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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Mißfallen. ? Mitgefangener.
verschlemmt? Dessen ungeachtet aber bleibt GOttes Name hehr und heilig, Ps. 111, 9. und in JEsu sollen sich beugen Aller Knie, Phil. 2, 10. Die heilige Schrift bleibt eine Kraft GOttes, selig zu machen, N'öm. 1, 16. und der Mißbranch alles dessen, was wir von dem Geber alles Guten haben, kann den gnten Gebrauch nicht aufheben.
Du sollst den Namen des HErrn, deines GOttes nicht mißbrauchen, 2 Mos. 20, 7.
Und die dieser Welt brauchen, daß sie derselben nicht mißbrauchen, 1 Cor. 7, 31.
z. 2. Der Mißbrauch ist viererlei a) der Ver-nunft, wo man besonders in Neligionssachen zu falschen Schlüssen geneigt ist. Es ist dasjenige Laster des Verstandes uuheiliger Christen, wo ihre Seeleukräfte geübt, fertig und geschickt sind, gewisse Sätze zum Grunde zu legen, mit eiuander zu verbinden und daraus einen falschen Schluß zu ziehen, welcher den Unglauben und das gottlose Leben befördert, 2 Cor. 10, 3. 5. Eph. 2, 3. Iac. 1, 22. im gr. T. Ein solcher Mensch, welcher die falschen Veruunftschlüssc seine Lehrer im Glauben und im Leben sein lässt, hat GOtt zum Feiude, und nichts als Unfriede, Gemüthsunruhe, ein nagendes Gewissen. Und nichts als ein ewiges Elend ist das Ende seiner Raifonuemeuts, Rom. 8, 7. 8. b) des heiligsten Namens GÄUes, 1) überhaupt, weuu mau" ohue Ehrerbietung au GOtt gedenkt, den Namen GOttes oder JEsu liederlich im Munde hat, ohne Andacht betet, singt, GOttes Wort liest, hört, beichtet, zum heiligen Abendmahl geht; 2) insbesondere «) durch Fluchen, F) Schwören aus Nachgier, Liederlichkeit und Aberglauben, /) Zaubern, <?) Li'lgeu und Trügen. Ist eine erschreckliche Sünde/ Pf. 5, 7. c) der heiligen Schrift, wo mau 1) thcils die-Sündenfälle der Heiligen zu Beschönigung seinerAbwcichuugeu anführt; 2) theils die Worte der heiligen Schrift verdreht, und ihnen einen solchen Sinn andichtet, als man zu Behauptung irriger Lehren und Bemänteluug seiues uu-heiligen Lebens für nöthig erachtet. Siehe Speners gerettete Sprüche heiliger Schrift; und 3) der übrigen Gnadenmittel, des Sacrameuts der heiligen Taufe und des hciligeu Abendmahls (wovon der Beichtstuhl nicht auszuschließen, indem derselbe ebenfalls sehr gemißbraucht wird), sich ungeschickt und in böser oder keiner guten Absicht bedient; d) der Welt, wenn mau also damit nmgeht, als wäre man nur zu den sichtbaren Dingen dieser Welt erschaffen, und daher mit Versäumuua. der unsterblichen Seele und. mit Hintansetzung GOttes, das Herz daran hängt, und eine snbtile, aber doch verdammliche Abgötterei damit treibt, wovor Paulus warnt, 1 Cor. 7, 31. e) der Leibeskräfte, wenn man sie zu Waffen der Ungerechtigkeit macht, Rom. 6, 13. f) der christlichen Freiheit, 1 Petr. 2, 16. wenn mau seine Sünden wie die Fanatiker mit derselben entschuldigt. Es ist keine Wohlthat GOttes, die nicht dem Mißbrauch unterworfen wäre.
Mißfallen
Ein Ekel, welcher mit einer Reue verknüpft. Und werdet Mißfallen haben über alle eure Bosheit, die ihr gethan habt, Ezech. 20, 43.
Mißhandeln
Wider einen Menschen 1 Mos. 31, 36. oder GOtt boshaftig, untreu und fälschlich handeln, Esa. 43, 27. c. 66, 24.
