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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Skleradenitis - Skoda-Schnellfeuerkanonen

Litteratur. Clarkson, Essay on slavery and commerce of human species (Lond. 1786); Hüne, Darstellung aller Veränderungen des Negerhandels (Gött. 1820); Buxton, Der afrik. Sklavenhandel und seine Abhilfe (Lpz. 1841); Wallon, Histoire de l’esclavage dans l’antiquité (3 Bde., Par. 1847-48); F. L. Olmstedt, A journey in the Seaboard Slave States (1. bis 5. Aufl., Neuyork 1856); ders., A journey in Texas (ebd. 1856); ders., Journeys in the Back Country (ebd. 1861); Yanofski, De l’abolition de l’esclavage ancien au moyen âge et sa transformation en servitude de la glèbe (Par. 1860); Kapp, Geschichte der S. in den Vereinigten Staaten (Hamb. 1861); Wilson, History of the rise and fall of the slave power in America (3 Bde., Bost. 1872); G. von Lechler, S. und Christentum (2 Bde., 1877-78); I.^[Ignaz] Jastrow, Zur strafrechtlichen Stellung der Sklaven bei Deutschen und Angelsachsen (Bresl. 1878); Tourmagne, Histoire de l’esclavage ancien et moderne (Par. 1880); Gareis, Der Sklavenhandel, das Völkerrecht und das deutsche Recht (Berl. 1885); F. von Martitz, Das internationale System zur Unterdrückung des afrik. Sklavenhandels in seinem heutigen Bestande (im "Archiv für öffentliches Recht", hg. von Laband und Stoerk, Bd. 1, 1886); Stanley, Der Kongo und die Gründung des Kongostaates (2. Aufl., 2 Bde., Lpz. 1887); Ebeling, Die S. von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Paderb. 1889); Wißmann, Unter deutscher Flagge quer durch Afrika (2. Aufl., Berl. 1889); Scarsez de Locqueneuille, L’esclavage, ses promoteurs et ses adversaires (Lüttich 1890); Klein, Le cardinal Lavigerie et ses œuvres d’Afrique (Par. 1890); Lacour, L’esclavage africain (Dünkirchen 1890); O. Langer, S. in Europa während der letzten Jahrhunderte des Mittelalters (Bautzen 1891); Reichard, Deutsch-Ostafrika (Lpz. 1892); K. Peters, Das Deutsch-Ostafrikanische Schutzgebiet (Münch. und Lpz. 1895).

Skleradenītis (grch.), Drüsenverhärtung.

Sklerem, s. Sklerodermie.

Sklerenchȳm (grch.), ein Gewebe aus kurzen, stark verdickten Zellen, das sich am häufigsten in harten Samenschalen oder Fruchthüllen vorfindet, wo es einen Schutz für die zarten Gewebe des Embryos bildet. Auch in Stamm- und Blattorganen findet sich oft, z. B. in den harten Rindenpartien vieler Holzgewächse, reichlich S. vor. Die Körner der steinigen Früchte (s. Steinig) bestehen gleichfalls aus S.

Sklerītis (grch.), die Entzündung der harten oder weißen Augenhaut.

Sklero... (vom grch. sklērós), trocken, hart, fest, rauh. (S. auch Sclero...)

Skleroděrmie oder Sklerēm (grch.), eine eigentümliche chronisch verlaufende Hautkrankheit, durch welche die Haut eine brettartige Härte und Starrheit gewinnt.

Sklerōm (grch.), die krankhafte Verhärtung eines Organs.

Skleromēter (grch., "Härtemesser"), Instrument zur Bestimmung der Härte (s. d.) eines Gesteins.

Sklerōse (grch.), die krankhafte Verhärtung eines Organs.

Sklerotikālring, s. Auge (Bd. 2, S. 109 a).

Sklerotŏmie (grch.), eine beim Glaukom angewendete Operationsmethode, die in der Anlegung eines größern Schnittes an der Grenze zwischen Hornhaut und Lederhaut besteht.

