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Blntacker - Vlntgrenge.
Dagegen hat auch das unschuldige Blut Christi solche Tugend und Kraft, dah es von aller Sünde und Missethat uns absolviret, losspricht, waschet und reiniget, 1 Joh. 1, 7. Offb. 1, 5. also, daß, wer mit diesem Blute besprenget und bekleidet ist, sicher und freudig vor GOtt treten darf, ihn anrufen, gewiß und ungezweifelt hoffen, daß er erhöret werde, wie St. Paulus spricht, Eph. 3,12. Durch JEsus Christus haben wir Freudigkeit und Zugang in aller Zuversicht durch den Glauben an ihu. Ja, er darf nicht allein zu GOtt treten, ihn anrnfeu, und alles Gutes sich zu ihm versehen; sondern er darf anch rühmen, daß er GOttes Sohn sei, dem alle seine Feinde und Widersacher, ja keine Creatur nicht schaden könne, und dem Alles unterworfen sein muß, Röm.8, 39."
Damit sind zu vergleichen die tiefsinnigen Vetrach-tnngen Beugels im Aiwuioii zu Hebr. 12, 24. S. 1075-84.
8. 2. Im figürlichen Verstande bedeutet es I) die Perfon Christi, Matth. 27, 4. II) des Heilandes theures Verdienst und vollkommenste Genugthuung für die Sünde der W?lt, welche er durch sein Leiden und Tod geleistet hat. (Dem Blutvergießen Christi wird ausdrücklich die versühnende Kraft zugeschrieben, Matth. 26, 28. Ebr. 9, 12. 14. Als bloße äußerliche leibliche Thatsache könnte es diese Kraft nicht haben; aber es geschah in der Kraft des heiligen Geistes. Ebr. 1. o.; in diesem Innern, im Geiste des tiefsten willigsten Gehorsams, der heiligsten, sich ganz hingebenden, mit der Menschheit sich identisi-cirenden Liebe lag der Werth dieses Blutvergießens. Dennoch war die Thathandlnng des Blutvergießens schlechterdings eben so nothwendig und nnentbehrlich, als wirkliche Vollziehnng jenes Liebesopfers; und sie ist demnach nicht bloßes Symbol der Versöhnung, wie die Opfer des A. T., sondern das wahre GOtt genügende Versöhnnngsopfer selbst, oder der reelle Grund der Versöhnung.)
Zu weiden die Gemeine GOttes, welche  er durch sein  eignes
Blut erworben hat, A.G. 20, 23. Welchen GOtt hat vorgestellet zu einem Gnadenstuhl, durch den
Glauben in seinem Blut, Röm. 3, 25. Nachdem  wir  durch  sein Blut   gerecht geworden sind,   Röm.
5, 9.
In welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, Gph. i, 7.
Col. i, 14. Nun aber, die ihr in Christo IOsu  seid,   und   weiland  ferne
gewesen,  seid  nun nahe  geworden  durch  das  Blut Christi,
Eph. 2, 13. Damit daß er Friede machet durch das Blut an seinem Kreuz
durch sich selbst, Col. 1, 20. Nnd (indem ihr) wisset, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber
- erlöset seid  - sondern mit  dem theuren  Blut Christi,
1 Petr. 1, 16. 19. Das  Blut IEfu Christi,  seines Sohnes,  macht  uns  rein  von
aller Sünde, 1 Joh. i, 7. Auch nicht durch  der  Bocks oder Kälber Blut,  sondern  er  ist
durch  sein  eigenes Blut Einmal in das Heilige eingegangen,
und hat eine ewige (ewig gültige) Erlösung erfunden,  Ebr.
9, 12.  14.
So haben wir denn nun diese Freudigkeit zum Eingang in das Heilige (Joh. 14, 6.) durch das Blut IEfu, Ebr. 10, 19.
Darum auch IEsuZ, auf daß er heiligte das Volk durch sein eigenes Blut, Gbr. 13, 12.
Der uns geliebet hat, und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut, Offb. i, 5.
