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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Herbae. Kräuter.

Anwendung. Als magenstärkendes Mittel, ähnlich der Pfefferminze. Das mit dem Kraut destillirte Wasser (Aqua menthae crispae) wird vielfach beim Plätten schwarzer Stoffe verwandt, da man ihm merkwürdiger Weise die Eigenschaft zuschreibt, die schwarze Farbe zu erhöhen.

Hérba menthae piperitae.

Pfefferminze.

Mentha piperita. Labiátae. Ursprünglich in England heimisch, bei uns kultivirt.

Die Waare kommt sowohl als Herb. menth. pip. aus den Zweigen mit den Blättern bestehend, sowie als Fol. menth. pip. in den Handel. Das Deutsche Arzneibuch schreibt diese Letztere vor. Sie soll vor der Blüthezeit gesammelt werden, jedoch nimmt man in den Kulturen mehrere Ernten im Jahre vor.

Blätter gestielt, eilanzettlich, scharf gesägt, an der abgerundeten Basis ganzrandig; nur auf der Unterseite an den Nerven schwach behaart, sonst kahl; die Seitennerven längs des ganzen Mittelnervs fiederartig abgehend. Geruch und Geschmack kräftig aromatisch, etwas bitterlich, hinterher kühlend.

Bestandtheile. Aeth. Oel 1-2 %, etwas Gerbstoff.

Anwendung. Innerlich als kräftiges magenstärkendes Mittel. Bei Kolik, Leibschmerzen etc.; äusserlich als Zusatz zu Umschlägen, Bädern etc.

Verwechselungen mit Mentha silvestris und M. viridis; bei beiden Blätter sitzend.

Die Pfefferminze wird im Grossen in England, Nordamerika, aber auch in Deutschland, namentlich in Thüringen, kultivirt.

Hérba menthae pulégii oder Hérba pulégii.

Polei.

Mentha pulégium. Labiátae.

Süddeutschland, kultivirt.

Blätter rundlich, stumpf gesägt, ca. 1 ein lang, drüsig behaart. Geruch aromatisch, Geschmack gleichfalls, bitter, scharf. Bestandtheile. Aeth. Oel. Anwendung. Hier und da als Speisegewürz.

Hérba orígani crétici.

Spanischer Hopfen.

Oríganum Smyrnáicum, O. hirtum. Labiátae. Länder des Mittelmeeres, namentlich Griechenland.

Die Waare kommt über Triest und Venedig in den Handel und besteht hauptsächlich aus den kleinen, gelblichgrünen Blüthenährchen der Pflanze, welche von kleinen dachziegelförmigen Bracteen umgeben sind. Geruch eigenthümlich aromatisch; Geschmack gleichfalls, dabei scharf. Bestandtheile. Aeth. Oel.