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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Diphtheritismittel - Division
D. in Deutschland s. Infektionskrankheiten nebst
Karte II und Tabelle.
Litteratur. Lösfler in den "Mitteilungen aus dem
kaiserl. Gesundheitsamt", Bd. 1 (Berlin); Behring,
Die Geschichte der Diphtherie (Lpz. 1893); Escherich,
Mologie und Pathogenese der epidemischen Diph-
therie Wien 1894); Flügge, Die Verbreitungs-
welse der Diphtherie mit specieller Berücksichtigung
des Verhaltens der Diphtherie in Breslau 1886
-1890. Eine epidemiologische Studie (in der "Zeit-
schrift für Hygieine", Bd. 17,1894); die Verhand-
lungen des internationalen Kongresses für Hygieine
und Demographie zu Budapest, 1894; die Arbeiten
überDiphtyeri5heilserumvonBehring,Ehrlich,Kossel,
Wassermann und Brieger in der "Deutschen mediz.
Wochenschrift", Jahrg. 1894 und 1895; Landau,
Zur Geschichte des Diphtherieheilserums Behrings
Münch. 1895); Baginsky, Die Serumtherapie der
Diphtherie (Berl. 1895); Heubner, Klinische Studien
über die Behandlung der Diphtherie mit Heilserum
(Lpz. 1895); Landau, Artikel Diphtherieheilserum in
den "Encyklopäd. Jahrbüchern der gesamten Mc-
dhin", Jahrg. 6 (Bd. 28 der "Real-Encyklopädie der
gesamten Heilkunde", Wien 1896); Dieudonne, Er-
gebnisse der Sammelforschung über das Diphtherie-
heilserum für die Zeit vom April 1895 bis März
1896 (aus den "Arbeiten ans dem kaiserl. Gesund-
heitsamts, Berl. 1897).
Diphtheritismittel von Bringmann, von
Drescher, von Friedel, von Nierling, von Tewaag;
Münchener D., s. Geheimmittcl.
Dippen, seemännischer Ausdruck für das
Grüßen mit der Nationalflagge, das darin besteht,
daß man die Flagge bis zur halben Höhe ihrer ge-
wöhnlichen Stellung niederholt und nach kurzer Zeit
wieder in die alte Höhe heistt. Der ehrerbietige
Gruß der Handelsschiffe gegen Kriegsschiffe besteht
entweder in dreimaligem kurzem D. mit der Flagge,
oder darin, daß sie mit gedippter Flagge das Kriegs-
schiff passieren. Kriegsschiffe danken nur durch ein-
maliges D. und grüßen sich untereinander ebenfalls
nur durch einmaliges D.
Dirmstein, Marktflecken im Bezirksamt Fran-
kenthal des bayr. Reg.-Bez. Pfalz, am Leininger
Bach und der Nebenlinie Ludwigshafen-Großkarb
bach der Pfalz. Eisenbahnen, hat (1895> 1437 E.,
Posterpedition, Telegraph, kath. Kirche, Synagoge,
landwirtschaftliche Fortbildungsschule; Töpfereien,
bedeutende Landwirtschaft, Obst- und Weinbau.
D. war früher Residenz der Bischöfe von Worms
und wurde 1525 in: Bauernkriege und 1689 von
den Franzosen verbrannt.
Dirsdorf (Nieder- und Ober-Dirsdorf),
Dorf im Kreis Nimptsch des preuft. Neg.-Vez. Bres-
lau, 4 kiu südwestlich von Nimptsch, an der Lohe
und der Nebenlinie Strehlen-Gnadenfrei (Station
D.-Neudorf) der Preuß. Staatsbahnen, zerfällt in
zwei Gemeinden (315 und 390 E.) und zwei Guts-
bezirke (55 und 105 E.), die zusammen (1895) 865
E. haben, ferner Postagentur, Fernsprechverbin-
dung, alte Kirche, ein altes und ein neues Schloß
<1860) des Grafen Pfeil, zwei Rittergüter, eine
Eisenquelle und eine kalte Schwefelquelle, genannt
"der Stänker", mit Badehaus.
Diskontogefellschaft, Kommanditgesellschaft
auf Aktien, 1851 in Berlin errichtete Bank. Firma:
Direktion der Discontogcfellschaft. Revidiertes
Statut von 1885 mit Nachtrügen von 1889 und 1895.
