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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Treppengebiß - Treseburg

(Rabitz-Patent). Über Jolysche Treppen s. Bd. 17. - Vgl. Schmolle, T. aus Stein, Holz und Eisen (3. Teil der "Konstruktionen des Hochbaues", Holzminden 1882); Nix, Handbuch der Treppenbaukunst (Lpz. 1887-90); E. und A. Delbrel, Der Treppenbau in Holz (Berl. 1891); Behse, Treppenwerk. Vollständige Abhandlung der T. in Holz (4. Aufl., Weim. 1897).

Treppengebiß, bei Pferden ein Gebiß, bei dem die Kauflächen der Backenzähne nicht eine Ebene bilden, sondern treppenartige Erhebungen in der Weise zeigen, daß die Kaufläche eines oder mehrerer Backzähne über die der andern vorragt.

Treppenhaus, Treppenlauf, s. Treppen.

Treppennatter (Rhinechis scalaris Schinz), eine bis 1,58 m lang werdende Natter, oben rötlich oder gelblichgrau, im Alter mit einer leiterartigen dunkeln Zeichnung auf dem Rücken. Jüngere Individuen haben statt dieser zahlreiche dunkle Flecken. Die T. bewohnt die Iberische Halbinsel und Nordafrika.

Treppenrost, s. Feuerungsanlagen.

Treppenschnitt, s. Edelsteinschleiferei.

Treppenstationen, s. Bahnhöfe.

Treppenwitz, s. Esprit.

Trepprecht, soviel wie Tretrecht (s. d.).

Treptow. 1) T. an der Rega, Stadt im Kreis Greifenberg des preuß. Reg.-Bez. Stettin, an der Rega, 6 km von deren Mündung in die Ostsee, an der Altdamm-Kolberger Eisenbahn (Nebenbahn), Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Stargard in Pommern), hat (1895) 5997 E., darunter 45 Katholiken und 109 Israeliten, Postamt erster Klasse, Telegraph, zwei evang. Kirchen, darunter die got. Marienkirche (1303-70), ein Merkzeichen für Seefahrer, Gymnasium, höhere Mädchenschule, Unteroffizierschule, Gasanstalt; Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen und silberner Löffel, Lohgerberei, Brauerei, Mühlen, bedeutende Torfgräbereien, Ackerbau, Viehzucht und Viehhandel. Nahebei der 1844 vom Generallieutenant von Plewe angelegte Königshain mit Schloß und das ehemalige Kloster Belbuck (s. d.). - 2) T. an der Tollense, Stadt im Kreis Demmin des preuß. Reg.-Bez. Stettin, links an der Tollense, auf drei Seiten von Wiesen umgeben, an der Linie Berlin-Stralsund der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Greifswald) und Steueramtes, hat (1895) 4363 E., darunter 55 Katholiken und 26 Israeliten, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, Warendepot der Reichsbank, Reste der ehemaligen Befestigung, darunter das aus dem Mittelalter stammende Brandenburger Thor, got. St. Petrikirche, 1864 wiederhergestellt, neues Rathaus (1869), höhere Knaben- und Mädchenschule, städtisches Krankenhaus, St. Spiritushospital, Sparkasse, Vorschußverein; Maschinenfabriken, Molkerei, Brauereien, Ackerbau, eine Beschälstation, bedeutenden Getreidehandel und Jahrmärkte. - 3) T. bei Berlin, Gemeinde im Kreis Teltow des preuß. Reg.-Bez. Potsdam, südöstlich an Berlin (s. d., Stadtplan und Karte: Berlin und Umgebung) angrenzend und mit demselben durch Straßenbahn und Dampfschiffahrt verbunden, am linken Spreeufer und an der Berliner Stadt- und Ringbahn, hat (1895) 2835 E., Postagentur, Fernsprechverbindung, Gasbeleuchtung, zahlreiche Villen, einen der Stadt Berlin gehörigen Park, in dem 1896 die Berliner Gewerbeausstellung stattfand; Anilin- und elektrotechnische Fabrik und Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen.

