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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Herzog ? Heuchelei.
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Durch die herzliche Barmherzigkeit unsers GOtteZ, durch
welche uns besuchet hat der Aufgang aus der Höhe, Luc.
1, 78. Mich hat herzlich (mit einer heilen Heftigkeit) verlanget, das
Osterlamm mit euch zu essen, Luc. 22, 15. "Herzlich lieb habe ich dich, HGrr, meine Stärke, Ps. 18, 2. Die brüderliche Liebe sei herzlich, Rom. 12, 10. (Wie Eltern
gegen die Kinder.) Seid unter einander freundlich, herzlich (ervarmmd), Eph.
4, 32.
So ziehet nun an herzliches Erbarmen, Col. 3, 12.
z. 2. Ein Wciscr nimmt sich der Leute herzlich an, Sprw. 11, 30. Er sucht und gewinnt anch die Ecelen, damit er sie von dem Tode errette, Iac. 5, 20.
Herzog
Fürst, Regent, 1 Sam. 25, 30. 2 Sam. 5, 2. Christus ist ein Herzog, Heerführer, Ios. 5, 14. Hirt und Lehrer, um sein königliches und prophetische Amt anznzeigen, Matth. 2, 6. (S. Bethlehem §. 2.) Ein Herzog der Seligkeit, Ebr. 2, 10. Er hat durch seine siegreiche Neberwindung aller Feinde den Weg zur Seligkeit gebahnt, und führt und stärkt auch uns zum Kampfe wider die geistigen Feinde. Er ist der Hauptanführer (Anfänger und Vottender, Ebr. 12, 2.) zur Seligkeit. Er hat allen Menschen durch sein Verdienst die Seligkeit erworben, 1 Tim. 2, 6. und wer sich dieses zueignet und ihm nachfolgt, der wird durch ihn in die Herrlichkeit geführt.
Hesbon
Rechnung, sinnreiche Erfindung. Eine berühmte Stadt im Lande Galaad, 4 Mos. 21, 25. Esa. 15,4. c. 16, 8. Ier. 49, 3. (Hohel. 7, 4. s. Auge.)
Hestkiel
GDttes Starke. Ein Sohn Vusis, Ezech. 1, 3. GOtt ließ diesen Propheten aufstehen, die Laster der Juden in der babylonischen Gefangenschaft und insonderheit die Sorglosigkeit gewissenloser Hirten an^ zuklagen und ihre schwere Verantwortung vor GOtt ihnen zu Gemüthe zu führeu. Dabei aber uutcr-läßt er auch nicht, den Trost der göttlichen Gnade zu verkündigen, welcher keinen Sünder verstoßen wolle; und die Hoffnung zn eröffnen, wie GOtt sie wolle aus der Gefangenschaft erlösen, und sie führen, bis sie der Messias von der Sünde, Hölle und Teufel erlösen werde. Seine Droh- und Trostworte bestehen aus 48 Capiteln und enthalten: n) Die Vorrede 1) die Erzählung des Gesichts, c. 1.; 2) sem Beruf, c. L. ^nd 3) Bestätigung in seinem Wächteramt, c. 3. b) Die Abhandlung selber; 4) eine harte Bedrohung der Juden, c. 4?24.; wider die Heiden, c. 25?35. mit eingemischten tröstenden Verheißungen von Aufrichtung des jüdischen Voltes; aber auch eindringliche Warnungen der treulosen Hirten; b) bildliche Darstellung der Wiedererweckung des Volks, c. 26. 37.; 6) Weissagung von Gog und Magog, c. 38. 39.; 7) symbolische Darstellung des bessern Zustandes, unter dem Bilde eines neuen Tempels und Landes, c. 40?48.
Heth
Verzagt, erschrocken. Der andere Sohn Canaans, 1 Mos. 10, 15 Von ihm sind die Hethiter, welche Abraham, als einen Fremdling aufnahmen, 1 Mos. 23, 4. Von GOtt geboten, auszurotten, 1 Mol. 15, 30. " Mos. 3,
8. 17. c. 23, 23. 4 Mos. 13, 30. Urias war einer, 2 Sam. 11, 6. Salomo machte die Uebrigen zinsbar, 1 Kon. o, 20.
