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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Treiben ? Treu.
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Treiben
§. 1. a) Das Vieh vor sich her- und forttreiben,
1 Mos. 32, 17. l,) Einen aus einem Ort vertreiben, 1 Mos. 4, 14. Sir. 28, 16.
n) Moses die Schafe, 2 Mos. 3, 1. David, 1 Sam. 30, 20. li) Die Egypter die Ifraeliten (über Hnls und Kopf), 2 Mos.
11, 1. c. 12, 33. Und will mein Volk Israel nicht mehr aus dem Lande treiben,
das ich ihnen gegeben habe, Var. 2, 35.
§. 2. c) Nöthigen, Matth. 14, 22. antreiben, aufs Aeußerste ängstigen; d) ein Nennen und Jagen,
2 Kön. 9, 20.
Die Vögte da3 Volk, 2 Mos. 5, 13. c. 3, 7. Delila den
Simson, Richt. 16, 16.
Eile, dränge und treibe deinen Nächsten, Surw. 6, 3. Siehe, wenn ihr fastet, so übet ihr euren (Muth-)Willen,
und treibet alle eure Schuldiger (zu bezahlen ohne Erbarmen),
Esa. 58, 3. Man treibt (?erfolgt) uns über Hals, Klagel. 5, 5.
§. 3. e) Einer Sache mit allem Fleiß nachhängen, wie ein Handwerk treiben, f) Unermüdet sein in Ausbreitung des Evangeliums, Eph. 6,15. Z. V. lose Stücke, 2 Kön. 17, 11. Uebermuth, Pf. 10, 2.
Zauberei, A.G. 8, 9. Unreinigkeit, Eph. 4. 19. Wenu will ich aufwachen, daß ich es mehr treibe, Sprw.
23, 35.
Siehe an. wie du es treibest im Thal, Ier. 2, 23. Sie schießen mit ihren Zungen ? und treiben es mit Gewalt
im Lande (sie werden mächtig, aber mit lauter Untreue),
Ier. 9, 3. f) Er treibet auch das Werk des HErrn, wie ich, i Cor.
16, 10.
§. 4. g) Negieren, führen. Der Trieb des Geistes GOtteö ist ein Helden-, Nicht. 13, 25. Propheten-, 2 Pctr. 1, 21. und ein Gnadentrieb. Er giebt Vermögen und Kräfte, das Gnte zu vollbringen, wirkt, treibt an und führt selbst zum Guten. S. Phil. 2, 13.
Welche der Geist GOtteZ treibet, die sind GOtteZ Kinder, Rom. 8, 14. vergl. Gal. S, 1L.
§. 5. Bei dem rechten Gebrauch des Gnadentriebs des heiligen Geistes kommt es darauf an, 1) daß man eine stille Seele zu haben suche, 2) daß man genau achte auf die Bewegungen seiner Seele, die man empfindet, 3) daß mau diese Triebe nach der Negel des Wortes GOttes sorgfältig prüfe, ob sie damit übereinkommen, 4) daß man den Triebeu zum Guten, die mit dem geoffenbarten Worte GOttes übereinkommen, ungesäumt und willig folge, ohne sich lange mit seiner Vcrnuuft zu besprechen, Röm. 8, 14. Gal. 1, 16. c. 5, 18.
§. 6. Der heilige Geist treibt zu allem Guten, als zum Gebet, zur Heiligung, zum Vertrauen auf GOtt, zur Liebe GOttes und des Nächsten, Gal. 4, 6. Sein Trieb läßt sich aber besser empfinden, als aussprechen. Er treibt uns ordentlicher Weise durchs Wort und die heiligen Sacrameute, als woran wir uns auch halteu müssen, 1 Joh. 3, 9. So treibt auch der heilige Geist durch Lehrer und erbauliche Schriften, durch Eltern, gute Freunde, die uns nach GOttes Wort. etwas Gutes rathen, oder nns, mit gntem Beispiel vom Bösen abhalten und zum Guten reizen. Nud ob zwar das Treiben des heiligen Geistes kein gewaltsames oder schreckendes und mosaisches, sondern ein sauftcs und süßes Treiben ist, Tit. 2, 11. 12. so ist es doch ein kräftiges, worin der Geist über das widerstrebende Fleisch und über desseu Lüste die Oberhand behalten kann und soll, Gal. 5, 19. So bleibt auch der heilige Geist mit solchem seinem Triebe gern bei den Gläubigen, weun sie ihn nur nicht durch muthwilliges Widerstreben von sich austreiben, und er weiß Büchner's Hand-Concord.
