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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Steinmetzbrot - Steinoperationen

Werkstücke zur Verblendung von vollständigen Façaden in durchschnittlicher Stärke von 25 cm:

1 cbm desgl. in einfacher Ausbildung, ohne Ornamente 100,00-120,00 M.

1 cdm desgl. in reicherer Ausbildung, mit einfachen Ornamenten 120,00-150,00 M.

1 cbm desgl. in reicherer Ausbildung, mit reichern Ornamenten 150,00-250,00 M.

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Granitarbeiten.

(Als Material ist blauer sächs. Granit angenommen.)

Stufen bis 2,50 m lang, 0,33 m breit (über diese Breite als Podest gerechnet), etwa 0,20 m stark:

1 lauf. Meter desgl., zweiseitig, mittelgut gestockt, sonst bruchmäßig gespitzt 7,50- 9,00 M.

1 lauf. Meter desgl., vierseitig, mittelgut gestockt, sonst wie vorher 9,50-11,25 M.

1 lauf. Meter desgl., vierseitig, fein gestockt, sonst wie vorher 10,80-13,70 M.

Podestplatten, etwa 2 ^m Inhalt, etwa 0,20 m stark:

1 qm desgl., zweiseitig, mittelgut gestockt, sonst bruchmäßig gespitzt 34,00-36,00 M.

1 qm desgl., fein gestockt, sonst wie vorher 36,00-39,00 M.

1 gm desgl., vierseitig, mittelgut gestockt, sonst wie vorher 40,00-45,00 M.

1 qm desgl., vierseitig, fein gestockt, sonst wie vorher 45,00-54,00 M.

Sockel- und Plinthengesimse 0,15 in tief, 0,30 m hoch:

1 lauf. Meter desgl., Ansichtsfläche, mittelgut gestockt, mit Fasen 9,50-10,80 M.

1 lauf. Meter desgl., fein gestockt, sonst wie vorher 10,80-12,50 M.

1 lauf. Meter desgl., mittelgut gestockt, mit einfachem Profil, bis 5 Glieder 13,50-20,00 M.

1 lauf. Meter desgl., fein gestockt, mit einfachem Profil, bis 5 Glieder 16,00-22,50 M.

Steinmetzbrot, s. Brot und Brotbäckerei (Bd. 17).

Steinmetzfachschulen, Anstalten, die zur Heranbildung theoretisch und künstlerisch geschulter Steinmetzen beitragen sollen. Sie bestehen zumeist an solchen Orten, in deren Nähe das Arbeitsmaterial gebrochen wird, so in Hořitz (Böhmen), seit 1884, und Friedeberg (Österreichisch-Schlesien). Erstere hat einen vierjährigen, letztere einen dreijährigen Lehrgang, währenddessen die Schüler in den verschiedenen Zweigen des Zeichnens, im Modellieren und in praktischen Steinmetzarbeiten unterrichtet werden. Erstere, die noch eine Abteilung für Bildhauer enthält, zählte 1895-96: 72 ordentliche Schüler und 77 sonstige Beflissene und 10 Lehrkräfte, letztere etwa 30 Schüler. Außer diesen giebt es noch Schulen ohne praktischen Unterricht, so die fachliche Fortbildungsschule für Steinmetzen zu Wien, die gewerbliche Fachschule der Steinmetzinnung zu Dresden u. a. m., an denen hauptsächlich nur Zeichenunterricht erteilt wird. (S. auch Marmorindustrieschulen.)

Steinmetzhütten, soviel wie Bauhütten (s. d.).

