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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Rachen ? Rab.
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der Unmäßigfeit, durch Demuth an der Hoffart, durch Gutthä'tigkeit an dem Geiz, Matth. 18, 8.9. oder wenn man das Böse, was der Teufel zum gemeinen Aergerniß eingestrent hat, von sich schafft, wie 2 Cor. 7, 11. und wenn man allen nahe gelegten Neiznngen zum Bösen widersteht, das Böse mit Gutem überwindet, Röm. 12, 21.
Rachen
1) Von wilden Thieren; 2) gottlosen und leidenschaftlichen Menschen; 3) der Zu- oder Eingang einer Sache.
1) GOtt hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten, Dan. 6, 22. Ebr. ii, 33.
Und ich bin erlöset aus der Löwen Rachen, 2 Tim. 4, 17. (S. Löwe ß. 2.)
2) Ihr Rachen ist ein offenes Grab, Ps. 5, 10.
Ihre Rachen sperren sie auf wider mich, Ps. 22, 14. 22. Wenn du bei eines reichen Mannes Tisch fitzest, so sperre deinen Rachen nicht auf, Sir. 31, 12.
3) Er wird dich reißen aus dem weiten Rachen der Angst, die keinen Boden hat, Hiob 36, 16.
Die Hölle hat den Rachen aufgethan ohne alle Maaße, daß hinunter fahren beide ihre Herrlichen und Pöbel, Esa. 5, 14.
GOtt Israels, höre nun das Gebet Israels, die dem Tode im Rachen stecken (die gleichsmn lebendig todt), Bar. 3, 4.
Rächen, s. Rache
z. 1. I) Von GOtt, 5 Mos. 32, 41. 1 Sam. 25, 39. 2Kön. 9, 7. II) Von Menschen, Ios. 10, 13.
Wer Cain todt schlägt, das soll siebenfältig gerochen werden, i Mos. 4, 15.
Ich will eures Leibes Blut rächen, und will es an allen Thieren rächen, und will des Menfchen Leben rächen an einem jeglichen Menfchen, 1 Mos. 9, S.
Denn er wird das Vlut seiner Knechte rächen und wird sich an seinen Feinden rächen, 5 Mos. 32, 43. Offb. 19, 2.
Der HErr wird Richter sein zwischen mir und dir, und mich an dir rächen, i Sam. 24, 13.
O wehe, ich werde mich trösten durch (nn) meine Feinde, und mich rächen durch (nn) meine Feinde (nämlich Israel, das mein Feino geworden), Esa. 1, 24.
Ich will mich rächen, und soll mirs kein Mensch abbitten, Esa. 47, 3.
Und meine Seele sollte sich nicht rächen an solchem Volke, wie dies ist? Ier. 5, 9. 23.
Siehe, ich will dir deine Sache ausführen, und dich rächen, Ier. 51, 36.
Und ich will ihr Blut nicht ungerochen lassen, Joel 3, 26.
Sein Zovn kommt plötzlich, und wird es rächen und dich verderben, Sir. 5, 9.
HErr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du, und rächest nicht unser Vlut an denen, die auf Erden wohnen? Offb. ß, 10.
Räche die Kinder Israel an den Midiamtern, 4 Mos. 31, 2.
Cimson rächte sich an den Philistern, Richt. 15, 7.
Hhue deinen Mund auf, und richte recht, und räche (nämlich im Gericht) den Elenden und Armen, Sprw. 31, 9.
§. 2. Selbst das angethane Unrecht ahnden, ist em Eingriff in die gerechten Gerichte GOttes. S. Rachgierig.
Wer sich rächet, an dem wird sich der HErr wieder rächen und wird ihm seine Sünde auch behalten, Sir. 28, 1.
Nächet euch selber nicht, meine Liebsten, sondern gebet Raum dem Zorn (GGltes), Röm. 12, 19.
Rächer, Rächerin
GOtt ist allwissend, und kann das einem angethane Unrecht am besten vergelten. Der Obrigkeit ist die Gerechtigkeit auszuübeu anbefohlen.
Der HErr ist ein eifriger GOtt, und ein Rächer, ja ein Rächer ist der HErr, und zornig; der HErr ist ein Rächer wider seine Widersacher, und der es seinen Feinden nicht vergessen wird, Nah. 1, 2.
Wer will sich zum Rächer über dich setzen, um der ungerechten Menschen willen? WeiZH. 12, 12.