^[Abb.]

Tresa, der Abfluß des Luganer Sees in den Lago Maggiore.

Tresckow, Hermann von, preuß. General, geb. 1. Mai 1818 zu Blankenfelde (Neumark), trat 1835 aus dem Kadettenkorps als Offizier in das Kaiser-Alexander-Regiment und nahm als Adjutant des Generals von Bonin an den Feldzügen von 1848 und 1849 gegen Dänemark teil. 1852 wurde T. als Hauptmann in den Generalstab versetzt und 1854-56 zur Gesandtschaft in Paris kommandiert. Im Dez. 1856 zum Flügeladjutanten des Königs ernannt, begleitete er diesen auf verschiedenen Reisen, wurde 1860 Commandeur des 27. Infanterieregiments, während der poln. Revolution 1863 Generalstabschef des Generals von Werder an der preuß.-poln. Grenze. 1864 wurde T. zum Commandeur des Kaiser-Alexander-Grenadierregiments ernannt und 1865 zum Generalmajor und zum Chef des Militärkabinetts befördert. Dem Feldzuge 1866 wohnte T. als Generaladjutant im Gefolge des Königs bei, ebenso der ersten Hälfte des Krieges 1870, bis er im Nov. 1870 den Befehl über die 17. Infanteriedivision erhielt, mit der er 7000 Mobilgarden aus Dreux vertrieb und an allen Kämpfen der Armee des Großherzogs von Mecklenburg ruhmreichen Anteil nahm. Im Jan. 1871 trat T. wieder in das Große Hauptquartier und in seine frühere Stellung als Chef des Militärkabinetts zurück, bis er 1872 zum Commandeur der 19. Division ernannt wurde. Im Jan. 1873 wurde T. mit der Führung des 10. Armeekorps beauftragt und im Herbst desselben Jahres zum kommandierenden General des 9. Armeekorps, 1875 zum General der Infanterie befördert. Im Aug. 1888 trat er in den Ruhestand und lebt seitdem auf seinem Gute Wartenberg (Provinz Brandenburg).

Tresckow, Udo von, preuß. General der Infanterie, geb. 7. April 1808 zu Jerichow (Provinz Sachsen), trat 1824 aus dem Kadettenkorps in die 4. Jägerabteilung und wurde 1829 Offizier. 1864 befehligte er als Oberst das 53. Infanterieregiment auf der Insel Alsen. Im Deutschen Kriege von 1866 nahm T. an den Gefechten bei Dermbach, Neidhartshausen, Zella, Waldfenster, Kissingen, Waldaschach und Aschaffenburg teil und wurde dann zum Commandeur einer kombinierten Garde-Infanteriebrigade ernannt. Nach dem Frieden organisierte T. die Militärverhältnisse in den Hansestädten und dem Lauenburgischen. 1870 trat T. anfänglich als Commandeur der 1., in Stettin formierten Landwehrdivision zur Küstenarmee des Generals Vogel von Falckenstein, nahm aber dann mit seiner Division an der Belagerung von Straßburg teil und wurde nach kurzer Beteiligung an der Einschließung von Schlettstadt im Okt. 1870 gegen Belfort (s. d.) entsendet, dessen Belagerung und endliche Eroberung (16. Febr. 1871) er leitete. Nach dem Frieden wurde T., der 18. Jan. 1871 zum Generallieutenant befördert war, Commandeur der 2. Division. 1875 wurde er als General der Infanterie zur Disposition gestellt. Er starb 20. Jan. 1885 auf seinem Gute Stünzhain bei Altenburg.

Treseburg, Dorf im braunschw. Kreis Blankenburg am Harz (s. d. nebst Karte), am Einfluß der Luppbode in die Bode, in 270 m Höhe, hat (1895) 207 E., Postagentur, Fernsprechverbindung, Wellenbäder; zwei Holzschleifereien. T. wird als Sommer-^[folgende Seite]