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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

382

Verschiedenes.

Wand- (Schreib-) Tafelüberzug.

Christians & Reinhold.

200 g Kopal werden in 400 g Aether gelöst und mit einer Lösung von 1 k Schellack und 0,5 k Sandarak in 4 Liter 90 %igem Alkohol, ferner 150 g Russ, 50 g Ultramarin, 30g venetianischem Terpentin und 1 k feinem Naxosschmirgel versetzt. Diese Mischung wird auf die Wandtafel mit einem Pinsel aufgetragen und der noch feuchte Ueberzug entzündet. Man giebt gleich nach dem Erlöschen der Flamme noch einen zweiten Ueberzug, den man aber nicht entzündet, sondern eintrocknen lässt. Auf der so präparirten, mit feinem Sandpapier abgeschliffenen und kalt abgewaschenen Tafel kann man mit einem Griffel wie auf einer Schiefertafel schreiben. Die Schrift besitzt eine ähnliche Farbe wie bei letzterer und kann durch Abwaschen sofort entfernt werden.

Wandtafel-Anstrich n. Dieterich.

1. Anstrich.

Kohlenpulver 70,0

Bimsteinpulver 20,0

Bleiglätte 10,0

Leinölfirniss 300,0

Terpentinöl 30,0

werden auf das Feinste verrieben.

Man streicht diese Masse auf die Tafel auf, verreibt die Farbe möglichst dünn und lässt mindestens 8 Tage in hoher Zimmertemperatur trocknen.

Hat man rohes, frisch gehobeltes Holz vor sich, so reibt man dasselbe einige Tage vor dem Anstrich mit obiger Farbe mittelst eines Lappens recht dünn ein.

2. und 3. Anstrich.

Kohlenpulver 70,0

Bimsteinpulver 20,0

Bleiglätte 10,0

Bernsteinlack 375,0

Terpentinöl 75,0.

Man streicht diese Masse ähnlich wie beim Lackiren auf, lässt 2-3 Tage in hoher Zimmertemperatur trocknen und schleift jedes Mal den trockenen Anstrich mit feinem Bimsteinpulver und Wasser ab.

Zündmasse für schwedische Streichhölzer.

Bleisuperoxyd 52,0

Braunstein 12,0

Schwefelblumen 12,0

Kieselguhr 8,0

Glaspulver, feinstes 8,0

Phosphor, amorpher 8,0

Die Pulvermischung wird mit starkem Leimwasser angemengt und aufgestrichen.