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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Kerker ? Keuschheit.
Petriner nannten sich solche Christen in Corinth, die wegen ihrer Neigung zn einem jndaisirenden Christenthum auf den Petrus oder dessen Ansetzn sich stützten, seinen Namen als Firma gebrauchten, ohne daß Petrus selbst diese Benennung und Spaltung verschuldet hatte, 1 Cor. 1, 12.
Kerker, Kerkermeister
z. 1. I) Ein Gefängniß, 2 Kön. 25, 27. Icr. 29, 26. II) große Noth und Gefahr.*
i Kön. 22, 27. Ieremias, Ier.
So GOtt die Engel, die gefündiget haben, nicht verschonet hat, fondern hat sie mit Ketten der Finsterniß zur Hölle gestoßen, und übergeben, daß sie zum Gericht behalten werden, 2 Petr. 2, 4.
Ketura
Nauchwerk. Das andere Weib Abrahams, 1 Mos. 25, 1. 4. 1 Chr. 1, 32.
Darein wurde Micha
37, 16.
" Führe meine Seele aus dem Kerker, daß ich danke deinem Namen, Pf. 142, 8.
§. 2. III) Heidnische Unwissenheit, Esa. 42, 7. vergl. c. 9, 2. Match. 4,16. IV) das Grab, Esa. 24, 22. V) die Hölle, wo die Verdammten, wie Gefangene, ewig sitzen und Pein leiden müssen, Match. 5, 25.
§. 3. Kerkermeister, der Aufseher über das Gefängniß, Ier. 37, 15. A.G. 16, 23. 27. 36.
Kessel
a) Eine Pfanne, 3 Mos. 11, 35. b) eine Kanzel, 2 Chr. 6, 13. Zacharias c. 14, 20. beschreibt entweder die evangelische Freiheit, welche die Kirche Christi, wo Lehrer und Zuhörer geistliche Priester sind, 1 Petr. 2, 5. 9. Offb. 1, 6. genießt, oder schließt insbesondere diejenigen mit ein, welche die Kirche nach der Reformation, wo sie von allen jüdischen und antichristischen Satzungen befreiet ist, haben. (Eigentlich ist der Sinn: Die zum Kochen oder Aufbewahrung der Asche gebrauchten Töpfe werden eben so heilig sein, wie die Schalen für's Opferblut: es wird in dem Reiche des Messias Alles heilig, GOtt geweiht, nichts mehr gemein sein. Vergl. A.G. 10, 15. Röm. 14, 14. Die levitische Uureinigkeit wird ganz aufgehoben sein, Col. 2, 20 ff. Alles ein stehender Gottesdienst!)
Kette, Kettlein
§. 1. I) Leibliche Ketten und Bande/ II) geistliche, Ps. 149, 8.
"Simson, Richt. 16, 21. Zedckias, 2 Kön. 25, 7. Ier. 39'
7. c. 52, 11. Manafse, 2 Chr. 33, 11. Iojakim, c. 36, 6. IeremiaZ, c. 40, 1. 4. Ioahas, Ezech. 19, 4. Paulus, A.G. 21, 33. c. 26, 20. 2 Tim. i, 16. Petrus, A.G. 12, 6. 7.
Nebucadnezar mußte in ehernen Ketten im Grase gehen, Dan.
4, 12.
Besessene wurden auch damit gebunden, Marc. 5, 3. 4. Luc.
8, 29.
8. 2. Goldene Ketten waren eine Ehre und Zierde, dergleichen trug:
Joseph, 1 Mos. 41, 42.
Aaron glatte geflochtene Panzerkettlein, L Mos. 26, 14. 22.
Daniel, Dan. 5, 29.
z. 3. III) Ein Halsband von Gold :c. verfertigt, Richt. 8, 26. Ezech. 18, 11. von kostbaren Steinen und Perlen, Hohel. 1, 10. IV) ein Bal-sambüchsleiu, Esa. 3, 19. V) der himmlischen Weisheit Schöne, Nutzen und Vortrefflichkeit, Sprw. 1, 9.
z. 4. Wie durch Ketten (§. 1.) einer gebunden wird; also ist dem Satan ein Hinderniß in den Weg gelegt, daß er die Seeleu nicht verführen kann, Offb. 20,1.
