Schlund ? Schmähen.
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Ich will meine Augen nicht schlafen lassen, noch meine Augenlieder schlummern, Pf. 132, 4. * Siehe, der Hüter Israels schläft noch  schlummert nicht, Ps.
121, 4.
z. 2. II) Der trägen Ruhe sich überlassen, Sprw. 6, 10. c. 24, 33. III) geistlich blind und sicher sein. Die Augen zuschließen, daß man ja nicht sehe; als wenn es so sein müßte. Solche schwere Gerichte waren über die Juden um ihrer Sünden willen verhängt, Matth. 13,15.  A.G. 28, 27.
Schlund, s. Rachen
Ihr Schlund ist ein offenes Grab,  Röm. 3, 13.  vergl.  Ps. 5, 10.   Pf. 140, 4.
Schlüpfrig
Wo man nicht fußen kann, Ps. 35, 6. Die gefährliche Ruhe und Wohlsein der Gottlosen, was ihnen zuletzt zum Verderben gereicht, Ps. 73,18.
Schlüssel
z. 1. Womit man auf- und zuschließt, Richt. 3, 25. Figürlich sind sie ein Bild der Gewalt und großen Ansehns. Des Himmelreichs. Die Gewalt, welche Christus zunächst den Aposteln, mittelbar auch der Kirche und ihren Dienern verliehen, in die Kirche aufzunehmen oder von ihr auszuschließen; Verordnungen zu machen, insonderheit Sünde zu vergeben und zu behalten. Des Abgrunds: die päpstliche Gewalt, Offb. 9, 1.
Und will ihm die Schlüssel zum Hause Davids auf seine Schulter legen, Gsa. 23, 32.   (Cliakim  soll die   höchste Vollmacht nm Haft haben.) Ich will dir des Himmelreichs  Schlüssel geben, Matth. 16, 19.
(S. Absolution.) Der Schlüssel der Erkenntniß, Luc. 11, 52.
z. 2. Christi allgemeine Gewalt und Herrschaft, welche sich über Tod und Hölle erstreckt, vermöge deren er nicht nur von den Todten aufgestanden, als ein siegreicher Ueberwinder, sondern auch Leben und Tod in seinen Händen steht. Er kann Leib und Seele in die Hölle werfen.
Das sagt der Heilige,  Wahrhastige,  der da hat den Schlüssel
Davids, der aufthut, und Niemand zuschließet, der zuschließet,
und Niemand aufthut, Offb. 3, 7. Ich  war  todt, und  siehe,  ich bin lebendig  von  Ewigkeit  zu
Ewigkeit, und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes:c.,
ib. c. i, 16.
Schmach
z. 1.  I) Geringschätzung, Beschimpfung mit Worten, und thätliche Verachtung, Schande.   II) Was dergleichen mit sich bringt, Hiob 10,15. GOtt hat meine Schmach von mir (ltahel) genommen,  1 Mos.
30, 23.   (ver Unfruchtbarkeit, wie Esa. 4, i. c. 54, 4.   Onc.
i, 25.) Gelobet sei der HErr, der meine (Vnuids) Schmach gerochen hat
an dem Nabal, i Sam. 25, 39. Täglich ist meine Schmach vor mir, Ps. 44, 16. Meine Widersacher müssen mit Schmach angezogen werden, Ps.
109, 29.
Es ist einem Diebe nicht so große Schmach (mraleichn«asweise
mit einem Ehebrecher),  ob  er stiehlt, seine Seele zu sättigen,
weil ihn hungert, Sprw. 6, 30. Wo Stolz ist, da ist auch Schmach, Sprw. 11, 2. Wer die Schmach birgt, ist witzig, Sprw. 12, 1s. Wo der Gottlose hinkommt, da kommt Verachtung und Schmach
mit Hohn, Sprw. 16, 3. Und  der  HErr  HErr  wird ? aufheben  die  Schmach  seines
Volks in allen Landen, Esa. 25, 8. Für eure Schmach soll Zwiefältiges kommen, Esa. 61, 7. Und will euch ewige Schande und  ewige Schmach zufügen,  der
nimmer vergessen soll werden, Ier. 23, 40. HErr, du hörest ihre Schmach und alle ihre Gedanken über mich,
Klagel. 3, 61. Gedenke,   HErr ?  und   siehe   an   unsere   Schmach,   Klagel.
5, 1. Viele,  so unter der Erde schlafen   liegen,   werden  aufwachen:
etliche zum ewigen Leben, etliche zur ewigen Schmach und
Schande, Dan. 12, 2.