Skobelew (spr.-éff), Michail Dmitrijewitsch, russ. General der Infanterie, geb. 1843, trat 1861 in das Gardereiterregiment und wurde als Kornett 1863 in das Grodno-Husarenregiment versetzt, zeichnete sich mehrfach in den Kämpfen gegen die poln. Aufständischen aus und wurde 1866 zur Generalstabsakademie einberufen. S. wurde in den Generalstab versetzt und auf seinen Antrag nach Turkestan gesendet. Er diente dort 1869 zuerst in Samarkand, später unter Stoletow bei den in der Turkmenensteppe verwendeten kaukas. Truppen. 1873 nahm S. am Feldzuge gegen Chiwa teil, zeichnete sich als Führer der Vorhut aus, wurde Flügeladjutant, führte 1875 in Kokan die Reiterei in der Schlacht bei Machram und verfolgte den Chan nach der Einnahme der Hauptstadt, bis derselbe sich ihm ergab. S. wurde hierauf 1876 Militärgouverneur der neuen Provinz Ferghana und zugleich Generalmajor, nahm am Kriege gegen die Türkei 1877 zunächst ohne Kommando im Stabe seines Vaters teil und trat erst in der zweiten Schlacht bei Plevna 18. Juli selbständig auf; er deckte den Rückzug der erschöpften Truppen. Weiterhin zeichnete er sich bei Loveč, an den "Grünen Bergen", bei Imetli und Šejnovo aus, wurde Generallieutenant und nach dem Friedensschluß kommandierender General des 4. Armeekorps in Minsk sowie 30. Aug. 1878 Generaladjutant des Kaisers. 1880 erhielt S. den Oberbefehl gegen die Teke-Turkmenen und unterwarf diese nach der Einnahme von Geoktepe 12. Jan. 1881 der russ. Herrschaft, wurde darauf General der Infanterie und kehrte nach Minsk zurück. Er wirkte viel für die kriegsgemäße Ausbildung der Truppen, war bei seinen Untergebenen sehr beliebt und ein Mann von rücksichtsloser Entschlossenheit. Er starb 6. Juli 1882 zu Moskau. - Vgl. S. Ein Zeitbild von H. M. (Großenh. 1882); Nowikow, Scobeleff and the Slavonic cause (Lond. 1883); Mdme. Adam (Juliete Lamber), Le général S. (Par. 1886).

Skoda, Jos., Mediziner, geb. 10. Dez. 1805 zu Pilsen in Böhmen, studierte seit Herbst 1825 Medizin zu Wien, wo er auch 1831 zum Doktor promoviert wurde. Darauf übernahm er die Stelle eines Cholerabezirksarztes in Böhmen und ward 1833 Sekundärarzt am Allgemeinen Krankenhause zu Wien, 1840 ordinierender Arzt auf der neugeschaffenen Abteilung für Brustkranke, 1841 Primärarzt und 1846 Professor der Klinik, 1848 Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Wien. Er starb daselbst 13. Juni 1881. S.s Bedeutung in der Medizin ist eine wissenschaftliche und praktische. In ersterer Hinsicht stellte er bei seinen Untersuchungen (zunächst über Brustkrankheiten) das Princip an die Spitze, daß die am Kranken beobachteten (physikalischen) Zeichen zunächst nur bestimmte physik. Zustände in dessen Organismus anzeigen und erkennbar machen, worauf es dann Sache des rationellen Arztes sei, besonders mit Hilfe der pathol.-anatom. Erfahrungen, durch Schlußfolgerungen die wirklich vorhandenen innern Krankheiten zu erraten. In der Durchführung dieses Grundsatzes trat S.s "Abhandlung über Auskultation und Perkussion" (Wien 1839; 6. Aufl. 1864) den bis dahin allgemein und auch in Deutschland geltenden Lehren der franz. diagnostischen Schule (von Laennec, Corvisart, Piorry u. s. w.) entgegen, von der die physik., am Kranken ermittelten Symptome sofort als Zeichen eines bestimmten Krankheitsprozesses gedeutet werden.

Skoda-Schnellfeuerkanonen, von der Stahlgießerei Skoda zu Pilsen 1889 konstruierte und in Österreich eingeführte Schnellfeuerkanonen (s. d.), deren Verschluß Ähnlichkeit mit denen von Hotchkiß