Wir haben mißgehandelt und sind gottlos gewesen, Ps. 106, S. Jud. 7, 19.
Mißhellig
Uneinig, A.G. 28, 25.
Mißtrauen
z. 1. Daß der Mensch au GOttes Wahrheit, Güte, Allmacht, Hülfe und Fürsorge zweifelt, dadurch thut er seinem Schöpfer und Erhalter große Uuehre an. Denn GOtt lügt nicht, Ebr. 6, 18. er will und kaun helfeu, Esa. 59, 1. Luc. 1, 37. und sorgt auch für das Vieh, Ps. 147, 9. siehe Matth.
6, 28 f.
Und erscheinet denen, die ihm nicht mißtrauen, WeiZH. 1, 2. z. 2. Uuvernünftig und höchst schädlich, 2 Köu.
7, 2. Ier. 17, 5. ist es demnach, GOttes Gebot, Sprw. 3, 5. Ebr. 10, 35. aus deu Augen setzen, und sich nicht auf den verlassen, der Alles sättigt mit Wohlgefalleu. Ein unseliger und widernatürlicher Zustaud für ein Kind, seinem Vater nicht zu trauen, vou desseu Haud es gauz und gar abhängt. Wirf also dein Anliegen auf den HErrn! Ps. 55, 23.
§. 3. Es giebt auch eiu gerechtes und wohlge-grüudetes Mißtrauen gegen GOtt, das ist die gerechte Sorge des Vo'scwichts, daß GOtt seiner nicht in Gnaden gedenke. Auch der erweckte Sünder geräth im Anfange seines Laufs oft in ein Mißtrauen und in Zweifelmuth, doch Einer gefährlicher als der Andere, Matth. 19, 16-25. ä) wenn er hört, daß er sich selbst, die Scmigen, und alles Irdische verleugnen soll; b) weuu er die Tiefe und Gvoße seines Süudenelends einsieht; c) wenn er bedenkt, mit was für Gewalt und List der Teufel die Seelen zu halten sucht; d) wenn er sich mit vielen fleischlichen Freuuden und Verwandten nmriugt sieht; e) wenn er seine Unwürdigkeit recht fühlt; f) wenn er an das viele Leiden der Frommen gedenkt; und g) wenn er besorgt, er werde doch nicht bis an das Ende beharren. Dieses Mißtrauen ist zu besiegen 1) durch Gebet; 2) Betrachtung des erschrecklichen Unglücks, welches mit der Zaghaftigkeit verkuüpft ist, Offb. 21, 8. 3) durch eiueu staudhafteu Entschluß, das Werk der Bekehrung auf den Beistand der göttlichen Kraft zu wagen, und anzugreifen, Sir- 49, 4. 4) und durch Vorstellung der gesegueteu Beispiele der Seelen, welche alle Hindernisse durch GOttes Gnade glücklich besiegt haben und gründlich bekehrt worden sind, als: Petrus, Paulus :c. So wie das falsche, unlautere, getheilte Herz uothwendig mißtrauisch gegen GOtt macht; so wird der Meusch in dem Grade frei vou allem Mißtrauen, in welchem er ganz die Liebe GOttes in Christo erkennt, und sich GOtt uugetheilt ergiebt.
Mit-
Mitaltester, der, welcher eiuerlei Kirchenamt und Würde mit dem andern hat, 1 Petr. 5, 1.
Mitdienn'i der am Evangelio Christi gleichen Dienst thut, Col. 1, 7.
Mit emgeleibt. S. Cinleiben.
Miterbei der, welchen Christus in die Gemeinschaft des Gnaden- und ewigen Erbes aufgenommen. Sind wir denn Kinder, so find wir auch Erben, nämlich GOttes
Erben, und Miterben Christi, Röm. 8, 17. Weiber sind Miterben des ewigen Lebens, i Petr. 3, 7. Heiden,
Miterben, Eph. 3, 6.
Mitgebundener, Gefangener, Rom. 16, 7. Col. 4, 10. Philem. 23. Aufrichtige Christeulicbe sieht das Elend der Andern als ihr eignes an.