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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Schraubenschneidemaschine - Schraubstock
Schraubentopf geschoben, das andere Ende des ^
Schlüssels als Hebel benutzt. S. mit verstellbarer Öss- !
nung und demnacb sür verschiedene Abmessungen ^
brauchbar, werden Universalschraubenschlüs- z
sel (auch Franzosen oder Englander) ge- !
erhält auf diese Weise seine Führung. Häusig jedoch
steckt man auf das hintere Ende der Drehbanks-
spindcl, welcke in diesem Falle in ihren Lagern
wagerecht verschiebbar gemacht ist, ein hohles kurzes
Schraubenstück auf, das
in ein am Drehbanks-
bett befestigtes Stück
einer Sckraubenmuttcr
eingreift. Jenes Schrau-
Fig. 2.
F'g. 2.
nannt. Bei dem in Fig. 2 abgebildeten Universal-
ichlüssel (Konstruktion Köckler, Berlin) wird das
Doppelmaul dadurch verstellt, daß sich bei Um-
drehung des Teiles a der Teil d herausschraubt.
Das schräg gestellte Maul c erleichtert das Fassen
versteckt liegender Muttern.
Schraubenfchneidemafchine, eine Maschine
zum Schneiden der Gewinde an Sckraubenbolzen
und in Schraubenmuttern. Ium Schneiden der
Schraubcngewinde an Bolzen sind Schneidbacken
(s. d.), zum Schneiden der Muttergewinde ein
Schraubcnbohrer ls. d.) die wirksamen Teile. Bei
den meisten Maschinen empfangen beim ^chraubcn-
schneiden die Backen, welche in einen entsprechend
eingerichteten Kopf eingesteckt werden, umlaufende
Bewegung, während der zu schneidende Bolzen von
selbst gegen die Backen vorrückt, sobald erst ein Ge-
winde geschnitten ist. Soll ein Muttergewinde ge-
schnitten werden, so wird der Gewindebohrer an die
Stelle der Backen beim Schraubenschneiden, die zu
schneidende Mutter an Stelle des Bolzens gesetzt.
Im übrigen kommen auch Masckinen zur Anwen-
dung, bei welchen das Arbeitsstück (der Bolzen
oder die Mutter) die Drehung ausführt und das
Werkzeug gegen dieses vorrückt.
Auch die Drehbank ls. d.) läßt sich mit Vorteil
zum Schrauben- und Mutternschneiden benutzen,
zumal wenn Gewinde auf größere Länge oder flach-
gängige Gewinde geschnitten werden sollen. Spannt
man einen Schraubenbolzen so ein, daß seine Ackse
mit der Drehbankachse zusammenfällt, und läßt ihn
um diefe Achfe sich drehen, während das Werkzeug
auf einer Leitfpindel mit gleichmäßiger Geschwin-
digkeit parallel zur Drehungsachse fortschreitet, so
besckreibt die Schneide des Werkzeugs auf der Ober-
fläche des eingespannten Bolzens eine Schrauben-
linie, deren Steigung abhängig ist von dem Ver-
hältnisse der Bewegungsgcschwindigkeit des Werk-
zeugs zu der des Arbeitsstücks. Giebt man dem-
nach dem Werkzeug eine entsprechend geformte
Schneide, so lassen sich auf diese Weise sowohl
scharfgängige als flachgängige Echraubengewinde
schneiden. Ebenso kann man Muttergewinde schnei-
den, wenn man dem Werkzeuge Hakenform giebt,
so daß seine Schneide innerhalb der Mutter sich
vorwärts bewegen kann.
Bei der Führung des Werkzeugs von Hand pflegt
man diesem mehrere Schneiden nebeneinander zu
geben, welche das Profil der einzusckneidendcn
Schraubengänge besitzen. Sie werden Strahler
genannt, vermutlich wegen der strahlenartigcn Form
ihrer Schneiden. Fig. 1 zeigt einen Strähler zum
Schraubenschneiden, Fig. 2 einen solchen zum Mut-
ternschneidcn. Sobald nun mit der ersten Schneide
ein Schraubengang eingeschnitten ist, gleitet die
nachfolgende Schneide in diesem und das Werkzeug
Brockhauö' KonversationZ-Lexiton. 14. Aufl. XIV.
benstück "heißt Pa-
trone, Sckrauben-
Patrone ^daber eine so eingerichtete Drehbank
auch Patronendrehbank heißt), das Stück
mit Muttergewinde Register. Sobald die Dreh-
banksspindcl sich dreht, wird sie durch die Pa-
trone gezwungen, sich gleichzeitig in der Achsenrich-
tung vorwärts zu bewegen, wobei das Arbeitsstück
mitgenommen wird; das Werkzeug (der Strähler)
liegt in diesem Falle still.
Schraubenspindel, s. Schrauben (S. 607".).
Schraubcnsteine, im Volk vielfach Bezeichnung
der schraubenförmigen Steinkerne (Ausgüsse) fossiler
Turritellen (s. d.) und anderer Schnecken, deren
Schale durch chem. Prozesse aus dem Gestein aus-
gelaugt ist; auch die ebenso entstandenen Abdrücke
von Sticlslücken devonischer Seelilien (s. d.) werden
so genannt. ^917 a).
Schraubenverfchluß, s. Geschütz (Bd. 7, S.
Schraubenwinde, s. Winden.
Schraubenzieher, ein Werkzeug zum Fest- und
Losdrehen von Holzschrauben. Es besteht aus einer
schmalen Stahl- oder Eisenklinge mit Heft an dem
einen und stumpfer Schneide an dem andern Ende,
wclcke in den Schlitz des Holzschraubcnkopfs einge-
setzt wird. Durch Drehung des S. wird alsdann
auch die Holzschraube bewegt.
Schraubenzwinge, Schraubknecht, Werk-
zeug, s. Schraubzwinge.
Schranbstock, ein Gerät zum Erfassen und
Festbaltcn metallener Arbeitsstücke während der
Bearbeitung durch Feilen u. dgl. In der gewöhn-
lichen ältern Form, als Flaschenschraub stock
oderZ a n g e n s ck r a u b-
stock (s. beistehende
Fig. 1), bestebt er aus
zwei Haupttcilen,
Backen genannt, die
zangenartig durch ein
Scbarnier miteinander "
verbunden sind und von
denen die eine am Werk-
tisch befestigt wird,
wübrend die andere be-
weglich ist und durch
eine Sckraube jener ge-
nähert oder von ihr ent-
sernt werden kann. Das
zugcbörige Mutterge-
winde befindet sich in
einer Hülse li, welche durch eine Öffnung der festen
Backe hindurckgeht und eine gewisse Beweglichkeit
besitzt, um der beim Offnen des S. eintretenden
Änderung in der Lage der Schraube folgen zu kön-
nen. Eine an der festen Backe befestigte Feder drückt
gegen die bewegliche Backe und bewirkt das Öffnen
des S., sobald die Schraube nach außen gedreht wird.
Zwei Platten umschließen, die sog. Flasche bil-
dend , rmten die beiden Backen. Die zwischen den
Backen gebildete Öffnung heißt das Maul des S.
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Fig. 1.