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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Falten.
Der HErr erhält Alle, die da fallen, Pf. 145, 14. Pf. 37, 24. Der Gottlose wird fallen durch sein gottloses Wesen, Sprw.
11, 5.
Libanon wird fallen durch den Mächtigen, Esa. 10, 34.
Der Bei ist gebeuget, der Nebo ist gefallen, Esa. 46, 1.
Denn ein Held fällt über den andern, Ier. 46, 12.
Wie plötzlich ist Babel gefallen, Ier. 51, 6.
Darum sollst du bei Tage fallen, und der Prophet des Nachts
neden dir fallen, Hos. 4, 5. Und sollen beide, Israel und Ephraim, fallen, um ihrer
Missethat willen; auch soll Iuda sammt ihnen fallen,
Hos. 5, S. Die Jungfrau Israel ist gefallen, daß sie nicht wieder aufstehen
wird, Amos 5, 2. c. 6, 14. Wirf dich selbst nicht auf, daß du nicht fallest, und zu Schanden
werdest, Sir. 1, 36. Wenn der Reiche fallen will, so helfen ihm seine Freunde auf;
wenn der Arme fällt, stoßen ihn auch seine Freunde zu
Boden, Sir. 13, 25. Noch fällt (stirbt) derselben Keiner ohne euren Vater (und dessen
Willen), Matth. 10, 29. Ein jegliches Reich, so es mit ihm selbst uneins wird, das wird
wüste, und ein Haus (Familie) fällt (geht zu Grunde) über
das andere, Luc. 11, 1?. Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehe, als daß ein
Titel vom Gesetz falle, Luc. 16, 17. vergl. c. 21, 33.
§. 11. Die Stelle Sprw. 24, 16. pflegt wohl von Einigen von den menschlichen Fehlern, welche ans Schwachheit geschehen, erklärt zn werden, so daß solche Sünden Christi Fürbitte und täglicher Buße wegen nicht zngerechnet wnrden; allein sie ist von allerhand Noth, Trübsal und Unfall, wie die folgenden Worte und der Gegensatz deutlich genug lehren, zu erklären. Von Sündenfällen ist diese Stelle noch verstanden und kräftig auf die Langmuth GOttes angewendet worden in Baos Predigten, heransgegeben von Goßner I. 136 f.
Ein Gerechter fällt (in allerhand Noth) siebenmal (oft) und stehet wieder auf; aber die Gattlosen versinken im Unglück.
§. 12. Der Fall Babylons, Offb. 14, 8. ist nicht der Fall des heidnischen Roms, oder des Heiden-thnms; sondern der Sturz eiuer aus der Kirche selbst hervorgegangenen, also vom Christenthums abgefallenen, antichristischen Macht; (vergl. 2 Thess. 2, 1. 1 Joh. 2, 18. 19.) zu welchem 'die Engel bereits beigetragen (vergl. Engel §. 5.); und welcher vor dem jüngsten Tage ganz erfolgen wird, Offb. 18, 1. 2.
z. 13. XII) Sündigen.
Latz sie in eine Sünde über die andere fallen, daß sie nicht
kommen zu deiner Gerechtigkeit, Pf. 69, 26. Der Gottlosen Weg ist dunkel, und wissen nicht, wo sie fallen
werden, Sprw. 4, 19.
Darum strafst du säuberlich die, fo da fallen, Weish. 12, 2. Darum schaue die Güte und den Ernst GOttes: den Ernst an
denen, die gefallen sind, Röm. 11, 22. Wer bist du, der du einen fremden Knecht richtest? er steht oder
fällt seinem Herrn, Röm. 14, 4. Wer sich dünken läßt, er stehe, mag wohl zusehen, daß cr nicht
falle, i Cor. 10, 12.
