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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Mathematikervereinigung - Matriken
gung beansprucht, daß er in der Mitte von einer
durch den Hebelmechanismus nach unten gezogenen
Schneide 85 gefaßt wird. Bei Scherversuchen end-
lich (s. nachstehende Fig. 4) wird ein aus dem Ver-
suchsmaterial gefertigter Bolzen durch die korre-
spondierenden Löcher (bei a) von Blechen geschoben,
die aneinandergelegt sind
und von denen die zwei
mittlern von der Maschi-
nenspindel in die Kühe
gezogen, die beiden äußern
dagegenvondemGewichts-
hebel niedergehalten wer-
den. An der Maschine ist
noch ein Negistrierapparat
(s. nachstehende Fig. 5)
angebracht, der die wäh-
rend der ganzen Dauer des
Versuchs in Anwendung
gekommenen Spannungen
und die durch dieselben her-
vorgerufenen Deforma-
tionen selbstthätig in Form
eines Diagramms auf-
zeichnet. Von der Hand-
Fig. 4. kurbel ll aus, die das Lauf-
gewicht auf dem Hebel ver-
schiebt, wird, proportional diesen Verschiebungen, eine
Trommel 'I gedreht, auf der das mit einem Koordi-
natennetz versehene Papierblatt für das Diagramm
aufgesteckt wird. Eine Stange 8, die durch einen
Querarm H mit der Maschinenspindel fest verbunden
Fig. 5.
ist, trägt einen Schreibstift 8, der die Deformationen
des eingespannten Probestabes ? in wahrer Größe
als Ordinaten aufzeichnet, während die Belastungen
in einem der Räderübersetzung von II zu I' entsprechen-
den Maßstabe als Abscissen erscheinen. Aus dem
Diagramm mit 0 als Koordinatenanfang (s. nach-
stehende Fig. 6) ist für jede Belastung? die Dehnung
I) zu ersehen, sowie speciell die Maximalbelastung
^
^VI und die etwas kleinere Bruchbelastung D. 3 ist
die gesamte Dehnung. Die Ecke bei N bezeichnet
die Elasticitätsgrenze. Bei der in Fig. 6 der Tafel
abgebildeten Maschine feine Konstruktion von Mohr
& Federhaff in Mannheim) werden die eingespann-
ten Teile des Versuchsstückes nicht durch eine Spin-
del, sondern durch hydrau- ,
lischen Druck beeinflußt. Die ^ - - F^->
auswechselbaren Teile sind
ähnlich wie bei der vorigen ^.........^
Maschine.
Die in Fig. 4, 7 und 8 der
Tafel abgebildeten Maschinen
von Mohr HFederhaff sind für
besondere Versuchsobjekte kon-
struiert. Mit der Drahttor-
sionsmaschine für Handbetrieb
(Fig. 4) bestimmt man die An-
zahl Verdrehungen, die ein
Drahtstück von bestimmter
Länge unter Einwirkung eines
beliebigen Zuges auszuhalten "^ " >^ "
vermag. Der Draht wird durch Fig. 6.
ein Gewicht gespannt und
durch eine Handkurbel verdreht. Die Anzahl der
Verdrehungen giebt ein Zeiger an. Die hydraulisch
wirkende Federprüfungsmaschine (Fig. 7) dient zur
Prüfung von Blattfedern und Spiralfedern. Bei
den Blattfedern ruhen die Enden der Federn auf
Rollen, während die Mitte durch den hydraulischen
Kolben niedergedrückt wird. Die jeweilige Durch-
biegung giebt ein mit dem Kolben verbundener Zeiger
an, der an einer am Maschinengestell angebrachten
Skala entlang läuft, llm die Federn so beanspruchen
zu können, wie es bei einem in Betrieb befindlichen
Fahrzeug thatsächlich der Fall ist, können dieselben
auch, nachdem sie normal belastet sind, noch in
Schwingungen versetzt werden. Bei der hydraulischen
Biegemaschine für Eisenbahnschienen, Träger u. s. w.
(Fig. 8) ruhen die Enden der Versuchsstücke auf Rol-
len und werden in der Mitte vom Kolben nieder-
gedrückt. Die Deformationen giebt ein auf einem
Gradbogen spielender Zeiger an.
Zur Aufsuchung verborgener Fehler in den Wan-
dungen von Kanonenrohren, Granaten, in Wellen,
Schienen u. s. w. war man früher allein auf den
Klang angewiesen, den das Arbeitsstück beim Be-
klopfen ertönen ließ und der an einer kranken Stelle
ein anderer ist, als an fehlerfreien Stellen. Liegen
aber die Fehlerstellen tief im Innern, so versagt diese
Methode auch für das geübteste Ohr. Neuerdings
hat nun der franz. Ingenieur De Place einen Schi -
seophon genannten Apparat konstruiert, der mit
großer Sicherheit auch tief im Innern des Materials
liegende Fehler anzeigt. Bei demselben wird die
Veränderung der Klangfarbe durch ein Mikrophon
verstärkt und durch ein Telephon zu Gehör gebracht.
Im I. 1884 fand auf Vauschingers Veranlassung
in München die erste "Internationale Konferenz zur
Vereinbarung einheitlicher Prüfungsmethoden von
Bau- und Konstruktionsmaterialien)) statt. 1895
tagte in Zürich die fünfte dieser Konferenzen, bei
der ein "Internationaler Verband für die Material-
prüfungen der Technik" gegründet und der nächste
Kongreß auf 1897 (Stockholm) festgelegt wurde.
Mathematikervereinigung, Deutsche, 1.
Deutsche Mathematikervereinigung.
Matriken (vom lat. niHti-ix),'der österr. Name
für Standesregister. Dieselben werden grundsätzlich