Alles, besonders auch Wohlthaten und Trübsale dazu zn heiligen und zu segnen, Ebr. 12, 5. Joh. 14, 16. Das Wichtigste ist, daß mau uicht das Treiben aus dem eigenen Geiste für einen Trieb des heiligen Geistes ansehe, und sich täusche; und in eine gefährliche Geisttrcibcrei gerathe. Der lautere, einfältig auf GOttes Ehre gerichtete Sinn, das demüthig gläubige Hangeu am Worte GOttes, der klare bestimmte Gewissensdrang, dessen wir uns bewußt sind, unter unablässigem Beten, Pf. 139, 23. 24. bewahrt vor Selbsttäuschung. Mau darf aber auch auf der andern Seite das dem kalten Verstande etwa nicht zusagende kräftige Geistes-Wehen und Wirken nicht mit dem Spottnamen der Geisttreiberci brandmarken.
Treiber
1) Oberaufseher, die ein Werk leiten, 2 Chr. 34, 13. 2) der einen mit Gewalt zur Arbeit treibt, Hiob 39. 7. 3) tyrannische Regenten, Esa. 3, 12. vergl. Pred. 10, 16. 4) die sich einem seindlich widersetzen, Ps. 53, 6. 5) Feinde, die eimu drücken, Esa. 14, 2. 4. 6) Geldpresser, Esa. 16, 4. 7) Land-uud Leuteplacker, die brandschatzen, Zach. 9, 8. 8) Verfolger, Klagel. 1, 6. 9) Moses mit der Schärfe des Gesetzes; ja Sünde, Tod und Teufel, Esa. 9, 4. (S. Last z. 6.) 10) die, welche Andere zur Bekehrung antreiben, und die Heerde regieren. Die Apostel und 70 Jünger, von denen die Kirche gepflanzt worden, Zach. 10, 4.
Treten
Du trittst (führst dich trotzig wider) mein Volk noch unter dich
und willst es nicht lassen, 2 Mos. 9, 17. Sie sind schnell von dem Wege (Miick) getreten, den ich ihnen
geboten habe, 2 Mos. 3Z, 8. 5 Mos. 9, 16. Und da sie vor GOtt getreten (erschienen) waren, Ios. 24, 1. Die Kinder GOtteZ traten vor den HGrrn, Hiob 1, 6. (S.
Geist §. 36.) Wohl dem, der ? nicht tritt auf den Weg der Sünder, Ps.
1, 1. Sprw. 4, 14. Und stellete meine Füße auf einen Fels, daß ich gewiß treten
kann, Ps. 40, 3.
Wer tritt zu mir wider die Gottlosen? Pf. 94, 16. Tritt nicht an den Ort der Großen, Sprw. 25, 6. Ich trete die Kelter allein, Esa. 63, 3. Ich sahe sieben Engel, die traten (standen) vor GOtt, Offb.
9, 2.
Treu, s. Getreu
z. 1. a) Von GDtt, Esa. 49, 7. 1 Petr. 4, 19. (S. Trene §. 2.)
So sollst du nun wissen, daß der HErr, dein GOtt, ein GOtt
ist, ein treuer GOtt, 5 Mos. 7, 9. Treu ist GOtt, und kein Böses an ihm, 5 Mos. 32, 4. In deine Hände befehle ich meinen Geist: du hast mich erlöset,
HErr, du treuer GOtt, Pf. 31, 6. GOtt, durch deine große Güte, erhöre mich mit deiner treuen
Hülfe, Pf. 69, 14.
Du, unser GOtt, bist freundlich und treu, Weish. IS, 1. GOtt ist treu, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft
unsers HErrn JEsu Christi, 1 Cor. 1, 9. Der HErr ist treu, der wird euch stärken und bewahren vor
dem Argen, 2 Thess. 3, 3. Glauben wir nicht, so bleibet er treu, 2 Tim. 2, 13. (S.
Liiugnen §.2.) Lasset uns halten an dem Bekenntniß der Hoffnung, und nicht
wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat, Ebr. 10, 23. Denn sie (Zara) achtete ihn treu, der es verheißen hatte, Gbr.
z. 2. b) Von Christo, Offb. 19, 11. Ein trener Zeuge, weil er mit den nachdrücklichsten Predigten und göttlichen Wundern im vollsten Bewußtsein seiner läutern Absichten und der Reinheit seiller Lehre, die himmlische Wahrheit bezeugt, und sein Zeugniß mit seinem Tode befestigt, Offb. 1,5. Hoherpriester, nämlich in den Dingen, die er mit OOtt für die Menschen auszumachen hatte, Ebr. 2, 17.
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