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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Exner - Fahrradversicherung
- In Österreich-Ungarn ist inr I. 1889 eine sog.
3. Auflage des E. für die Fußtruppcn vom 1.1874
erschienen, die eine ganz neue, auf die Neubcwafs-
nung mit dem kleinkalibrigen Nepetiergewehr ba-
sierte Vorschrift darstellt.
* Exner, Adolf, starb 9. Sept. 1891 in Kufstein.
* Exterritorialität der Gesandtschaften, s. Ge-
sandter.
*Eye, Joh. Ludolf Aug. von, starb 13.Ian. 1s96
in Nord hausen.
F.
Faber, Eduard, württemb.IustiZminister, trat
im Okt. 1896 in den Ruhestand.
* Faber, A. W., Vleististfabrik. An: 26. Juli
1896 starb in Stein der seitherige Besitzer Reichsrat
Lothar Freiherr von F.; seitdem ist Besitzerin
die Witwe Ottilie Freifrau von F.
^Fabretti, Ariodante, starb 16. Sept. 1894 in
Turin. "Arbeiterfrage.
Fabrikgesetzgebung, Fabrikinfpektion, s.
^Fachschulen. Insbesondere die gewerblicken
F. haben in den letzten Jahren vielseitige Förderung
erfahren. Über ihre Entwicklung in Preußen in den
1.1891-95 giebt eine im Jan. 1896 erschienene
Denkschrift, verfaßt von K. Lüders und O. Simon,
Geheimräten im Ministerium für Handel und Ge-
werbe, genaue Auskunft. Es ist die vierte seit 1879.
Seit diesem Jahre ist nämlich auf Antrag des Ab-
geordnetenhauses (vom 21. Jan. 1879) eine aus '26
sachverständigen Mitgliedern bestehende ständige
Kommission eingesetzt, welche die Aufgabe hat, die
Verwaltung bei wichtigen Fragen, die auf dem Ge-
biete des gewerblichen und technischen Schulwesens
zu lösen sind, zu unterstützen. An ihren Verhand-
lungen nehmen Kommissare des Ministeriums teil;
der Handelsminister führt den Vorsitz oder bestimmt
den Vorsitzenden. Wie das Ministerium bemüht ge-
wesen ist, in den letzten 5 Jahren die Zahl der ge-
werblichen Unterrichtsanstalten zu vermehren und
die bereits bestehenden zu verbessern, geht schon aus
den alljährlich in den Etat eingestellten Aufwendun-
gen für dieselben hervor. Nach dem Voranschlage
ftir 1896/97 trägt der Staat zur Unterstützung
solcher Anstalten 1428 784 M. bei, gegen 886 993
im 1.1891/92; auch die Gemeiuden, in denen sich
die Anstalten befinden, oder Vereine, die sie errichtet
haben, trageir einen großen Teil des Unterhalts,
1896/97 nach vorläufiger Schätzung 747 797 M.
gegen 487 924 M. 1891 92. Dazu kommen Zuschüsse
für gewerbliche Fortbildungsschulen im Betrage von
550000 M., für Fortbildungsschulen in Westprenßm
und Posen (300000 M.j, Beiträge zur Ausbildung
von Knust- und andern Handwerkern (350000 M.)
und ein für den gewerblichen Unterricht zu verwen-
dender Dispositionsfonds (139000 M.).
Fadenmühle, Spinnmühle, überspiun-
maschinc, im Posamentiergewerbc eine Mascbine,
welche zum "Überspinnen", d. h. schraubenförmigen
Umwinden eines innern Kernfadens (Seele oder
Futter) mit Lahn dient. Die Masckine enthält
meist 8-20 Gänge, d. h. die Einrichtung, um so viele
Fäden gleichzeitig zu bespinnen. Der zu bewickelnde
Faden wird durch die Achse eines Kopfes hindurck-
qeführt, um welche die entsprechend gebremste Rolle
herumbewcgt wird, von wclckcr sich der auf da^
Futter aufzuwickelnde Faden abzieht.
Die Spinnmüble wird auch gebraucht, um baum-
wollene Fäden mit ^eide oder Wollgarn zu über-
Brockhaus' Konvcrsations-Ll'xikon. 14. Aufl.. XVII.
spinnen, zu plattieren, ans welcher Art Gespinst
alsdann Fransen und andere Posamentierwaren,
Seidenstramin u. s. w. verfertigt werden; ebenso zum
Überspinnen der Kautschukfäden mit Baumwolle oder
Seide. Ein verwandtes Erzeugnis ist ferner die
seidene Gimpe, welche aus einer von Leinen- oder
Baumwollgarn gedrehten, dann mit gekochter und
beliebig gefärbter Tramseide ubersponnenen dünnen
Schnur besteht. Die Seide, welche eine vollkommene
Decke bilden muß, nimmt man zur Abkürzung der
Arbeit vier- oder achtfach. Krausgimpe wird dar-
gestellt, indem man entweder eine baumwollene
Schnur mit einer ähnlichen dünnern weitläufig
überspinnt (überriegelt), daun das Ganze mit
Seide betleidet; oder eine mit ^eide besponnene
Baumwollschnur mit einer dünnern der Art, eben-
falls sckon scideumkleideten, in weiten Windungen
bcspinnt. Auch Vrillantgarn (s. d., Bd. 3) wird auf
der F. hergestellt.
Dünne Eisen- und Kupferdrähte werden öfters
mit Seide oder mit Labn übersponnen zur Verferti-
gung gewisser Arten von Kantillen; ausgeglühte
Eisendrähte mit Seide oder Baumwolle für Damen-
hüte und andere Putzarbeiten, desgleichen zu Draht-
band ; Kupferdrähte mit Seide zu galvanischen Appa-
raten u. s. w. Auch sog. K a b e ls ch nur wird auf der
F. hergestellt; die Teile dazu werden zuvor auf der
Plattiermaschine zubereitet. Beim Zusammendrehen
derselben auf der F. umwickelt ein Teil den andern
ldas Futter) in dichten Windungen (Kabelmühle,
Kabelmaschine). Als Plattiermaschinen
werden in der Regel solche F. bezeichnet, bei welchen
das Futter gleichzeitig (geforderten Falls erst aus
mehrern, bis zu 50 Fädeu) zusammengedreht und
dann durch mehrere Fäden plattiert wird. Hierbei
kann entweder das abziehende Ende der innern
Schnur gedreht werden (sog. französische Plat-
tiermai ch ine) oder die Spule, von welcher das
Futter abgezogen wird (Teller-Plattierma-
schine". - Vgl. E. Müller, Handbuch der Weberei
(Lpz.1893-95), S.809-811.
Fadenplanimeter, s.-Arealbestimmung.
Fähre, schwebende, s. Brücke.
Fahrradversicherung. Zur Versicherung von
Fahrrädern gegen Schäden durch Radunfälle, Dieb-
stahl und Feuersgefahr sind in letzter Zeit mehrere
Versicherungsgesellschaften errichtet worden. Bei der
Versicherung gegen Radunfall werden gegen eine
Jahresprämie von 3 bis 5 M. für iedes Rad die an
den versicherten Fahrrädern entstehenden Beschädi-
gungen vergütet, welche durch Zusammenstoß auf
öffentlicher Straße mit andern in Bewegung be-
findlichen Beförderungsmitteln jeder Art herbei-
gefübrt werden. Gegen einen Prämienzuschlag
von 1 bi5 -2 M. wird diese Versicherung auch auf
Schäden ausgedehnt, die bei Distanzfabrten und
Straßenrennen entstehen. Es wird unter Abzug
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