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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Semina. Samen.

Muskatsamen) einschliesst. Diese Samen werden nach vorsichtigem Abstreifen des Arillus und Zerklopfen der Steinschale über schwachem Rauchfeuer getrocknet und entweder, wie die englischen, so in den Handel gebracht, oder wie die holländischen zuerst (als Schutz gegen Wurmfrass) in Kalkmilch gelegt und dann getrocknet. Diese Sorten haben einen weissen abreibbaren Ueberzug.

Die Muskatnüsse sind eirund, 2 ½-3 ½ cm lang, etwas weniger breit, unregelmässig netzartig gerunzelt, mit schwacher Seitennath, gelbbraun, oder wie die holländischen weiss bestäubt und innen gelblich weiss und braun marmorirt. Gute Muskatnüsse müssen schwer, voll und nicht wurmstichig sein. Vielfach findet man wurmstichige Muskatnüsse, bei welchen die Wurmlöcher zugekittet sind; solche Nüsse erscheinen äusserlich unversehrt, sind aber weit leichter.

Geruch kräftig aromatisch; Geschmack ebenfalls und dabei feurig. Die Hauptproduktions-Stätten sind noch immer die Molukken- und

^[Abb:Fig. 157. Zweig von Myristica moschata.]

^[Abb:Fig. 158. Frucht von Myristica moschata. Die vordere Hälfte des Fruchtfleisches ist entfernt und dadurch der Samenmantel (Macis) freigelegt; darunter liegt die harte Steinschale, welche den Samen, fälschlich Muskatnuss genannt, einschliesst.]

^[Abb:Fig. 159. Längsschnitt der Frucht des Muskatbaumes, von der äusseren Fruchtschale befreit, a Arillus, s die harte Samenschale, n das Nährgewebe mit dem Keimling k. Nur der mit n bezeichnete Körper bildet die Muskatnuss des Handels.]