Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Vorwort'
der Wohlhabende anwenden kann. Noch heute unterscheidet
sich in Zahl und Art der zu behaglicher Lebensgestaltung
als notwendig betrachteten Sachgüter der Städter von dem
Landbewohner, der Groß- von dem Kleinstädter, der Europäer
von dem Bewohner fremder Weltteile, immer mehr aber gleichen
sich die Unterschiede aus, je weiter der Handel sich
ausbreiten kann und je mehr allenthalben die Arbeitsrichtung
und die Arbeitsleistungen zur Vermehrung der Kaufkraft sich
verbessern. Schon heute enthalten die Magazine in den großen
Haupt- und Handelsstädten die Gesamtheit aller Erzeugnisse
der ganzen Welt und immer mehr verbreitet sich von hier
aus auch die Mehrzahl derselben in weitere Kreise.
Hand in Hand damit geht das Bestreben, die Zahl der als
brauchbar erkannten Sachgüter zu vermehren, deren Menge
und Beschaffenheit zu vervollkommnen, für bestimmte
Lebenszwecke das Bessere an Stelle des minder Guten zu setzen,
das Wertvolle aus fremden Ländern in den heimischen Boden
zu verpflanzen und den eignen Erzeugnissen durch vollendete
Form und Beschaffenheit ein erweitertes Absatzgebiet zu
sichern.
Die Vermehrung unserer Erkenntnis über die für menschliche
Zwecke brauchbaren Sachgüter zur Zeit der Entdeckung der
Seewege hat die großartigsten Umwandlungen im Gebiete des
gesamten Wirtschaftslebens hervorgerufen; in unserm Jahrhundert
haben die Naturwissenschaften, die Vervollkommnung der
Technik und die Umgestaltung unserer Verkehrsmittel nicht
minder Großartiges bewirkt; noch täglich veranlassen sie den
Umschwung der Anschauungen in den weitesten Kreisen, vermehren
sie die Zahl der nützlichen Entdeckungen und verbreiten
die Kenntnis von dem Bessern überallhin.
Die Warenkunde, einer
der wichtigsten Teile der Handelswissenschaften, wird
infolgedessen ein immer schwieriger zu behandelndes Gebiet;
immer mehr vergrößert sich die Zahl der aufzunehmenden
Artikel, immer mehr muß über jede einzelne Marktware Auskunft
und Belehrung gegeben werden und von immer mehr Menschen
wird diese begehrt. Ein eingehendes Studium dieser Disziplin
ist jedoch nur Wenigen möglich, und selbst dem Kaufmann,
welcher sich zur Zeit seiner Ausbildung ihr eifrigst gewidmet
hatte, fehlt bald im praktisch thätigen Leben das volle
Verständnis, wenn ihm nicht Hilfsmittel geboten werden,
durch welche er Kenntnis von allen Neuerungen und Verbesserungen
erhalten kann und aus welchen er ersieht, inwiefern Wissenschaft,
Kunst und Forschungseifer wieder Vollkommenes geboten haben.
Er muß nicht nur die Waren, mit welchen er handelt, genau
nach Unterschieden in der Beschaffenheit, Tausch- und
Gebrauchswert, Ursprungsorten und Erzeugungsart kennen,
sondern auch wissen, in welchen Mengen sie erzeugt und
verbraucht, inwiefern und womit sie gefälscht, durch welche
Surrogate ersetzt, durch welche Mittel vervollkommnet oder
entbehrlich gemacht, in welcher Form da und dort begehrt,
wie am besten für Versendung und Aufbewahrung behandelt,
wogegen und wo am vorteilhaftesten eingetauscht, am sichersten
und besten verkauft werden. Er kann sich nur dann auf einzelne
Waren beschränken, wenn er Aussicht hat, den Markt damit
beherrschen zu können und muß in der Regel die Vielheit,
vor allem aber jeden zum Handel geeigneten Gegenstand da,
wo er Geschäfte betreiben will, im Auge behalten und die
Konkurrenz zu besiegen verstehen. Jeder Erzeuger von Marktwaren
muß
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 5.