Denn du bist erwürget, und hast uns erkauft mit deinem Blut, Offb. 5, 9.
Diefe sinds - und haben ihre Kleider helle gemacht im Blut des Lammes, Offb. ?, 14.
Sie haben überwunden durch des Lammes Blut, c. 12, 11.
§.3. III) Das heilige Nachtmahl, weil Christi Blut ein wesentliches Stück ist, das in, mit und unter dem Wein den Commnnicanteu zur Vergebung der Sünden gereichet wird.
Das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für Viele, zur Vergebung der Sünden, Matth. 26, 28. Marc.
14, 24.
Das ist der Kelch, das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird, Luc. 22, 20. 1 Cor. 11, 25.
Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist der nicht die Ge-memschaft des Blutes Christi? 1 Cor. 10, 16.
1 Joh. 5, 6. 8. S. Zlltt §. 9. 10.
H. 4. Christi Fleisch und Mut genießen Joh. 6, 53 ff. heißt den ganzen Christus, sein Lehren, Leiden, Sterben, seine Lebenskraft in sich anfnehmen, damit sich geistig nähren, und bei sich in Saft nnd
Vlut verwandeln, welches von allen Arten des Genusses Christi, also anch mit vom Abendmahlsgenusse gilt. Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschen Sohnes,  und
trinken sein Blut,  so  habt  ihr kein Leben in  euch, Joh.
6, 53. Wer mein Fleisch isfet und trinket mein Blut, der hat das ewige
Leben, und ich werde ihn am jüngsten Tage auferwccken,   ib.
v. 54. Mein Fleisch ist die rechte Speise,  und mein Blut ist der rechte
Trank, ib. v. 55. Wer mein Fleisch isfet  und  trinket  mein Bütl,  bev  bleibet   in
mir, und ich in ihm, ib. v. 56.
Blntacker
Des Töpfers Acker, welcher nm die 30 Silbcr-liuge, nm welche Judas das Blut Christi verrathen, gekauft wurde, Matth. 27, 8. U.G. 1, 19. eine Benennung, die nach providenticllerLeitnug die Schande deruugerechteuVerurtheilung Christi verewigen sollte.
Blutbräutigam
Blutmamti  2Mos. 4, 25. 26.
Blutdürstig
Naffe meine Seele nicht hin mit den Sündern, noch mein Leben mit den Blutdürstigen, Ps. 26, 9.   S. Blutgierig.
Bluten
Ich will dich auch blutend (voll plut) machen, Ezech. 35, a.
Blutfluß, s. Blutgaug Blutsfreund- in
Von  verbotenen Graden der Blutsfreundschaft  in  Heirathen,
s. 3 Mos. 18, 6. 12. 13. 17.     c.   20, 19. Schäme dich nach den Huren zu sehen,  und   dein Angesicht von
deinen Blutsfreunden zu wenden, Sir. 41, 25.
Blutgang
Ist ordentlich, 3 Mos. 12, 7. c. 15, 19. 33. oder außerordentlich und eine schwere Krankheit, Luc. 8, 43. 44.
Vlutgeld
I) Ist dasjenige, das man als Bezahlung für Verbrechen nimmt, wider 5 Mos. 27, 25. Gsa. 5, 23. und sie zuzudecken sucht, Amos 5, 12. II) Der Preis des Bluts, wodurch das unschuldige Vlnt ICsn von den Juden dem Judas gleichsam abgekauft wurde, Matth, 27, 6.
Blutgericht
Wenn ein Dieb ergriffen wird (mit einem Vrecheisen oder an» derm tödtlichcn Werkzeug), daß er einbricht, und wird darob geschlagen, daß er stirbt; so soll man kein Vlutgericht über jenen (den Thäter) lassen gehen, L Mos. 22, 2. (man soll es ihm nicht als eine Mordthat anrechnen.)
Blutgierige
Sind nicht bloß die, welche eigentlich Blut zu vergießen begierig sind, oder schon Mordthaten begangen haben, sondern die überhaupt dem Wohle, anch dem Seclenheile des Andern Verderben zu bringen