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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Shipley - Shoshoni
Shipley (spr. schippte), Stadt in der engl. Graf-
schaft Jork, im West-Riding, am Aire und an der
Vereinigung des Bradfordkanals mit dem Leeds-
Liverpool-Kanal, Station der Midlandbahn und
der Linie Vradford-S. der Great-Northernbahn, hat
(1891) 16043 E., Lateinschule; Papier- und bedeu-
tende Wollindustrie.
VkippinF a.nä NIsroa.nti1s Va.2vtto a.nH
I.io^ü'3 I"i3t, Zeitung des Londoner Lloyds, er-
scheint täglich. (S. Lloyd.)
3kiro (spr. scheir, in Zusammensetzungen schir),
Grafschaft, s. Oount^.
Shirley (spr.schöhrle), James, engl. Schauspiel-
dichter, geb. um 1594 zu London, studierte zu Oxford,
wurde Pfarrer in der Nähe von St. Albans, trat
aber zur kath. Kirche über, wodurch er sich genötigt
sah, Schullehrer zu werden. Später ging er nach
London, trat als Schauspieldichter auf und diente
während der Bürgerkriege unter dem Herzog von
Newcastle. Er starb 29. Okt. 1666. S. schrieb
39 Stücke, die sich durch Reinheit der Sprache und
raschen Gang der Begebenheiten auszeichnen. Die
bekanntesten sind: "1^6 laä^ ot M^ure", "^Ks
^ounZ aämii-Hi", "1k6 ßratslui 86rvant" und "^1i6
äoudtM Q6ir". Auch gab er 1646 eine Sammlung
Gedichteheraus. Eine neue Ausgabe besorgte Gifford
(6 Bde., Lond. 1833, mit Biographie von Dyce).
Shirley and Freemantle (spr. schöhrle ännd
frihmäntl), Stadt in der engl. Grafschaft Hampshire,
nordwestlich von Southampton, dessen Vorort es
bildet, hat (1891) 15 898 E.
Shirting (engl., spr. schöhr-), s. Kattun.
Shisdra (^i^ära), auch Schisdra. 1) Kreis
im südwestl. Teil des russ. Gouvernements Ka-
luga, im Gebiet der Desna und S., hat 7433 hkm,
235974 E.; wenig Ackerbau, Waldindustrie, große
Eisengießereien von Malzew, Baumwoll- und
Fayencefabrik. - 2) Kreisstadt im Kreis S. an der
zur Oka gehenden S., hat (1893) 12 099 E., Kathedrale
und 5 Kirchen, Progymnasium; 3 Gerbereien, 6 Öl-
mühlen, bedeutenden Holzhandel, in der Nahe Erz-
lager, Steinkohlen und feuerfesten Thon.
Shitbmir (Xitoniir), auch Schitomir. 1) Kreis
im südöstl. Teil des russ. Gouvernements Volhynien,
im Gebiet des Teterew, Usch und Slutsch, hat
7700,6 ^i^li, 296 325 E., darunter 13000 deutsche
und 2200 czech. Kolonisten; Ackerbau, Viehzucht,
104 Fabriken mit 4 Mill. Rubel Produktion, dar-
unter 5 Zuckerfabriken (3,3 MiU.), 11 Branntwein-
brennereien, .1 Eisenhütte, 2 Eisengießereien. -
2) S., poln. /^toiniLi-ö, Hauptstadt des Gouverne-
ments Volhynien und Kreisstadt im Kreis S., auf
flacher, von tiefen Schluchten durchzogener Er-
hebung am Teterew und seinem Zufluß Kamenka,
Sitz des Gouverneurs und eines russ. Erzbischofs,
hat (1891) 69 785 E., darunter 9009 Katholiken
und 24062 Juden; 16 russ., 2 kath., 2 prot. Kirchen,
3 Synagogen, 46 israel. Vetschulen; 1 Knaben-,
1 Mädchengymnasium, 1 Knavenprogyinnasium,
1 kath. geistliches Seminar, 1 öffentliche Bibliothek
mit Museum, Theater, 2 russ. Zeitungen, 7 Vuch-
druckereien, 8 Buchhandlungen; Filiale der Rus-
sischen Reichsbank, Gegenseitige Kreditgesellschaft
und 30 Fabriken, darunter 2 Tabakfabriken, 1 Brannt-
weinbrennerei, 5 Seifensiedereien.