Hetzen
Eines Verderbens, wie die Jäger des Wildes, suchen, Klagel. 3, 52. An einander^ Esa. 19, 2. wie
Nüchner's Hand-Eoncord.
mau Salbe unter einander zu mischen Pflegt. (A.: an einander gerathen lassen.)
Der Gottlose verwirret gute Freunde, und hetzet wider einander, die guten Frieden haben, Sir. 23, 11.
Heu
Das abgehauene und dürr gemachte GraS, das auf Wiesen oder andern Orten gewachsen, 2 Kön. 19, 26. Hiob 8, 12. Esa. 35, 7. Ein Bild des hinfälligen nud vergänglichen Menschen, Esa.37,27.*
Ziehe durch das Land ? ob wir möchten Heu (Gras) finden,
1 Kön. 19, 5.
Der Nehemoth ? frißt Heu wie ein Ochse, Hiob 40, 10. * Alles Fleisch ist Heu, und alle seine Güte ist wie eine
Blume auf dem Felde, Efa. 40, 6. 7. Und vor Menschenkindern (fürchtest), die als Heu verzehret
werden? Efa. 5i, 12. vergl. i Petr. i, 24.
Heucheln
Ist eine bessere Gefinnuug äußern, als man hat. Anders reden, als denken, ist die allgemeine Sprache. Den Wolf in einen Schafspelz kleiden, die gewöhnliche Tracht. Von außen scheinfromm, inwendig Gift, Galle, Belial, Ps. 35, 16. Dan. 11, 32. Gal. 2, 13.
Mit ihren Zungen heucheln sie (die Falschen), Ps. 5, 10. Einer redet mit dem Andern unnütze Dinge, und heucheln,
und lehren aus uneinigem (falschem) Herzen, Ps. 12, 3. Und heuchelten ihm (GOtt) mit ihrem Munde, Ps. 78, 36. Wer einen Menschen straft, wirb hernach Gunst finden, mehr
denn die da heucheln, Sprw. 26, 23. Wer mit seinem Nächsten heuchelt, der breitet ein Netz zu
seinen Fußtapfen, Sprw. 23, b.
Heuchelei
§. 1. I) (S. Falschheit und Aufrichtigkeit.)
a) Die politische oder im Verkehr mit Menschen vorkommende und auf die Gesinnung gegen diese sich beziehende, ist eine Verstellung, wenn man sich in Worten, Geberden und Werken gut und auf-richtig anstellt, aber im Herzen Falschheit und Tücke hegt. S. Ier. 9, 8. wie wenn man, um Freunde zu gewinnen, Wohlwollen und Tugend, um im Handel und Verkehr Zutrauen sich zu verschaffen, strenge Ehrlichkeit, nm die Gunst des Obern, des Fürsten zu erlangen, Zuneignng und Verehrung bezeugt, ohne dies Alles zu haben oder zn empfinden.
b) Gegen GM, wenn man sich äußerlich anstellt, man verehre GOtt, und hat doch im Herzen keine Ehrerbietung gegen ihn. (S. 2 Tim. 3, 5.) DieS kann nun geschehen, entweder um sich selbst und seiu Gewissen vor GOtt zu bernhigeu (denn daß einer im Ernst meinen sollte, GOtt selbst täuschen zu können, ist schwer zu glauben)., den Mangel wahrer innerer Frömmigkeit durch den äußern Schein zu ersetzen; oder um Andere zu täuschen, in ihren Augen für fromm zu erscheinen. Es kann aber anch eben so gnt einen erheuchelten An-glanben und Gottlosigkeit geben; wie dieses z. B. in Frankreich unter der Regentschaft und später geschah, nachdem vorher unter Ludwig XIV. und der Maintenon es Mode gewesen war^ den Devoten zn spielen. ^
Der HErr wollte ausrotten alle Heuchelei, und die Zunge, die da stolz redet, Pf. 13, 4.
Denn wir haben die Lügen unsere Zuflucht und Heuchelei unsern Schirm gemacht (und uns hinter die Mg«n gesteckt), Esa. 23, 15.
Ein Narr redet von Narrheit, und sein Herz gehet mit Unglück um, daß er Heuchelei anrichte, und predige von dem HErrn Irrfal, Esa. 32, 6.
Alsdann wirst du ohne Heuchelei recht und heiliglich schwören, Ier. 4, 2.
Von den Propheten zu Jerusalem kommt Heuchelei auch ins Land, Ier. 22, 15.
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