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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Walachisch-Klobouk - Waldmichelbach
völkerungszisser einen Anhaltspunkt. In manchen
Ländern, wie z. B. in China, spielt die W. nur für
den Teil der Bevölkerung eine Nolle, der an dem
internationalen Handelsverkehr beteiligt ist. Es
fehlt aber in solchen Fällen an der Möglichkeit, den
betreffenden Bruchteil der Bevölkerung zu ermitteln.
Wichtiger ist deshalb der Umfang des internatio-
nalen Handelsverkehrs der einzelnen Gebiete. An
diesem kann man in der That ermessen, welche Be-
deutung ein Land für das Geld- bez. Währungs-
wesen der Welt hat. Hm eine solche Beurteilung zu
ermöglichen, siud der Währungskarte noch Tabellen
beigegeben, die insbesondere auch den internatio-
nalen Handel der einzelnen Länder (neben verschie-
denen andern Daten) erkennen lassen.
Soweit die Nährungsverhältuisse wirklich erkenn-
bar sind, beherrscht das Gold das Geldwesen von
49,9 Mill. cilcin mit 5N3 Mill. C'., das Silber dagegen
cinGebietvon 38 Mill.c^mmit897Mill.E.,während
die Papierherrschaft 18 Mill. ^m mit 106 Mill. E.
unispannt. Faßt man den internationalen Handels-
verkehr ins Auge, so zeigt das vom Gold beherrschte
Gebiet einen Specialhandel von rund 45 Milliar-
den M. Das Silbergcbiet bleibt mit rund 9 Mil-
liarden M. Spccialhandcl weit zurück. Unter der
Herrschaft des Papiers steht ein Gebiet, das etwa
7^2 Milliarden M. Specialhandel ausweist.
Das Gold beherrscht hiernach den Welthandel
durchaus, und daran ändert nichts, daß einige der
dem Gold zugeteilten Gebiete demnächst der Papier-
währung verfallen dürften. Die Doppelwährung
besteht zwar gesetzlich in einer Reihe von Ländern,
thatsächlich aber ist sie nirgends aufrecht erhalten.
Meist hat das Gold für den großen Verkehr auch in
den Doppelwährungsländernden maßgebenden Ein-
fluß gewonnen; in andern ist aus der Doppelwäh-
rung thatsächlich eine Silberwährung, in noch
andern eine Papierwährung geworden.
Vgl. Nochussen, Neichsgold oder Weltgeld (Berl.
1894); Boissevain, Zur Währungsfrage (ebd. 1895);
Lexis, Der gegenwartige Stand der Währungs-
srage (Dresd. 1895); Heyn, Die Erfolglosigkeit einer
Hebung des Silberpreises als Mittel zur Hebung
der Schäden des deutschen Erwerbslebens (Berl.
1895); Arendt, Herr Neichsbankpräsidcnt Dr. Koch
und die Währungsfrage (ebd. 1895); Thery, Die
internationale Währungskrise (Wien 1896); Vier-
mer, Leitsätze zur Beurteilung der Währungsfrage
(Berl. 1896).
Walachisch-Klobouk, Stadt, s. Klobouk.
Walddienstbarkeiten, s. Forstberechtigungen.
*Waldeck hat (1895) 57 760 (27 932 männl.,
29 834 weibl.) E., darunter 55212 Evangelische,
1700 Katholiken, 158 andere Christen und 696
Isracliten, serner 8922 bewohnte Wohnhäuser,
11536 Haushaltungen und 59 Anstalten, d. i. eine
Zunahme seit 1890 um 485 Personen oder 0,84 Proz.
Über den Beruf der Bevölkerung s. Tabelle unten.
Die Zahl der Geburten betrug 1896: 1729, der
Eheschließungen 392, der Sterbefälle (einschließlich
65Totgeburten) 1043. Einwohnerzahl der Kreise:
Kreise
Der Twiste. . .
Des Eisenber^es
Der Eoer .'. .
Pyrmont . . . .
