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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Gummata. Gummi.

freiwillig, theils durch künstliche Einschnitte und Stiche ausfliesst, namentlich aus dem unteren Theil des Baumes. Man entblösst zu diesem Zweck den unteren Theil des Stammes und den oberen Theil der Wurzel von der Erde und macht hier die Einschnitte oder Stiche. Der austretende Saft erhärtet bei günstigem, trockenem Wetter innerhalb 3 Tagen. Die Stücke sind blätterartig, bandförmig oder wurmförmig, vielfach gewunden und gedreht mit dachziegelförmig übereinander liegenden Schichten. Milchweis bis gelblich, matt und durchscheinend, die ordinären Sorten bräunlich. Geruchlos und von fadem, schleimigem Geschmack. Man unterscheidet im Handel Smyrna- oder Blättertraganth von Astragalus verus, Kleinasien; er besteht aus grossen, flachen, meist sichelförmig gebogenen oder bandförmigen Stücken. Es ist die beste und theuerste Sorte. Morea- oder Vermicelltraganth von Astragalus creticus, Griechenland und Creta, meist über Triest in den Handel kommend, wurmförmig. Syrischer und Persischer Tr. von Astragulus gúmmifer ist freiwillig ausgeflossen, bildet bedeutend grössere, mehr klumpige Stücke von gelber bis brauner Farbe und bitterem Geschmack.

Bestandtheile. Bassorin ca. 60 %, im Wasser nur aufquellend; lösliches Gummi 10-15 %; Spuren von Stärke und Cellulose; Wasser ca. 20 %.

Anwendung ähnlich wie die des Gummi Arabicum als Appreturmittel; als Bindemittel für Zucker, Konditorwaaren, Pastillen, Räucherkerzen etc.

Zur leichten Darstellung eines Traganthschleims bedient man sich folgender Methode. Man schüttet das Traganthpulver in eine Flasche, durchfeuchtet es mit Alkohol, giebt rasch die ganze, 50-100 fache Menge

^[Abb:Fig. 170. Astragalus verus. ½ nat. Grösse.]