Denn der HErr, der oberste Rächer, wird es rächen (deinen /revtl), Sir. 5, 3.
Ter HErr ist ein Rächer über das Alles, 1 Thess. 4, 6.
Sie (die Obrigkeit) ist GOttes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über dem, der Böses thut, Röm. 13, 4.
Rachgier, Rachgierig
z. 1. Diese Begierde, eine unvernünftige Rache gegen den Beleidiger anszuüben, entspringt ans Haß und Ehrgeiz und hat die verdammliche Absicht, seinem Feinde wehe zu thun, und an seinem Schaden Freude zu empfinden.
EZ ist keine Rachgier über der Feinde Rachgier, Sir. 25, 20. Du sollst nicht rachgierig sein, noch Zorn halten gegen die Kinder deines Volks, 3 Mos. 19, 18. Daß du vertilgest den Feind und den Rachgierigen, Pf.
8, 3.
Täglich ist meine Schmach vor mir lc., ? daß ich ? die Feinde und Rachgierigen sehen muß, Ps. 44, 17.
z. 2. Hat sich der Richter aller Welt die Nache vorbehalten, 5 Mos. 32, 35. so binden sich die, welche Christi sanftes Joch auf sich nehmen, dessen Leibgebot, Joh. 13, 34. an die Finger, und lassen ihren Wahlsprnch sein: wir vergessen keines Dinges eher, als des angethanen Unrechts.
§. 3. Ehe sie das angethane Unrecht wiedervergelten oder mit gleicher Münze bezahlen, so thnn sie iieber, was Matth. 5, 3l). 40. steht; und suchen also 1) GOttes Befehl, 3 Mos. 19, 18. 2) der Liebe des Nächsten, Matth. 22, 39. 1 Joh. 5, 2. 3) ihrem Beruf, Eph. 4, 1 ff. 4) dem Beispiel ihres Herzogs der Seligkeit, Esa. 53, 7. Luc. 23, 34. und 5) Anderer* nachzukommen; besonders aber 6) die gottliche Barmherzigkeit gegen die Süuder, die sie selbst so sehr bedürfen und erfahren haben, sich recht lebhaft vorzustellen, um das Herz zu erweichen, und den Beleidiger selbst als einen des Erbarmens bedürftigen Gegenstand sich zu denken.
* Josephs, 1 Mos. 45, 1?5. c. 50, 17?20. Sauls, 1 Sam. ii, 12. Davids, i Sam. 24, 12. 2 Sam. 16, 10. c. 19, 22. 23. IoramZ, 2 Kon. 6, 23. Stephanus, A.G. 7, 59. Paulus, 2 Tim. 4, is.
z. 4. So lange die Rachgierigen das.- liebet eure Feinde )c., Matth. 5, 44. nicht lerneu, so lange können sie nicht in der Zahl der Kinder GOttes 'stehen, v. 45. sondern sie machen aus dem Tempel GOttes, 1 Cor. 3, 16. eiue Behausung des Menschenfeindes, 1 Petr. 5, 8. (S. Haß.) In der Heiliguug wandeln, die erlittene Beleidigung verachten, schlMgen, seinem Feinde eine Abbitte, ja Alles Gute thun, das sammelt feurige Kohlen auf sein, des Feindes Haupt, Röm. 12, 20. Das heißt sich auf göttliche Art rächen, wenn man seine Feinde liebt.
Rachschwert
Wenn GOtt das Böse strafen will, so führt er unter andern Plagen auch Krieg über ein sündiges Volk. Und will ein Rachschwert über euch bringen, 3 Mos. 26, 25.
vergl. Esa. 1, 20.
Rad
Durch eiu Rad am Wagen, 2 Mos. 14, 25. Richt. 5,28. I Kön. 7,30. Ier. 47, 3. wird abgebildet:
1) das Herz, Pred. 12, 6. weil es in steter Bewegung, 2) die Unbeständigkeit, 3) gleiche Vergeltung, Straft des Vösen.
2) Des Narren Herz ist wie ein Rad am Wagen, Sir. 33, 5. (Unbeständig ohne Wort und Glauben, Spru,. 16, 2.)
3) Ein weiser König zerstreuet die Gottlosen und bringet das Rad über sie, Sprw. 20, 26.
§. 2. 4) Das vierfache, nach allen Seiten hin bewegliche, mit Augen besetzte Rad, Ezech. 1, 15 bis 18. ist ein Bild der die ganze Welt umfassenden,
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