Dauer bis Ende 1933. Aktienkapital seit 1895:
115 Mill. M. in 100000 Anteilen (davon 40000
auf Namen und 60000 auf Inhaber) zu 600 M. und
45832 (auf Inhaber) zu 1200 M., sowie 1 Stück zu
1600 M. Die Norddeutsche Bank (s. d.) in Ham-
bnrg wurde in eine Zweiganstalt der D. verwandelt.
Rentabilität 1884-96: 11,11,10,10,12,14,11, 8,
6, 6, 8,10, 6 Proz. Kurse in Berlin ultinw 1884
-96: 210,50,205,75, 213,?5, 185, 225,40, 247,75,
213,40, 171,50, 175,25, 173,60, 207,50, 201,25, 211,23.
Dislokationsmetamorphismus,s. Dynamo
metamorphismus.
* Dispositionsurlaub ist für diejenigen Mann-
schaften der deutschen Armee, deren Dienstzeit nach
Gesetz vom 3. Aug. 1893 nur noch eine zweijährige
Distanzbojeu, s. Bojen. M weggefallen.
DistinFUisksa 3orvios Oräer (spr. disting-
wischd ßorwiß), ein von der Königin Victoria von
Großbritannien für Offiziere 6. Sept. 1886 gestifteter
Kriegsverdieustorden. Ordenszeichen ist ein an
den vier Enden aus-, an den acht Seiten einge-
bogenes goldgerändertes weißemailliertes Kreuz,
mit der goldenen kaiserl. (ind.) Krone innerhalb eines
grünen Lorbeerkreuzes auf purpurnem Grunde, auf
der Kehrfeite mit den Initialen V. II. 1. Das Kreuz
wird an einem blaugeränderten roten Baude auf
der linken Brust getragen.
* Dittes, Friedrich, starb 16. Mai 1896 in Wien.
Tittmaunsdorf, Dorf im Kreis Waldenburg
des preuh. Reg.-Bez. Breslau, am Zwicker Nasser,
hat (1895) 1987 E., darunter 230 Katholiken, Post-
agentur, Fernsprecheinrichtnng, evang. und kath.
Kirche; Brauerei, Leinen- und Baumwollweberei
und Landwirtschaft.
Divaca (spr. -tscha), Dorf in der österr. Bezirks-
hauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Sesana in
Gorz und Gradisca, zur Gemeinde Naklo gehörig,
am Karst und an den Linien Wien-Trieft der Österr.
Südbahn und D.-Herpelje (13kiu) der Österr. Staats-
bahnen, hat (1890) 550 slowen. C. In der Nähe
die 600 in lange Kronprinz-Rudolf-Grotte mit präch-
tigen weißen Tropfsteinen, und die berühmten Höhlen
und Katarakte von Sankt Kanzian ls. Reka, Bd. 13).
^Division. Im deutschen Heere haben die Armee-
korps mit Ausnahme des Gardekorps, des 11., des
12. (königl. sächsischen) und des 2. königl. bayrischen,
die je 3 D. zählen, deren 2. Das Gardekorps hat
2 Infanteriedivisionen und 1 Kavalleriedivision, sonst
ist im Frieden die Organisation derartig getroffen,
daß zu jeder D. 2 (nacb Beseitigung der Halb-
bataillone vom 1. April 1897 ab zum Teil auch 3)
Brigaden Infanterie zu 2 Regimentern und 1 Bri-
gade Kavallerie zu 2-3 Regimentern gehören; im
ganzen zählt das deutsche Heer außer der Garde-
kavalleriedivision 43 D. mit (bis 1. April 1897) 86 In-
fanterie- und 42 Kavalleriebrigaden. Die Feldartil-
z lerie, die Jäger und der Train sind im Frieden den
D. nicht unterstellt, sondern unmittelbar den Ge-
neralkommandos oder ihren besondern Inspektio-
nen. Bei der Krieg sformation tritt in der Zu-
sammensetzung der D. eine wesentliche Änderung ein;
der größte Teil der Kavallerie scheidet aus dem Ver-
bände aus und geht in besondere Kavalleriedivisio-
! nen über, welche als selbständige Heeresteile je nach
! Umständen einzelnen Armeekorps oder auch den Ar-
meen zugeteilt werden. Die Kavallerieregimenter,
die den D. verbleiben, werden als Divisionskavallcrie
bezeichnet; die D. nehmen die Benennung Infanterie-
division an und werden durch Zuteilung von Feld-
ratillerie (in Preußen je 1 Regiment von 2 Abtei-