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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Gebenedeiet - Gebet.
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§. 5. II) Verhängen, zulassen. Aus gerechtem göttlichem Verhängniß. zur Strafe des bösen und zu seinem Gericht zeitigen Königs Ahab, hat GOtt zulassungsweise eincn falschen Geist in der Propheten Mund gegeben, 1 Kön. 22,23. 2 Chr. 18, 22. s. Dan.4/13. Offb. 3, 9. c. 7, 2. c. 9, 5. c. 13, 5. 7. 15.
So will ich ihm einen Geist geben (furchtsam machm), daß er ein Gerücht hören wird, und wieder in sein Land ziehen, 2 Kön. 19, 7.
GOtt hat ihnen gegeben einen erbitterten Geist, Röm. n. 8. (S. erbittert §. 3.)
§. 6. Der HErr hat euch bis auf diesen Tag noch nicht gegeben ein Herz, das verständig Ware, 5 Mos. 29, 4. nämlich so, daß ihr es angenommen hättet. Die Schuld aber ist nicht GOttes, sondern Israels Unbändigkeit, s. Esa. 6, 9. 10.
8. ?. Euch ist gegeben - diesen aber ist es nicht gegeben, Matth. 13, 11. 12. (S. Fülle §. 5.) nämlich ans göttlichem Gericht, weil sie das Herz mehr an das Zeitliche hingen, als dem Geistlichen nachstrebten. Sie waren in die Liebe der Welt versenkt, vergl. 2 Cor. 4, 3.4. und weil sie von der bisher so oft gehörten Predigt JEsu so wenig treuen Gebrauch gemacht und ihr gefolgt hatteu.
Gebenedeiet
Hichst gesegnet, begnadigt. Maria hatte die Ehre, denjenigen, in welchem alle Geschlechter sollten gesegnet werden, 1 Mos. 12, 3. unter ihrem jungfräulichen Herzen zu tragen.
Gebenedeiet bist du unter den Weibern, und gebenedeiet ist die Frucht deines Leibes, Luc. 1, 42. 28.
Geber
a) Der, welcher barmherzig im Gemüth, tröstlich mit dem Muud, und freigebig mir der Hand. b) Ein Mannsuame, I Kön. 4, 13. Einen fröhlichen Geber hat GOtt lieb, 2 Cor. 9, 7.
Geberde, Geberden
Die äußerlichen Vezeigungen im Angesicht.
Cain verstellete seine Geberde, 1 Mos. 4, 5. 6. <Sein Angesicht sank, verlor den heitern freien Olick des guten Gewissens.)
David verstellete seine Geberde, i Sam. 21, 13. Pf. 34, 1. (Stellte stch unsinnig; A. es überfiel ihn nach GOttes Zulassung ein« Verwirrung des Verstandes, um ihn jetzt ans der Gefahr zu retten.)
Wenn ich gedenke, ich will meine Klage vergessen, und meine Geberde (Unwillen) sahren lassen, Hiob 9, 27.
Ich mag deß nicht, der stolze Geberden und hohen Muth hat, Ps. 101, 5.
Er (der Gewaltige) versuchet dich damit, und mit seinen freundlichen Geberden holet er dich aus, Sir. 13, 14.
Ein Vernünftiger merket den Mann an seinen Geb erden, Sir. 19, 26.
Wenn sie (ein böses Weib) böse wird, so verstellet sie ihre Geberde. Sir. 25, 23.
Das Reich GOtteZ kommt nicht mit äußerlichen Geberdcn, Luc. 17, 20. (So daß nmns wird mit Augen merken oder Hand-greistich mnhruchmen können.)
Und ward wie ein anderer Mensch und an Geberden als ein Mensch erfunden, Phil. 2, ?. <.S. äußern.)
Ein Verständiger geberdet weislich; ein Narr wirft die Augen hin und her, Sprw. 17, 24. (Hebr. Vor den Äugen oe» Verständigen ist Weisheit, er erkennt fie, befolgt fte; aber die Ängm des Narren sind am Ende der Erde, weit von der Weisheit entfernt; sie dencht ihm zu unerreichbar, Mm. 10, 6-8.)