Schmach, Verachtung ? solche Stücke verjagen den Freund, Sir. 22, 27.
z. 2. III) Ueble Nachrede und Hinderniß im Amte. * IV) Einer, der mit Schimpf und Verach-tnng belegt wird, Neh. 2, 17. Ier. 44,12. c. 49, 13.  Ezech. 5,15.  Ier. 44, 8.**
*  Er muH ein gutes Zeugniß  haben ? auf baß er nicht falle dem Lästerer in die Schmach und Strick, 1 Tim. 3, 7.
"* Du machest uns zur Schmach unsern Nachbarn, Ps. 44, 14. s. Ps. 31, 12.    Ps. 79, 4.
z. 3.   V) GOtt seine Ehre  rauben, und  ihn
lästern.
Gedenke an die Schmach, die dir täglich von den Thoren widerfährt, Ps. 74, 22.
z. 4. Christus hat alle Arten der Verachtung, Schimpf und Schande ausgestanden, Ps. 69, 8. und die, welche das: folge mir nach! kräftig an sich werden lassen, werden um Christi willen in Geduld, nach ihres Heilands Beispiel ein Fluch der Welt und Fegopfer, 1 Cor. 4, 13. mit Paulus, 2 Cor. 12, 10. * S. Ebr. 13, 13. Diese Schmach ist dem Christen Ehre, weil sie 1) ein Zeichen ist seines Ernstes im Bekenntniß und der Nachfolge Christi; 2) eine ehrenvolle Probe, die der HErr ihm zutraut, daß er sie bestehen kann, und wodurch der Christ zu näherer Aehnlichkeit mit JEsu gelangt; 3) der Weg zur ewigen Ehre. JEsu Schmach ist leicht zu tragen; selbst gemachte trägt sich schwer. HErr, laß uns würdig werden, um beinet willen Schmach zu leiden!   A.G. 5, 41.
Und die Schmähungen derer, die dich schmähen, fallen auf mich,
Ps. 69, 10.   Röm. 15, 3. Die Schmach  bricht  mir  mein  Herz, und kränket mich, Ps.
69, 21. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel,
Esa. 50, 6.
*  Zum Theil selbst durch Schmach und Trübsal ein Schauspiel geworden, Ebr. 10, 33.
Moses achtete die Schmach Christi sür größern Reichthum, als die Schätze Egyvtens, Ebr. 11, 26.
Schmähen
§. 1. Einem Schmach anthun, lästern, beschimpfen, A.G. 14, 5. Der Geist der Gnade wird durch Abfall vom Christenthum geschmäht, Ebr. 10, 29.
GOtt, 4 Mos. 15, 30.    Ps. 74, 18.    Ps. 79,   12.    Ps. 89, 52.
Esa. 37, 17. HErr, wer wird wohnen in deiner Hütte ? wer seinen Nächsten
nicht schmähet, Pf. 15, 3. Es ist als ein Mord in meinen Beinen, daß mich meine Feinde
schmähen, Ps. 42, 11. Ach  GOtt,  wie  '
74, 10.
Täglich schmähen mich meine Feinde, Ps. 122, 9. Der Gottlose schändet und schmähet  sich selbst, Sprw. 13, 5.
(S. Gottlos Z. 3.) Du weißt, baß wir um deinet willen geschmähet werben, Ier.
15, 15. Aber ein Fürst wird ihn lehren aufhören mit Schmähen, baß
er ihn nicht mehr schmähe, Dan. 11, 13.   (Vie Mmcr, c. 9,
26. werden ihn ;u schimpflichen Tractaten zwingen.) Wer seinen Freund schmähet,  der zertrennet die Freundschaft,
Sir. 22, 25. 26.
Also kommt es vom Schmähen zum Blutvergießen, ib. v. 30. Wer sich gewöhnt zum Schmähen, der bessert sich sein Lebetage
nicht, Sir. 23, 20. Selig   seid  ihr,   wenn  euch  die   Menschen  um meinet willen
schmähen, Matth. 5, 11.   Ssa. 51, 7.   1 Petr. 4, 14. Christum die Mörder, Matth. 27, 44.   Marc. 15, 32. Meister,   mit   den    Worten   schmähest   du   uns   auch,    Luc.
z. 2. Lästerreden wider die Ehre und guten Namen sind nichts Anderes, als giftige Schlangenstiche, welche dem Nächsten durch die Seele gehen. Schandmäuler vergessen das achte Gebot, schlagen dem Lästerer, Eph. 4, 27. ihrem Vater, nach, und werden dadurch von der himmlischen Wohnung ausgeschlossen, Ps. 15,1 f. und hingegen dem gottlosen
lange soll der Widerwärtige  schmähen? Pf.