§. 5. Der Teufel ist von GOttes Angesicht und Licht der Gnade und des Friedens in die Finsterniß der Ungnade und des Zorns verstoßen, wo er als ein Gefangener, bis zur Vollziehuug des ewigen Urtheils, behalten wird.
Ketzerisch
Ketzer sind Rotten-, Gal. 5, 20. Secten-Macher, 2 Petr. 2, 1. und also Leute, welche Lehren hegen, die den Grund des Glaubens umstoßen, diese halsstarrig vertheidigen, und unter dem Schein der Wahrheit Andern beizubringen sucheu. Sie verstellen sich in einen Engel des Lichts, verstricken mit ihrer weltkluqeu Wissenschaft und neuen Meinungen, die oft dem Fleische augenehm, die Gemüther und sind wie eine Pestilenz in der Kirche. Wenn solche Diebe, die den Schafen die gesunde Weide des göttlichen Worts abstehlen, und Mörder, Joh. 10, 8. die mit dem Gift der falschen Lehre die Seele todten, aus GOttes Wort nicht zu rechte zn bringen sind, so hält man sie für Heiden und Zöllner, Matth. 18, 15. 16. 17. (Der kirchliche Begriff von Ketzer ist ein relativer Begriff: jeder Kirche erscheint der als Ketzer, welcher von ihrem Bekenntniß abweicht. Da nuu nach protestantischen Grundsätzen keine Partei einer andern die Auslegung der Schrift und den Glauben vorzuschreiben hat, so sind wir auch nicht befugt, Jemanden wegen andrer Ausleguug und andern Glaubens zu verdammen. Nur der, der wissentlich und absichtlich von der heiligen Schrift, der einzigen Glaubensregel, abweicht, wird strafbar; was aber auch nur GOtt zu richteu zukommt. ? Anders gestaltet sich der Fall, wenn Jemand Mitglied oder gar Lehrer einer Gemeine sein will, und offenbar von dem Glauben, zu welchem sie sich bekennt, im Wesentlichen abweicht, ja wohl gar ihn untergräbt: dieses Verfahreu ist offenbar unredlich und verwerflich. Vergl. Starr's Dogmatik S. 673?675.)
Verwerflich ist Ketzermacherei. Oetinger in der Einleitung zum Gebrauch der zehn Gebote S. 289. erklärt sie: ?Wenn man diejenigen, welche ihrer Schwachheit oder anderer unüberwindlicher Hindernisse willen das Vermögen nicht haben, die Wahrheit so geuau einzusehen, dabei aber doch redlichen und geraden Herzens sind, deswegen für unfähig zu der Gemeinschaft mit der Kirche hält, weil sie nicht so geuau deukeu als Audcre."
Einen ketzerischen (Matth. 7, 15.) Menschen (A.: Sonorrlutg. der sich von der Oirchengemeinfchnft oder deren Lehre ab-sondert) meide, wenn er einmal und abermal ermähnet ist, Tit. 3, 10.
Keulich
Etwas rund, 1 Kön. 7, 41. eigentlich kugelicht. (S. Dieb. v. Stade Erkl. der Wörter in Luth. Bibel. S. 346 f.)
Keusch, Keuschheit
§. 1. Die Keuschheit ist die Tugeud, wo man den Geschlechtstrieb in und außer der Ehe vernünftig zu beherrschen vermag und nur nach GOttes Willen gebraucht; und daher theils die Seele, theils den Leib von allen unzüchtigen Begierden und Ausbrüchen rein bewahrt. Sie ist eine Tugend der christlichen Seele, uon dem Glauben und der Liebe erzeugt, dadurch sie ihr Herz, Mund und Hand, .ja ganzen Leib, von aller verbotenen Lust und Nnreinigkeit unbefleckt zu behalten, beflissen ist^