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Merck's Warenlexikon

Autorenkollektiv, Verlag von G. A. Gloeckner, Leipzig, Dritte Auflage, 1884

Beschreibung der im Handel vorkommenden Natur- und Kunsterzeugnisse unter besonderer Berücksichtigung der chemisch-technischen und anderer Fabrikate, der Droguen- und Farbewaren, der Kolonialwaren, der Landesprodukte, der Material- und Mineralwaren.

VII

Vorwort.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Vorwort'

in gleicher Weise vollkommen über diese nach allen Richtungen hin unterrichtet sein und bleiben; keiner kann vorteilhaften Absatz erwarten, wenn er nichts über das Erzeugnis anderer weiß, Angebot und Nachfrage nicht kennt, um die Wünsche der Abnehmer sich nicht bekümmert und nicht von jeder irgendwo bewirkten Vervollkommnung sofort Notiz nimmt. Jede größere Ausstellung giebt Kenntnis von inzwischen gemachten Fortschritten, Konkurrenzbestrebungen und besseren Erfahrungen anderer, sei es durch billigere Verkaufsbedingungen oder durch vollkommenere Leistung, gefälligere Form, Verpackung u. s. w. Die großen Weltausstellungen werden aber immer seltener, deren regelmäßiger Besuch ist den meisten unmöglich und deren Studium wird immer mehr erschwert durch die Fülle des Gebotenen, so daß auch die darüber veröffentlichten Kataloge und Spezialwerke nur die notdürftigste Auskunft bringen können. Für den Erzeuger von Marktwaren handelt es sich aber nicht nur darum, sich hinsichtlich des eignen Erzeugnisses auf dem Laufenden zu erhalten, sondern ebenso darum, hinsichtlich aller zur Erzeugung notwendiger Rohstoffe und Halbfabrikate, von deren richtigem Einkauf der Erfolg wesentlich abhängt, das zu thun. Dem Kaufmann, dem Fabrikanten, dem Gewerbtreibenden, dem Landwirt und auch dem bloßen Verzehrer von Sachgütern müssen deshalb Hilfsmittel geboten werden, durch welche sie jederzeit jede ihnen erwünschte Auskunft über die ihnen allen notwendigen oder von ihnen begehrten Waren erhalten.

Ein dazu geeignetes Hilfsmittel ist das Warenlexikon, das zum bequemen und raschen Nachschlagen alphabetisch geordnete Verzeichniß aller gangbaren Marktwaren, aber nur dann, wenn die einzeln aufgeführten Waren nicht bloß aufgezählt, sondern auch mit allen erforderlichen Bemerkungen versehen werden.

An Werken dieser Art fehlt es der Litteratur nicht, wohl aber an solchen, welche nach allen Richtungen hin den heutzutage zu stellenden Anforderungen entsprechen. Die bisher erschienenen derartigen Werke und auch die früheren Auflagen des vorliegenden Werkes bekunden das Bestreben, das Hauptgewicht auf möglichste Vollständigkeit der aufzuführenden Waren zu legen. Eine richtige Auffassung von der Bedeutung eines solchen Werkes muß heutzutage dazu führen, ohne die Reichhaltigkeit des Verzeichnisses zu beeinträchtigen, dem erläuternden Texte das Übergewicht einzuräumen und deshalb diesen von Spezialisten bearbeiten, bezw. nach Bedarf begutachten zu lassen. Nicht nur kaufmännische Fachmänner, sondern auch solche der Wissenschaft und Technik können im Zusammenwirken ein Warenlexikon, wie es die Jetztzeit erfordert, schaffen. Der Kaufmann, der Volkswirt, der Statistiker, der Techniker und der Künstler, der Gewerbtreibende, der Landwirt, der Gärtner, der Forst- und der Bergmann, diese alle müssen im Verein mit Männern der verschiedensten Wissenschaften wirken, um die Gesamtheit des zur Erläuterung notwendigen Materials zu liefern, wenn möglichst Vollkommenes geleistet werden soll.

Diese Auffassung ist vom Herrn Verleger, in dessen Verlag das vorliegende, zuerst bei Otto Spamer als "Kleines Mercksches Warenlexikon für Handel und Industrie" erschienen gewesene Werk übergegangen ist, vollkommen geteilt worden. Er hat, da der erste Verfasser inzwischen verstorben ist, behufs einheitlicher Durchführung Herrn Heinrich Frauberger, Redakteur des Ergänzungsbandes

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 6.