Shivehorse (engl., spr. schciwhors), der größte,
stärkste und schwerste brit. Pferdeschlag. Die S.
werden besonders in den Marschlandschaften Eng-
lands gezüchtet imd sind meist Karrenpfcrde.
Shiznoka, Stadt auf der japan. Insel Nipon,
unweit der Ostküste, an der von Tokio nach Nagoja
führenden Eisenbahn, hat (1892) 36 343 E. und ist
.Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks.
Es ist bekannt durch seine Lack- und Korbwaren-
industrie. In der Nähe wächst guter Thee.
Shock (engl., fpr. schock), heftiger Stoß, Schlag,
Erschütterung; auch die tiefe, oft tödliche Ohnmacht
nach schweren Verwundungen (Wund schreck).
Syockwg (engl., spr. schock-), anstößig.
Shoddy (spr. scho-), soviel wie Kunstwolle (s. d.);
über Scidenshoody s. Seide (S. 818d).
Shoeburyneß (spr. schuhbörrl-), Dorf in der
engl. Grafschaft Esser, nördlich von der Themse-
mündung, 3km östlich von Southend (s. d.), ist wich-
tig als Artillerieschießplatz (Icnool ot (^unn6r^).
Shogun, Titel der frühern thatsächlichen Herr-
scher in Japan (s. d., Bd. 9, S. 863 d).
Sholapur, engl. für Scholapur (i. o.).
Shoreditch (fpr. schohrditsch), Stadtteil Lon-
dons, am linken Themfeufer, im N. der City, mit
(1891) 124009 E. in 13 768 häufern.
Shoreham, s.New-Shoreham.
Shorncliffe (spr. schohrnkliff), Shorne Cliff,
Höhe in der engl. Grafschaft Kent, an der Straße
von Dover, zwischen Folkestone und Kythe; dabei
das ständige Militärlager Shornclisfe-Camp.
Shorthornrind (fpr.schohrt-; s.Tafel: Rind-
viehraffen I, Fig. 1), kurzhorniges Durhamrind,
eine der edelsten und höchstgezüchteten Rassen Eng-
lands, von hervorragendster Frühreife und Mast-
fähig kcit, in dessen Körperbau alle wenig oder nicht
nutzbaren Teile, Knochen, Kopf, Beine u. s. w., sehr
fein und klein sind, während die nutzbaren Teile,
Keulen, Schultern, Rücken u. s. w., eine vorzügliche
Entwicklung zeigen. Das S., dessen Farbe weih,
rotschimmelartig oder braunrot mit weißen Ab-
zeichen ist, wurde 1775 durch die Gebrüder Colling
in Darlington aus Landvieh herangebildet; die
Rcinzucht desselben findet in Deutschland nur in
einzelnen Stammherden statt; gut bewährt aber hat
sich in manchen Füllen die Kreuzung heimischer
Raffen mit dem S. zur Verbesserung ihrer Körper-
formen und Mastfähigkeit.
nerer zu Deutschland gehöriger Salomoninseln (s. d.),
an der Südspitze von Bougainville gelegen, 210 (iliin,
Sitz des Häuptlings Gorei, welcher hier, wie auch
auf Vuka und Vougainville, grohe Gewalt besitzt.
Shorts Pulver (spr.schohrts), s.Explosivstosse2.
Shoshone-River (spr. schoschohn riww'r),
s. Snake-River.
Shofhoni (Schoschonen) oder Schlangen-
indianer, Snakes oder Snake - Indianer,
ein Indianerstamm, der ursprünglich östlich der Fel-
sengebirge wohnte, von den benachbarten Schwarz-
süßen aber über das Gebirge nach Idaho und Ore-
gon gedrängt wurde, an den Fluß, der nach ihnen
Snake-River genannt wird. Verwandte von ihnen
sind die Iu-in-tetso oder Utah im Great Basin,
die dem von den Mormonen bewohnten Territorium
seinen Namen gegeben haben, die HopioderMoqui,
die auf einigen zwischen dem Colorado und Colorado
Chiquito belegenen Tafelbergen (m63^8) eine An-
zahl Dörfer bewohnen (f. Pueblo-Indianer), die
Ne-ume oder Comanches (s. d.), die in den mexik.
Staaten Chihuahua, Coahuila und in Teras strei-
fen, das Mischvolk der Caihua (engl. Xiona) in
Teras, die Pa-jute (Pah-Utah) in der Sierra