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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Scheffler (Johs.) - Scheibenmaschine
metik zur Geometrie" (Braunsckw. 1846), "Der Si-
tuationskalkül" (ebd. 1851), "Die unbestimmte Ana-
lytik" (Hannov. 1854), "Die polydimensionalen
Größen" (Braunschw. 1880), "Die magischen Fi-
ssuren" (Lpz. 1882). Auf mechan.-tecknischem Ge-
biete veröffentlichte er eine deutsche Bearbeitung
von Moseleys "Mechan. Principien der Ingenicur-
kunst" (2 Bde., Vraunschw. 1845), "Die Principien
der Hydrostatik und Hydraulik" (2 Bde., ebd. 1847),
"Die Theorie der Gewölbe, Futtermauern und
eisernen Brücken" (ebd. 1857), "Die Theorie der
Festigkeit gegen das Zerknicken" (ebd. 1858), "über
Gitter- und Bogenträger und über die Festigkeit
der Gefäßwände" (ebd. 1862), "Die Ursachen
der Dampfkesselexplosionen" (Berl. 1867) u. s. w.
Ferner erschienen von ihm: "Die physiol. Optik"
(2 Bde., Braunschw. 1864-65), "Die Gesetze des
räumlichen Sehens" (ebd. 1866), "Die Theorie der
Augcnfehler" (Wien 1868), "Sterblichkeit und Ver-
sicherungswesen" (ebd. 1868), "Die Natnrgesetze
und ihr Zusammenhang mit den Principien der ab-
strakten Wissenschaften" (4 Tle. und 3 Suppl., Lpz.
1876-81), "Die Welt nach menschlicher Auffassung"
(ebd. 1885), ebenfalls mathem.-philos. Inbalts;
"Die Steuer-, Einkommen- und Geldverbältnisfe und
das natürliche Wahlrecht" (Berl. 1887), "Grund-
lagen der Wissenschaft" (Braunschw. 1889), "Die
Hydraulik auf neuen Grundlagen" (Lpz. 1891), "Bei-
träge zur Theorie der Gleichungen" (ebd. 1891>,
"Beiträge zur Zahlentbcorie" (ebd. 1891), "Die
quadratische Zerfällung der Primzadlen" (ebd.
1892), "Die Äquivalenz der Naturkräfte und das
Encrgiegesetz als Weltgesetz" (ebd. 1893).
Scheffler, Johs., s. Angelus Silesius.
Scheherezade(Schehrezade,Schehersad),
Mürchcnfigur, s. Tausendundeine Nacht.
Schehol, besser Schö-Ho, nach sranz. Aus-
sprache ost I eh ol geschrieben, Sommerfrische (chines.
pi-8cIni-8cIian-t8c^unnF) des Kaisers von China
in der Provinz Pe-tfchi-li, außerhalb der Großen
Mauer bei Tscheng-te am Echöho, einem Neben-
fluß des Lwan-Ho, wurde 1703 mit ausgesuchter
Pracht nach dem Muster des kaiserl. Schlosses in
Peking ausgeführt. An ihrer linken Seite liegt ein
See, während sie an den andern Seiten von einer
Bergkette umgeben wird. In ihrer Nabe ein pracht-
voller Tempel des Buddha, der 1770 nach dem
Muster des Tempels Po-ta-la bei Lhassa in Tibet
Schehr (türk.), Stadt. Errichtet wurde.
Schehr-i-Sebs, richtiger Schaar-Sabis,
früher Ketsch genannt, Landschaft im nördl. Teil
des mittlern Buchara, durch die Gebirgskette
Cbasret - Sultan vom russ. - centralasiat. Gebiet
Samarkand getrennt, südlich vom Gebirgszng
Bajsjuntau begrenzt und vom Kara-darja mit seinen
Zuflüssen bewässert, hat 500000 E., meist Usbeken,
und bedeutenden Getreidebau, die nahe aneinander
liegenden befestigten Hauptorte heißen Kit ab und
E ch a a r, zusammengenommen S. Das Land, früher
felbständiges Chanat, nahm 1868 mit Buchara am
Kampfe gegen die Russen teil, wurde im Aug. 1870
von den Russen besetzt, aber dann an Buchara
übergeben. S. ist der Geburtsort Timur-Lcngs.
Schehr-Zor, türk. Stadt, s. Kerkuk.
