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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Blauer Carmin; Carthamin; Cattechu; Cochenille; Curcuma; Drachenblut; Fernambuk- oder Pernambukholz; Gelber Carmin

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A. Farbwaaren für die Färberei.

etwaiger Gehalt von Zinnober oder Chromroth, lassen sich hierbei erkennen.

Eine geringere Sorte Carmin stellen die sog. Carminlacke dar, die unter dem Namen Florentiner-, Wiener- und Berliner Lack in den Handel kommen. Diese dienen jedoch ausschliesslich für die Zwecke der Malerei und werden erhalten, indem man alaunhaltige Cochenilleauszüge mit Natriumcarbonat ausfällt. Ihr Werth richtet sich nach dem mehr oder minder grossen Gehalt an Carmin im Verhältniss zur Thonerde.

Anwendung findet der Carmin in der Zeugdruckerei; zum Färben von Zuckerwaaren, in der Malerei und zur Herstellung schöner, rother Tinten.

Eine der beliebtesten Marken des Carmins ist Nacarate.

Blauer Carmin siehe Indigo.

Gelber Carmin ist ein Farblack, hergestellt durch Ausfallen einer Abkochung von Gelbbeeren (s. d.) mittelst Thonerde.

Carthamin siehe Saflor.

Cattechu siehe erste Abtheilung.

Cochenille siehe erste Abtheilung: Coccionéllae.

Curcuma siehe erste Abtheilung: Rad. cúrcumae.

Drachenblut siehe erste Abtheilung: Résin. sanguis dracónis.

Fernambuk- oder Pernambukholz, Rothholz oder Brasilienholz, Peachwood der Engländer.

Es kommen sehr verschiedene Sorten von Rothholz in den Handel, welche theils aus Südamerika, Westindien und dem südöstlichen Asien stammen und zwar sämmtlich von Bäumen aus der Familie der Caesalpineen. Als die beste Sorte gilt das echte

Fernambuk- oder Brasilienholz (Provinz und Ausfuhrhafen Pernambuco). Es ist das von Rinde und Splint befreite Kernholz von Caesalpinia Brasiliensis. Die Scheite sind ¼-½ m dick, reichlich 1 m lang; aussen roth, innen gelbroth, feinfaserig, geruchlos und von süsslichem Geschmack, beim Kauen den Speichel roth färbend. (Unterschied von Sandelholz.)

San Martharothholz, von Caesalpinia echinata, kommt in weit grösseren Mengen als das vorhergehende in den Handel. Die Scheite sind arm- bis beindick, 5-20 kg schwer; sie haben aussen unregelmäßige, weit vortretende, leistenartige Vorsprünge und zwischen diesen Leisten liegen häufig noch Theile der grauen rissigen Rinde. Die Farbe ist aussen