Ortsanluesende
Bevölkerung
1895
Evan-
gelische
Katho-
liken
Israe-
liten
16 588
1768"
15 138
8 354
16 583 15 871
17 683
14 913
8102
16 639
14714
7 988
502
779
136
283
201
193
228
74
Fürstentum j 57 766 ^ 57 281 ^ 55212 j 1700 ^ 696
Im 1.1893 kamen auf Acker- und Gartenland
32014, Wiesen 13 884, Weiden und Hutungen
2443, Forsten und Holzuugcn 31432 1iH. Die Ernte-
fläche betrug 4895 von Roggen 7744, Weizen
4856, Gerste 3417, Kartoffeln 5123, Hafer 6864
und Wiefenhcu 14059 iia; der Ernteertrag 9758 t
Roggen, 3076 Weizen, 4997 Gerste, 48 684 Kar-
toffeln, 9953 Hafer, 23 754 Runkel- und 1767 Kohl-
rüben, 10240 Klee (Heu) und 30627 t Wiescnheu.
Die Viehzählung vom 1. Dez. 1892 ergab 6381
Pferde, 25 602 (1893: 22 581) Stück Rindvieh,
52 566 Schafe, 27469 (27 538) Schweine, 8053
Ziegen und 2549 Bienenstöcke. 1893 waren bestan-
den mit Laubholz 4348 lia, darunter 39 lia Eichen,
und mit Nadelhoz 29 8141m.
Waldenburg, Dorf, f. Oberwaldenburg.
^Waldersee, Adelsgcschlecht. Generaloberst
Alfred, Graf vonW., wurde im Sept. 1896 Chef
des schlesw. Feldartillerieregiments Nr. 9.
Waldfischbach, Dorf im Bezirksamt Pirma-
sens des bayr. Rcg.-Bez. Pfalz, Sitz eines Amts-
gerichts (Landgericht Zweibrückcn), 1)at <,1895)
4294 E., darunter 469 Katholiken, Posterpedition,
Telegraph, evaug. und tath. Kirche, Spar- und Dar-
lehnskasse, Konsumverein, Wasserleitung, zwei
Oberförstereicn; Dampf- und Wassermühlen.
Waldgräfereiberechtigung, Waldgrund-
gerechtigkeiten, s. Forstbercchtigungen.
Waldkirchen in B ay ern, Markt mit städtischer
Verfassung im Bezirksamt Wolfsteiu des bayr. Reg.-
Vez. Niederbayern, im Bayrischen Wald, an der
Nebenlinie Passau-Freyung der Vayr. Staats-
bahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Passau), hat (1895) 1494 kat'h. E., Posttrpcdition,
Telegraph, kath. Kirche, Elektricitätswert; zwei
Eisenhämmer, Ialousiebrettchenfabrikation, Dampf-
fägewerkc und Flachsbau.
Waldmichelbach, Flecken im Krcw Hcppen-
heim in der Hess. Provinz Starkenburg, im Oden-
wald, ^itz eines Amtsgerichts (Landgericht Darm-
Die Bevölkerung in Waldeck nach Vernfsabteilungen am 14. Juni 1895.
Verufsabteilungen
Erwerbs-
thätige
Dienende
An-
gehörige
Bevölkerung
überhaupt
^. Land- und Forstwirtschaft n. s. w.................
1!. Bergbau und Industrie, Baugewerbe...............
(^. Handel und Verkehr......................
D. Lohnarbeit, häusliche Dienste ..................
N. Armee-, Staats-, Gemeinde-, Kirchendienst; freie Berufe......
Darunter: Armee und Marine.................
IV Rentner, Pensionäre u. s. w., Personen ohne Beruf und Vcrufsangabe
Darunter: Berufslose Selbständige...............
12 208
6 541
2 09";
257
1684
640
2 15'.)
1 382
826
376
312
1
287
14
158
158
Snmme ^-1^
Darunter männliche Personen
Tarnnter weibliche Personen
24 945
17 747
7 198
1960
34
1926
18 136
10 824
2 468
193
1644
84
918
90^
34183
113^7
22 856
31170
17 741
4 876
451
3 615
738
3 235
2443
6^)088
29108
30 930