Scheibbs. 1) Bezirkshauptmannschaft in Nie-
"derosterreich, hat 1299,?6 hkm und (1890) 45 441
(22 604 männl., 22 837 weibl.) E. in 76 Gemein-
den mit 562 Ortschaften und umfaßt die Gerichts'
bezirke Gaming, Mank und S. - 2) Marktflecken
Vrockhaus' Konversationslexikon. 14. Aufl. XIV.
und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines
Bezirksgerichts (391,"l: hkm, 18936 E.) und Steuer-
amtes, an der Erlas und der Linie Pöcklarn-Kien-
berg-Gaming der Osterr. Staatsbahnen, hat (1890)
1024 E., elektrische Straßenbeleuchtung, got. Kirche
(14. Jahrh.) und Schloß, beide von den Kartäusern
erbaut, Kapuzincrkloster; in der Umgebung bedeu-
tende Eisen- und Stahlwarcn-, Papier- und Holz-
stofffabriken und Tusfsteinlager. S. wird als Som-
merfrische besucht.
Scheibe, eine Fläche, auf der die Treffer beim
Schiehen sichtbar werden; sie ist aus Papier,
Pappe, Leinwand, Holz, Eisen u. s. w. angefertigt
und enthält in der Regel auf weißem Grunde einen
schwarzen Kreis oder ein schwarzes Oval (Schwar-
zes, Zielschwarzes, Centrum, Spiegel), welche von
gleichweit voneinander entfernten Ringen um-
geben sind, die nach der Mitte zu numeriert sind.
Alle Armeen haben für die erste Anleitung der
Schützen etwa mannshohe S., die deutsche die Ring -
scheibe, die österreichische die Schulscheibe,
die französische die cidi6 cai-ros. Vorgeschrittene
Schützen schießen auf ausgeschnittene Abbildungen
von stehenden, knieenden oder liegenden Gegnern
(farbiges Bild eines Infanteristen). Bei den Ge-
fechtsschießübungen kommen auch bewegliche S.
zur Anwendung, die auf eine Art Schlitten ge-
setzt und durch Menschen, Pferde oder Dampf-
maschinen vor-, seit- oder rückwärts bewegt werden
können. Teutsche Privatschießvereine schießen auf
Stand- oder Feldscheiben, ausgeschnittene und be-
wegliche Wildscheiben, stiegende Glaskugeln und
Thontauben. Ehrenscheiben sind gemalte oder
verzierte S., die beim Wettschießen dem besten
Schützen als Eigentum verbleiben. - Über S. im
Seewesen s. Block.
Scheibenabheben, metallurgisches Verfahren,
s. Kupfer (Bd. 10, S. 813d).
Scheibenanker, Scheibenarmatur, eine
verhältnismäßig selten angewendete Form des
Ankers einer Dynamomaschine, bei der die den
Strom erzeugenden Windungen in Ebenen senkrecht
zur Achse derselben auf den Seitenflächen einer
Scheibe, eines Armsternes oder dergleichen ange-
ordnet sind. Eine Maschine mit S. war beispiels-
weise die der Compagnie L'Alliance (s. Dynamo-
maschinen, Bd. 5, S. 650 d, und Tafel: Dynamo-
mafchinen I, Fig. 4). Auch den Anker der
Maschine von Pirii (Fig. 1 derselben Tafel) hätte
man als S. zu bezeichnen.
Scheibenberg, Stadt in der Amtshauptmcmn-
fchaft Annaberg der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau, am nordwestl. Abhang desVasaltkegels
S. (805 m) mit Aussichtsturm, an der Nebenlinie
Schwarzcnberg - Annaberg der Sächs. Staatsbah-
nen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Chem-
nitz), hat (1890) 2424 E., darunter 35 Katholiken,
Post, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, Wasser-
leitung, große Fischzuchtanstalt; Fabrikation von
Mctallwaren, Nägeln, Cigarren, Korsetts, Darm-
saiten, Spitzen und Posamenten, einen Marmor-
bruch mit Kaltwerk; Rindviehzucht.
Scheibenhonig, s. Honig.
Scheibenknnst, ein Paternosterwerk (s. d.).
Scheibenkupfer, s. Kupfer (Bd. 10, S. 813d).
Scheibenkuppelung, s. Kuppelung.
Scheibenmaschine, elektrische, s. Elektrisier-
maschine. - S. heißt auch eine Dynamomaschine
mit Scheibenanker (s. d.).
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