Steinmetzwerkzeug, Gesamtbezeichnung für die an ihren Spitzen gut verstählten eisernen Instrumente, mit denen die Steinmetzen und Bildhauer die Bearbeitung des rohen Werksteins ausführen. Die im Steinbruch bereits erfolgte rohe Bearbeitung eines solchen nennt man das Bossieren, während auf dem Werkplatz der Quader mittels Zweispitze (s. nachstehende Fig. 1), Fläche (Fig. 2), Scharriereisen (Fig. 3), Schlag- oder Beizeisen (Fig. 4), Krönel (Fig. 5), Stockhammer (Fig. 6) eine weitere Zurichtung erfährt. Scharrier- und Schlageisen werden mit eisernem Hammer oder hölzernem Klöppel (Fig. 7) geschlagen. Man unterscheidet der Anwendung der Werkzeuge entsprechend scharrierte, gekrönelte, gestockte, außerdem geschliffene und polierte Flächen, während durch Herausbrechen von Klüften mittels eines eisernen Dorns das Bossenwerk (s. d.) entsteht. An sämtlichen Flächen des Steins wird zuerst ein sog. Schlag mittels des Schlageisens gemacht, wodurch die Form des Quaders eine genau rechteckige wird; dann werden die in der Mitte der einzelnen Flächen verbleibenden Unebenheiten durch die Zweispitze, Fläche, oder Krönel und Stockhammer beseitigt. Kostspieligere Materialien wie Granit, Syenit, Marmor, Kalkstein werden häufig, um Materialverlust zu vermeiden, mittels einer Steinsäge geschnitten. (S. Steinbearbeitung.)

^[Fig. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.]

Steinmetzzeichen, s. Bauhütten.

Steinmeyer, Elias, Germanist, geb. 8. Febr. 1848 zu Nowawes bei Potsdam, studierte in Berlin, wurde 1870 Hilfsarbeiter am Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, 1873 außerord. Professor in Straßburg, 1877 ord. Professor der deutschen Philologie in Erlangen. S. schrieb mit O. Jänicke und W. Wilmanns "Altdeutsche Studien" (Berl. 1871), giebt mit E. Sievers die "Althochdeutschen Glossen" heraus (bisher 3 Bde., ebd. 1879-95) und handelte "Über einige Epitheta der mittelhochdeutschen Poesie" (Erlangen 1889). 1873-90 leitete er die von Moritz Haupt begründete "Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Litteratur". Von Müllenhoffs und Scherers "Denkmälern" veranstaltete S. die 3. Auflage (2 Bde., Berl. 1892).

Steinmeyer, Franz Ludwig, prot. Theolog, geb. 15. Nov. 1812 zu Beeskow in der Mark, war Prediger zu Culm und Berlin, wurde 1852 ord. Professor der praktischen Theologie in Breslau, 1854 in Bonn, 1858 in Berlin. Von seinen zumeist homiletischen und apologetischen Schriften seien genannt: "Zeugnisse von der Herrlichkeit Jesu Christi" (Berl. 1847), "Beiträge zum Schriftverständnis in Predigten" (4 Bde., ebd. 1850-57; 2. Aufl. 1859-66), "Fest- und Gelegenheitsreden aus dem akademischen Gottesdienst in Berlin" (ebd. 1862), "Apologetische Beiträge" (4 Bde., ebd. 1866-73), "Die übernatürliche Geburt des Herrn" (ebd. 1873), "Beiträge zur praktischen Theologie" (5 Bde., ebd. 1874-79), "Beiträge zur Christologie" (3 Bde., ebd. 1880-82), "Die Geschichte der Passion des Herrn" (2. Aufl., ebd. 1882), "Die Parabeln des Herrn" (ebd. 1884), "Die Wunderthaten des Herrn" (ebd. 1884), "Die Rede des Herrn auf dem Berge" (ebd. 1885), "Beiträge zum Verständnis des johanneischen Evangeliums" (8 Bde., ebd. 1886-93), "Studien über den Brief an die Römer" (2 Bde., ebd. 1894-95).

Steinmispel, s. Cotoneaster.

Steinmorchel, s. Helvella.

Steinmörser, in frühern Zeiten glatte Mörser großen Kalibers, die große Steine schleuderten.

Steinnuß, soviel wie Elfenbeinnuß (s. d.).

Steinobst, Obstarten, deren Frucht eine Steinfrucht (s. d.) ist. Hierzu gehören Kirsche, Pflaume einschließlich der Reineclaude und Zwetsche, Aprikose und Pfirsich einschließlich Nektarine. (Hierzu Tafel: Steinobst; zur Erklärung s. Kirsche, Pfirsich, Aprikose, Pflaume.)

Steinöl, s. Petroleum.

Steinoperationen, diejenigen chirurg. Operationen, welche die Beseitigung der Steine in der Harnblase (s. Harnsteine) bezwecken. Die älteste Operation der Art ist der Steinschnitt, Blasen-^[folgende Seite]