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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

Schlagworte auf dieser Seite: Parfümerien

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Parfümerien.

quinol soll zur Parfümirung von alkalischen Seifen ganz vorzüglich sein, da es selbst durch warme Aetzlauge unverändert bleibt.

Betreffs des Vanillin ist der Verfasser der Ansicht, dass man von seiner Anwendung, wenn es nicht auf absolute Farblosigkeit ankommt, abstehen sollte, da der Duft einer aus guter Vanille bereiteten Tinktur entschieden feiner ist. Heliotropin und Cumarin dagegen sind geradezu unersetzlich für die Parfümerie.

Abrathen mochten wir ferner von der Verwendung kleiner Mengen Essigäthers, wie solche sich in sehr vielen Vorschriften finden. Unseren Erfahrungen nach verleihen sie dem damit versetzten Parfüm, statt eines erfrischenden, leicht einen etwas strengen Geruch. Ein Gleiches ist von sämmtlichen Fruchtäthern zu sagen. Bei den letzteren kommt noch hinzu, dass sie fast nie absolut rein sind und daher meist Spuren von Fuselöl enthalten.

Bei der früher fast immer französischen Herkunft der Parfümerien haben sich auch die französischen Bezeichnungen eingebürgert. Bemerkt sei hier, dass man alle diejenigen Parfüms, welche ihren Duft einer bestimmten Blüthe verdanken, im Französischen mit Extrait bezeichnet, Extrait de Rose, Extrait de Lilas etc.; Parfüms gemischten Charakters dagegen, bei welchen kein einzelner Geruch vorherrschend ist, mit Bouquet oder Eau.

Bei den zahlreichen, von uns gebrachten Vorschriften, stellen wir bei den einzelnen Parfüms immer diejenigen voran, welche wir selbst erprobt, meist sogar selbst zusammengesetzt haben und die bei billigem Preis doch eine schöne Handverkaufswaare liefern. Nachfolgen lassen wir dann stets auch die feineren Vorschriften, meist französischen Ursprungs, die zum grossen Theil nur aus Grundextraits gemischt sind. Selbstverständlich lassen sich auch unsere Vorschriften bedeutend verfeinern, wenn man die Menge des zugesetzten Blumenextraktes vergrössert und die des Spiritus verringert. Als Grundextrakt haben wir stets Extrait de Jasmin angeführt, da sich dieses, nach unseren Erfahrungen am besten dazu eignet.

Tinkturen und spirituöse Lösungen von ätherischen Oelen.

Wie schon in der Einleitung zu den Parfümerien bemerkt ist, thut man gut, die benöthigten Tinkturen, sowie einzelne ätherische Oele in spirituöser Lösung vorräthig zu halten. In nachfolgender Liste geben wir die Verhältnisszahlen für die einzelnen spirituosen Lösungen an, wie dieselben den nachfolgenden Vorschriften zu Grunde liegen.

Ambratinktur 10:1000

Benzoetinktur 100:1000

Bittermandelspiritus 10:1000