z. 14. Fall der ersten Eitern. Da die ersten Eltcrn das Gebot 1 Mos. 2, 17. übertraten, fielen sie und alle ihre Nachkommen, Röm. 5,12. in den elendesten Zustand. (S. Ebenbild H. 5. 3.) Adam war das Haupt des menschlichen Geschlechts, und alle Menschen sind natürliche Glieder von diesem Haupt. Begehet das Haupt einen Hochverrath wider den Konig, so wird der ganze Leib dessen mit schuldig nno muß die Strafe mit tragen. Wäre Adam'im Stande der Unschuld geblieben, so würde auch das ganze menschliche Geschlecht darin geblieben sein. Er ist nicht von GOtt, sondern vom Teufel, 1 Mos. 3, 1 ff. Joh. 8, 44., welcher mit seiner Arglist die Eva znerst verführte, nno also über den Zaun stieg, wo er am niedrigsten war. Sagt gleich die Vernunft, welche es anerkennen muß, Wie dieses moralische Verderben nach und nach an-
gewachsen ist, und dawider keine erhebliche Einwürfe machen kann, GOtt habe nach seiner Allmacht diesen Fall verhindern können und nach seiner Güte verhindern sollen, so mnß sie doch anch erwägen, wie cr seine Macht nno Güte nicht ohne Weisheit erweisen kann. Der Mensch mnßte als Mensch ein vernünftiges Wesen sein. Die Vernunft hatte er nicht brauchen können, wenn er seine Freiheit nicht gehabt. Als ein Mensch war er eine Creatur, und also eine endliche Substanz, daß er daher fehlen nno sündigen konnte. Nnd bei diesen Nmsta'nden fand GOtt seiner Weisheit gemäß, diesen Fall zuzulassen, hatte aber anch zugleich mit dieser Zulassung schon den Grund zur' Erlösung gelegt. GÄtt hat den Wein geschaffen und zugelassen zu trinken, zur Nothdurst, und zur Gesundheit, und gesagt: Sauf dich nicht voll, daß du nicht etwa durch Trunkenheit um Leib und Leben kommest, wie Holofernes. Du brauchest aber deines Willens, söffest dich voll, und geriethest in Leib- und Lebens-Gefahr, und wollest denn sagen: GOtt soll den Wein nicht geschaffen haben, so hatte ich mich nicht können voll sausen: Wäre das nicht eine große Undankbarkeit gegen GOtt? Also bleibet die Schuld der Sünde des Menschen und seines eignen Willens, und nicht GOttes. Arnot. Es ist hier nicht zu untersuchen, wie uns der Fall der ersten Eltern zugerechnet werde. Genug, Paulns sa^t, Röm. 5, 12. Wir haben in Adam Alle gesündiget. (Paulns sagt dies nicht; und lehrte nicht, daß die Nachkommen als Miturheber und Mitschuldige der Sünde des Stammvaters anzusehen seieu: sondern er sagt, daß durch deu Fall Adams die Sterblichkeit und ein sündhafter Hang sich über sein Geschlecht fortgepflanzt habe.) Nach dem Sinne des Moses ist offenbar diese Erzählung nicht Dichtung oder Mythus, sondern historische Thatsache, da er sie mit dem Oap. 2. und 4. als Thatsache Erzählten in den engsten Zusammenhang stellt. So haben es auch Christus und die Apostel gefaßt. Christus bezieht sich Joh. 8, 44. unstreitig auf die Geschichte des Sündenfalles, indem die Benennung Menjchenmörder doch wohl eine viel umfassendere Vedentung hat, als daß es nnr auf das einzelne, in das Ganze der Menschengeschichte wenig eingreifende Factum des Cainitischen Brudermordes gehen sollte. Der Zusatz von Anfang" weist auf die ersten Menschen zurück, Matth. 19, 4. Ganz entscheidend aber ist die Bezeichnung des Satans als des Vaters der Lüge, worin nothwendig die erste Verführung der Menschen, als vom Satan verursacht, begriffen ist. In einem andern Sinne konnten auch wohl die damaligen Zuhörer Christi Worte nicht fassen, da ihnen schon die Lehre von dem Satan, als dem Verführer der Menschen und Urheber der Sünde bekannt war. (Buch der Weisheit o. 2, 24. und Hc^NFsw Hor. ^br. aä. ^ok. 8, 44.) Die Apostel, Paulus, Röm. 5,12. 1 Cor. 15, 22. 23. 2 Cor. 11, 3. 1 Tim. 2, 13. 14. Johannes, Offb. 12, 9. kennen ebenfalls diese Lehre; wie sie daher auch von der alten Kirche anerkannt ist. Wie sollte sich anch diese in andere, nicht bloß orientalische Religionen, sondern selbst zu Amerikanern (Spix und Martins Reifebeschreibung) übergegangene Tradition, und die allgemeine Furcht vor der Schlange, als einem dämonischen Geschöpf, und der fo frühe Schlangendienst (f. Delann Vertheidigung der christlichen Offenbarung von Lemker übersetzt I. 417-449., Böttiger übcr Acsculap und Schlangen-