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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Hungern ? Hure.
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Hunger wird sein« (de, Gottlosen) Habe sein, Hiob 18, 12. Der HErr läßt die Seele des Gerechten nicht Hunger leiden,
Sprw. 10, 3. Eine lässige Seele wird Hunger leiden, Sprw. 19, 15.
§. 4. III, Geistlich, wenn GOttes Wort theuer, 1 Sam. 3, 1. Der Seele sehnliches Verlangen nach dem Wort GOttes, wodurch sie sich kräftig erqnickt, labt und stärkt, Amos 8, 11. vcrgl. Ps. 74, 9. (S. Durst z. 2 )
Hungern
z. 1. I) Leiblich Hunger leiden, und Speise begehren.
Er demüthigte dich, und ließ dich hungern, 5 Mos. 8, 3. Neh.
9, 15. Es ist einem Diebe nicht so große Schmach, ob er stiehlt, seine
Seele zu sättigen, weil ihn hungert, Sprw. 6, 30. Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brod, Sprw. 25, 21. De> n wenn man satt ist, soll man gleichwohl denken, daß man
wieder hungern kann, Sir. 16, 25. Habt ihr nicht gelesen, was David that, da ihn, und die mit
ihm waren, hungerte? Matth. 12, 3. Selig seid ihr, die ihr hier (jetzt) hungert (entweder nm des
Euauaclinms willm Leiden und Mangel ertrnyt, oder vergl.
Matth. 5, s. geistlichen Hunger nach der Gerechtigkeit habt),
denn ihr sollt satt werden, Luc. e, 21. vergl. Offb. 7, 16. Wehe euch, die ihr voll seid, denn euch wird hungern, Luc. 6,
25. (Nil jetzt im VUnkel der eignen Würdigkeit, oder im voll-
Zeimß des Irdischen ftch gnnz befriedigt fühlen, werden dort die
peinlichste Leere empfinden.) Ich bin in allen Dingen, und bei allen geschickt, beides satt
sein und hungern, beides übrig haben und Mangel leiden,
Phil. 4, 52.
§. 2. Christus hat gehungert. Matth. 4, 2. welches nicht allein ein Zeichen seiner wahrhaften Menschheit; sondern anch des heftigen Verlangens nach unsrer Seligkeit und eine Andentnng davon ist, daß sein ganzes Leben eine Kette von Entsagungen und Entbehrungen war. Er hat dabei die verbotene Begierde der ersten Eltern büßen, unsern Hunger heiliges und wenn er in seinen Gliedern hungert, ihn zu speisen, Matth. 25, 35. 42. anweisen, nns deHOrt, wo wir wedcr hungern noch dürsten, Offb. 7, 16. erwerben und bei nns einen Hunger nach der Gerechtigkeit, dic vor GOtt gilt, erwecken wollen.
z. 3. II) Ein heftiges brennendes Verlangen nach den geistlichen Gütern haben, Joh. 6, 35. (Durst z. 2.) Ncnn nun die Frage sich erhebt: wie kann eS zum rcchtcn Hunger und Durst im Geistlichen kommen, den doch der Mensch sich nicht selbst geben kann, so wenig als den leiblichen? so ist die Antwort: GOtt unterläßt uicht, im menschlichen Herzen diesen geistliche:: Hunger auf alle Weise zu erregen; und ein Grad desselben, wenn auch noch so schwach, ist wohl in Jedem vorhanden. Hier kommt es nur auf den Menschen an, ob er ihm will die rechte Befriedigung gewähren oder nicht; auch ob er die innere Lebensordnung so einrichtet, daß der Hunger vermehrt wird, wie dies auch im Leiblichen von der Lebensweise abhängt. Die Reichen müssen darben und hungern (geistlich und ewig):
aber die den HErrn suchen, haben keinen'Mangel an irgend
einem Gut, Ps. 34, 11. (S. Varlieu.) Sie werden weder hungern noch dürsten ? und wird sie an
die Wasserquellen (des Eunngeliums) leiten, Gsa. 49, 10. Siehe, meine Knechte (die EIiristen> sollen essen, ihr aber sollt
hungern (Mangel an geistlichen Gütern haben), Esa. 65, 13. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit,
denn sie sollen satt werden, Matth. 5, 6.
Hungrig, s. Durstig
z. 1. I) Der Mangel an Speise, 2 Sam. 17, 29. Esa. 8, 21. c. 29/8. oder auch andern Gütern, welche zu des Lebens Nothwendigkeit gehören, leidet, Ps. 107, 5. II) Der eiu Verlangen nach der See-leuspcise hat,* Esa. 32, 6.