Gebet
§. 1. Ist eine aus Geist und Glauben herrührende Ermunterung und Erhebung des Herzens zu dem dreieinigen GOtt, da ein Wiedergeborner seine innerliche und herzliche Begierde nach dessen Gnade
und Hülfe, die er ihm widerfahren lassen soll. darlegt: das wahre Gebet ist also ein eigentliches Ne-den mit GOtt und zu GOtt, durch Du"; darin besteht sein wesentlicher Unterschied von dem bloßen Denken an GOtt, und Nachdenken über ihn, was auch der kalte Philosoph olme alle Gebetsregung thun kann. Der betenoe Christ schüttet sein Herz vor GOtt aus wie vor seinem nähesten Freuude, in der zweifellosen Zuversicht, daß derselbe seine leisesten Seufzer kenne, Matth. 6, 6. Dieses Herzensgespräch mit GOtt, als dem uns nahen und uns Keimenden, Schwärmerei nennen (wie Kant s. von Hippels Leben S. 35. und Kant's Lcben von Barowsky S. 199.), kann nur der, der nichts von einem persönlichen lebendigen (objectiven) GOtt weiß oder erfahren hat. Ja in dieser lebendigen persönlichen Beziehung zu GOtt besteht eigentlich das Wesen der Religion. (S. Beten.) Gegen Kant 1. o. und Religion innerhalb der Grenzen oer Ver-nuuft S. 302 ff. Anm. sAlisg. 2.) sind treffend die Erinnerungen von Drolnsch Grundlehren der Neli-gionsphilosophie S. 266-273. Hier heißt es S. 271: Wird die religiöse Verpflichtung zum Bittgebet einmal eingestanden, so ist es auch durchaus nothwendig, an die Wirksamkeit desselben, an die im Zusammenhang damit stehende göttliche Hülfe zu glauben, diese nicht für eine bloße scheinbare, als eine nur subjective, psychologisch zu erklärende Erscheinung zu betrachten. Denn eine nur scheinbare Hülfe annehmen, hieße ja eben nicht wahrhaft glauben, daß, sondern sich nur so stellen, als ob GOtt uns zum Guten beistehe. Ein Beten, das nnr auf die psychische Hülfe fpeculirte, im Hintergründe des Gemüths aber an der Realität des ganzen Vorganges zweifelte, würde, wenn es anders möglich wäre, das unwürdigste Gaukelspiel, der nichtswürdigste Selbstbetrug sein; es gliche einem wollüstigen Opiumrausch, den sich der Nüchterne wohlbedacht bereitet, um der Annehmlichkeit der Träume zu genießen, von deren Wesenlosigkeit er vollkommen überzeugt ist. Wer so betet, der sündigt betend, denn er entweiht das Heilige." Daß Kant vom Gebet so dachte, war sehr natürlich, weil seine Religion wie Jenisch Kritik des dogmatischen u. s. w. Systems S. 312. 315. mit Necht sie nannte, eine Religion als ob" war, die Maxime so zu handeln, als ob ein GOtt wäre, auch wenn man das objective Dasein desselben dahin gestellt sein läßt; so wie Kant auch von Christo urtheilt, er habe so von sich geredet, als ob er der Sohn GOttes wäre. Vgl. Religion innerhalb d. G. S. 83. 109.
Wende dich zmn Gebet deines Knechtes, und zu seinem Flehen, HErr, mein GOtt, auf daß du hörest das Lob und Gebet, das dein Knecht heute vor dir thut, 1 Kön. 8, 28 f. 2 Chr.
6, 13 f.
So hebe dein Gebet auf (lnß es emporsteigen) für die Uebrigen,
die noch vorhanden find, 2 Kön. 19, 4. Esa. 37, 4. Wiewohl kein Frevel in meiner Hand ist, und mein Gebet ist
rein, Hiob 16, 17. Erhöre mich, wenn ich rufe - fei mir gnädig und erhöre mein
Gebet, Ps. 4, L. Der HErr höret mein Flehen, mein Gebet nimmt der HGrr an,
Pf. 6, 10. Vernimm mein Gebet, das nicht aus falschem Munde gehet,
Ps. 17, 1. Höre mein Gebet, HErr, und vernimm mein Schreien, und
schweige nicht über meinen Thränen, Ps. 39, 13. GOtt, erhöre mein Gebet, vernimm die Rede meines Mundes,
Pf. 54, 4. Höre, GOtt, mein Geschrei, und merke auf mein Gebet, Ps.
61, 2. Ps. 86, 6.
Du erhörest Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir, Pf. 6S, 3. Gelobet fei GOtt, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine
Güte von mir wendet, Ps. 86, 20.
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