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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Westindisches Arrow-Root - Westminster College

1888); Eves, The West-Indies (ebd. 1889); Trowbridge, Gossip of the Caribbees (Neuyork 1893); Stoddard, Cruising among the Craibbees (ebd. 1895); Deckert, Politisch-geogr. Betrachtungen über W. (Lpz. 1896).

Westindisches Arrow-Root, eine Art Stärkemehl, s. Arrow-Root und Canna.

Westinghousebremse (spr. -haus-), s. Eisenbahnbremsen. – Westinghouse Compound-Dampfmaschine, s. Dampfmaschine.

Westinseln, s. Azoren.

Westjordanland, s. Palästina.

Westjütische Mundart, s. Dänische Sprache und Litteratur.

Westkapelle, Dorf auf der Südwestküste der Insel Walcheren in der niederländ. Provinz Seeland, mit 1985 E. und Leuchtturm, ist merkwürdig durch die großartigen Schutzbauten an der Küste.

West-Kirby and Hoylake (spr. körbĭ ännd heulehk), Stadt in der engl. Grafschaft Cheshire, auf der Halbinsel zwischen Dee und Mersey, mit 6545 E., Lateinschule und besuchten Seebädern.

West Lambeth, s. Lambeth.

Westland-Borkum, s. Borkum.

Westliche Dwina, s. Düna.

Westliche Karolinen, s. Palau-Inseln.

West-Lothĭan, Grafschaft, s. Linlithgow.

Westmăcott, James, engl. Bildhauer, machte sich zuerst durch die trefflichen Statuetten Alfreds d. Gr. und des Richard Löwenherz bekannt. Dann fertigte er einen Simson mit dem Löwen (1853), eine Marmorstatue Johannes des Täufers (1857), die Statue des Grafen von Winchester in Bronze für das Haus der Lords, eine Peri nach Moores «Lalla Rookh» (s. Tafel: Englische Kunst Ⅲ, Fig. 10).

Westmăcott, Sir Richard, engl. Bildhauer, geb. 15. Juli 1775 zu London, erhielt seine Bildung in Rom und Paris. Nach seiner Rückkehr machte er sich zunächst bekannt durch die in der Westminsterabtei 1806 aufgestellte Statue Addisons und vollendete 1809 die Monumente für Sir Ralph Abercromby und für Lord Collingwood in der Paulskathedrale. Nachdem er bei der Bronzestatue des Herzogs Francis Bedford (gest. 1802) für Russell Square in London die Formung und den Guß geleitet und dann die Statue Nelsons für Barbados und die von Charles James Fox für Bloomsbury Square ausgeführt hatte, vollendete er 1822 den Koloß des Achilles in Hydepark, eine der größten Statuen, die je gegossen wurden. Dann folgte das Monument Will. Pitts, die Statuen für den Herzog von Montpensier, Addison, Erskine und Warren Hastings, sämtlich für die Westminsterabtei; ferner die Statue eines Bauermädchens (1819) zum Monument für Lord Penrhyn und die eines Hindu-Mädchens zu einem Denkmal Alex. Colvins in Kalkutta, die Bronzestatue Georgs Ⅲ. in Liverpool, die Reiterstatue desselben Königs auf Sion-Hill, gegenüber Windsor; die Bronzestatue Cannings, die 1832 unweit des Parlamentshauses errichtet wurde und zu den schönsten Werken der Bildhauerkunst in London gehört. Als Professor der Skulptur an der königl. Akademie wirkte er seit 1827 durch Vorträge. W. wurde 1837 in den Ritterstand erhoben und starb 1. Sept. 1856 in London.

Westmăcott, Richard, engl. Bildhauer, Sohn des vorigen, geb. 1799 zu London, Schüler des Vaters und seit 1818 der Akademie, bildete sich in Italien streng nach der Antike. Außer Statuen, wie Pandora, eine afrik. Sklavin (in Florenz), Amor mit dem Pfeile, Venus den Ascanius schützend, fertigte er zahlreiche Büsten, z. B. von Lord John Russell (1843), welche die seines Vaters teilweise noch übertreffen. Als Meister des got. Stils zeigte er sich durch ein Denkmal für den Erzbischof Howley im Dom zu Canterbury (1850); ferner ist von ihm hervorzuheben: David mit dem Kopfe Goliaths (in Marmor). W. hielt seit 1857 als Professor der Skulptur an der Akademie Vorlesungen über die Kunst der orient. und klassischen Völker und schrieb «Handbook of ancient and modern sculpture» (1864). Er starb 19. April 1872 zu Kensington.

Westmanland, schwed. Provinz in Svealand, südlich von Dalarne, bildet den nordwestl. Teil des Bassins des Mälarsees und umfaßt 8900 qkm mit 180000 E. Der östl. Teil gehört zum Län W. oder Westerås, der westliche zu Örebro Län (s. d.). W. ist gegen Norden und Westen waldreich und sehr gebirgig und enthält dort eine Mehrzahl der mineralreichsten Stätten Schwedens, die südl. und östl. Teile der Landschaft sind im allgemeinen fruchtbare Ebenen. Die Flüsse Kolbäckså (kanalisiert durch den Strömsholmskanal), Arboga-å u. s. w. fließen in den Mälarsee; der nordwestl. Teil gehört dem Becken des Wenersees an.

Westmanlands Län oder Westerås Län, administrativer Bezirk in Mittelschweden, umfaßt den östl. Teil der Provinz Westmanland und den westl. Teil der Provinz Upland mit 6780 qkm (wovon 307 qkm Binnenseen) und (1896) 143779 E., d. i. 21 auf 1 qkm. Von der Festlandoberfläche sind 23 Proz. Ackerland, 4 Proz. Wiesen und 54 Proz. Wälder. Wichtigste Nahrungszweige sind Ackerbau, Waldkultur und Bergbau. Verkehrsmittel sind Kanäle, darunter der für den Bergbau sehr wichtige Strömsholmskanal, wie auch mehrere Eisenbahnen von zusammen 335 km. Städte sind Sala, Arboga und Köping.

West-Meath (spr. mihth), Grafschaft im NW. der irischen Provinz Leinster (s. Karte: Irland), 1834,99 qkm umfassend, hat (1891) 65109 fast ausschließlich kath. E., gegen 71798 im J. 1881 und 141578 im J. 1841. Der Shannon mit dem von ihm durchflossenen Lough Ree bildet die Westgrenze; der River Inny durchfließt den Lough Sheelin (an der Nordgrenze) und den Lough Derravaragh. Auch durchzieht der Royalkanal und die Midland-Great-Western Bahn das Land. Von der Bodenfläche sind kaum ein Drittel Ackerland und Wiese, über die Hälfte Wald. Viehzucht, Leinweberei, Torfgräberei und Handel bilden die Hauptnahrungszweige der Bevölkerung. Die Grafschaft schickt zwei Abgeordnete in das Parlament. Hauptort ist Mullingar (s. d.); wichtiger ist Athlone (s. d.).

Westminster, Stadtteil von London im Norden der Themse (s. die Pläne: Inner-London und London [City und Westend], beim Artikel London), hat (1891) als Parlamentsborough 5608 Häuser und 55774 E., als Distrikt des Arbeitsamtes 55525 E., gegen 59926 im J. 1881, und enthält das Parlament und die Westminsterabtei (s. London [Kirchen] und Tafel: Londoner Bauten, Fig. 1). W. heißt auch ein Distrikt des School Board mit 198375 E.

Westminster College (spr. kollĕdsch), eine der engl. Public Schools (s. d.), die 1560 von der Königin Elisabeth in London neu errichtet wurde