Und hast den Hungrigen dein Nrob versaget, Hiob 22, 7. Den Nackenden lassen sie ohne Kleider gehen, und den Hungrigen nehmen sie (die Gottlosen) die Garben, Hiob 24, 10. Der Recht schaffet denen, die Gewalt leiden; der die Hungrigen
speiset, Ps 146. 7.
Einer hungrigen Seele ist alles Bittre süß, Sprw. 27, 7. Brich dem Hungrigen dein Brod, und die, so im Elend sind,
führe in das Haus, Esa. 58, 7. 10. Tobias speisete die Hungrigen, Tob. i, 20. Verachte den Hungrigen nicht, und betrübe den Dürftigen nicht
in seiner Armuth, Sir. 4, 2. JEsu Jünger waren hungrig und rauften Aehren aus, Matth.
12, i. Petrus, A.G. 10, 10. Denn ich bin hungrig (in meinen Gliedern) gewesen, und ihr
habt mich gespeiset, Matth. 25, 35. Ezech. 18, 7. Tob. 4,
17. (Durstig ß. 2.) " Die Hungrigen füllet er init Gütern, und lässet die Reichen
leer, Luc. 1, 53. Ps. 107, 9.
Hüpfen
a) Von Thieren, 3 Mos. 11, 21. b) von Menschen, mit äußerlicher Bewegung des Leibes die Freude seines Herzens bezeugen, einen Freudensprung thun, 1 Chr. 16, 29. Luc. 6, 23. c) von Bergen, welche nach dichterischer Hyperbel bei Erdbeben bald in die Höhe gehoben werden, bald wieder niedersinken, Ps. 114, 4. 6. d) Christi Eilfertigkeit und Hurtigkeit, Hohel. 2, 8. e) Johannes Hüpfen war sehr stark und ein ganz besonderes, welches vom heiligen Geiste herkam; indem die hohe begeisterte Empfindung der Mutter sich auch dem Kinde unter ihrcr Brnst'mittheilte, Luc. 1, 41. 44.
Was hüpfet ihr großen Gebirge (u>n« wollt it,r gleichsam ':ur Sosheit springen, ihr großm lleiche der Welt?) Ps. 63, 17.
Hur
Weiß. a) Ein midianitischer König, 4 Mos. 31, 8. b) der Vater eines Obersten in Ephraim, 1 Kon.
4, 8. c) ein Sohn Judas. 1 Chr. 4, 1. sonst Onan, d) der Vater Nephajas, Neh. 3, 9. e) ein Sohn Calebs, 1 Chr. 2, 19.
Dieser war dem Aaron adjungirt, 2 Mos. 24, 14.
Half nebst Aaron Moses Hände empor halten, als Israel ml»
" Amalek stritt, 2 Mos. 17^ io. 12.
Huram, s. Hiram
a) Der König, 2 Chr. 2, 3. 11. 12. c. 8, 2. 18. c. 9, 10. 20. 21. b) der Künstler, 1 Chr. 9,
5. 2 Chr. 2, 13. c. 4, 11. 16.
Hürde
z. 1. I) Beweglicher Schafstall, oder Zäune, die fortgetragen werden, worin die Schafe unter freiem Himmel, besonders aber bei Nacht stehen, 4 Mos. 32, 24. Richt. 5, 16. 2 Chr. 32, 28. Esa. 13, 20. Mich. 2, 12. Hab. 4, 17. Luc. 2, 8. Wo mau dergleichen Hürden aufschlug, war gute Weide, Ier. 9, 10. II) Die Wohnung GOttes, der Tempel, Ier. 50, 6. IIO Die heilsame und angenehme Seelenweide, welche das Wort GOttes und die heiligen Sacramente, Ier. 23, 3. Ezech. 34, 14.
z. 2. Falsche Propheten machen fich nilyt zur Hürde um das Haus Israel, Ezech. 13, 5. sie bauen keine Mauer um das Haus Israel. 5. i. sie bauen dem eindringenden bösen Geiste, dem Sittenverderben und den dadurch herbeigezogenen göttlichen Strafgerichten nicht mit aller Sorgfalt, Lehre, Strafe und Gebet vor.
Hure
8. 1. I) Eine Weibsperson, welche der Wollust eines Andern ihren Leib nm Gewinnstes willen Preis giebt, verkauft, oder überhaupt eine solche, welche Unzucht oder Hurerei treibt, es mag um Ge-
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