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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Cortices. Rinden.

Córtex juglándis frúctuum.

Wallnussschale.

Juglans régia. Juglandéae.

Asien, bei uns kultivirt.

Das getrocknete äussere, fleischige Fruchtgehäuse der Steinfrucht schwarzbraun, eingeschrumpft, fast geruchlos, von sehr herbem Geschmack.

Bestandtheile. Gerbsäure, der Pyrogallussäure ähnlich, auch Nucitannin genannt. Spuren von Citronen- und Apfelsäure.

Anwendung. Zur Bereitung von Holzbeizen (Nussbaumbeize).

Córtex mezerei. **

Seidelbastrinde.

Daphne mezereum. Thymeléae. Deutschland.

Kommt meist zu Knäueln gewickelt in den Handel. Bandartige, zähe, fusslange, bis zu 3 cm breite, etwa kartenblattdicke Streifen. Aussenrinde hellbräunlich, roth punktirt. Innenbasst weiss, atlasglänzend, sehr zäh und faserig. Mittelschicht grün. Geruchlos, Geschmack anhaltend scharf. Rinden, bei welchen die Mittelschicht nicht mehr grün ist, sind zu verwerfen.

Bestandtheile. Scharfes, blasenziehendes Harz (in Aether leicht löslich), ferner Daphnin, ein krystallinischer indifferenter Stoff.

Anwendung. Höchst selten innerlich, öfter als äusserliches Reizmittel als Zusatz zu Salben etc., wirkt innerlich sehr drastisch.

Córtex quercus.

Eichenrinde.

Quercus pédunculáta, Qu. robur, Qu. séssiliflóre. Cupuliférae.

Europa.

Die im Frühjahr zu sammelnde Rinde jüngerer Zweige unserer heimischen Eichen. Aussen graubraun mit weisslichen Flecken, innen gelblich bis blassbräunlich, grobfaserig, sehr zäh. Geruchlos, Geschmack bitter, herb.

Bestandtheile. Gerbsäure bis zu 15%. Quercin (krystallinischer Bitterstoff).

Anwendung. Innerlich als Adstringens, äusserlich als Abkochung zu Bädern und Einspritzungen.

Córtex quillajae.

Quillajarinde, Panamarinde, Seifenrinde.

Quillaja saponária. Rosacéae.

Chile, Peru.

Die Quillajarinde, welche von obengenannter baumartiger Rosacee abstammt, bildet neuerdings einen immer wichtiger werdenden Handels-^[folgende Seite]