Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Vorwort'
in gleicher Weise vollkommen über diese nach allen Richtungen
hin unterrichtet sein und bleiben; keiner kann vorteilhaften
Absatz erwarten, wenn er nichts über das Erzeugnis anderer
weiß, Angebot und Nachfrage nicht kennt, um die Wünsche
der Abnehmer sich nicht bekümmert und nicht von jeder
irgendwo bewirkten Vervollkommnung sofort Notiz nimmt.
Jede größere Ausstellung giebt Kenntnis von inzwischen
gemachten Fortschritten, Konkurrenzbestrebungen und besseren
Erfahrungen anderer, sei es durch billigere Verkaufsbedingungen
oder durch vollkommenere Leistung, gefälligere Form, Verpackung
u. s. w. Die großen Weltausstellungen werden aber immer
seltener, deren regelmäßiger Besuch ist den meisten unmöglich
und deren Studium wird immer mehr erschwert durch die Fülle
des Gebotenen, so daß auch die darüber veröffentlichten
Kataloge und Spezialwerke nur die notdürftigste Auskunft
bringen können. Für den Erzeuger von Marktwaren handelt es
sich aber nicht nur darum, sich hinsichtlich des eignen
Erzeugnisses auf dem Laufenden zu erhalten, sondern ebenso
darum, hinsichtlich aller zur Erzeugung notwendiger
Rohstoffe und Halbfabrikate, von deren richtigem Einkauf
der Erfolg wesentlich abhängt, das zu thun. Dem Kaufmann,
dem Fabrikanten, dem Gewerbtreibenden, dem Landwirt und
auch dem bloßen Verzehrer von Sachgütern müssen deshalb
Hilfsmittel geboten werden, durch welche sie jederzeit
jede ihnen erwünschte Auskunft über die ihnen allen notwendigen
oder von ihnen begehrten Waren erhalten.
Ein dazu geeignetes Hilfsmittel ist das
Warenlexikon, das zum
bequemen und raschen Nachschlagen alphabetisch geordnete
Verzeichniß aller gangbaren Marktwaren, aber nur dann, wenn
die einzeln aufgeführten Waren nicht bloß aufgezählt, sondern
auch mit allen erforderlichen Bemerkungen versehen werden.
An Werken dieser Art fehlt es der Litteratur nicht, wohl
aber an solchen, welche nach allen Richtungen hin den
heutzutage zu stellenden Anforderungen entsprechen. Die
bisher erschienenen derartigen Werke und auch die früheren
Auflagen des vorliegenden Werkes bekunden das Bestreben,
das Hauptgewicht auf möglichste Vollständigkeit der
aufzuführenden Waren zu legen. Eine richtige Auffassung von
der Bedeutung eines solchen Werkes muß heutzutage dazu führen,
ohne die Reichhaltigkeit des Verzeichnisses zu beeinträchtigen,
dem erläuternden Texte das Übergewicht einzuräumen und
deshalb diesen von Spezialisten bearbeiten, bezw. nach Bedarf
begutachten zu lassen. Nicht nur kaufmännische Fachmänner,
sondern auch solche der Wissenschaft und Technik können im
Zusammenwirken ein Warenlexikon, wie es die Jetztzeit erfordert,
schaffen. Der Kaufmann, der Volkswirt, der Statistiker, der
Techniker und der Künstler, der Gewerbtreibende, der Landwirt,
der Gärtner, der Forst- und der Bergmann, diese alle müssen
im Verein mit Männern der verschiedensten Wissenschaften
wirken, um die Gesamtheit des zur Erläuterung notwendigen
Materials zu liefern, wenn möglichst Vollkommenes geleistet
werden soll.
Diese Auffassung ist vom Herrn Verleger, in dessen Verlag
das vorliegende, zuerst bei Otto
Spamer als "Kleines Mercksches Warenlexikon für
Handel und Industrie" erschienen gewesene Werk übergegangen
ist, vollkommen geteilt worden. Er hat, da der erste Verfasser
inzwischen verstorben ist, behufs einheitlicher Durchführung
Herrn Heinrich Frauberger,
Redakteur des Ergänzungsbandes
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 6.