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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Tückisch - Tugenb.
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ten; ? A.: überhaupt alle bösen Gedanken und Plane der Gottlosen, nm den Frommen zu schaden.
Sie hängen sich an einander und erdenken böse Tücke, Ps. 10, 2.
In allen seinen Tücken hält er (der Gottlose) GOtt für nichts, ib. v. 4.
Welche mit bösen Tücken umgehen, und nehmen gerne Geschenke, Ps. 26, i».
Sie wollen mir einen Tück beweisen und sind mir heftig gram, Ps. 65, 4.
Herz, das mit bösen Tücken umgehet (haßt der HErr), Sprw.
6, 18.
Die Tücke (tückische Gemüther) werden zu Schanden, Sprw. 12, 8.
DcZ Narren Tücke ist Sünde, Svrw. 24, 9.
Er (der geizige Regent) erfindet Tücke, zu verderben die Elenden, Esa. 32, 7.
Ihre Häuser sind voller Tücke, Ier. S, 27.
Wehe denen, die Schaden zu thun trachten, und gehen mit bösen Tücken um auf ihrem Lager, Mich. 2, 1.
Und der HErr deine Tücke (Alles, was bei dir verborgen) offenbare, Sir. 1, 37.
Der Feind läßt seine Tücke nicht, Sir. 12, 10.
Wer mit heimlichen Tücken umgehet, kann nicht Ruhe davor haben, Sir. 13, 32.
Der Gottlosen Tücke sind keine Klugheit, Sir. 19, 19.
Böse Tücke; solche Stücke verjagen den Freund, Sir. 23, 27.
Thue Vuße für diese deine Thorheit, und bitte GOtt, ob dir vergeben werden möchte der Tück (schlimme Absicht) deines Herzens, A.G. S, 22.
Tückisch
Antiochns, der Edle, hat sich auf die ärgsten Nänke verstanden, Dan. 8, 23. Paulus will 2 Cor. 12,16. sagen: Seine Verläumder gäben vor, er habe die Korinther zwar nicht mit Ausgaben beschwert; aber als ein tückischer Mann gethan, daß er sie mit List finge.
Ein tückischer Mensch kann einen in ein Unglück bringen, Sir. 36, 22.
Tugend, Tugendfam
z. 1. a) Von GOtt. Dessen Eigenschaften und Vollkommenheiten, besonders die mächtige, kräftige Liebe, die er in dem Werke der Erlösung kund.gemacht.
Ihr seid ? das Volk des Eigenthums, daß ihr verkündigen sollt die Tllgend(en) deß, der euch berufen hat 2c., i Petr. 2, 9. 2 Petr. i, 3.
§. 2. b) Van Menschen. Die Stärke und Fertigkeit des menschlichen Willens, da man bestimmt (determinirt) ist, seine Handlungen nach dem Gesetz GOttes einzurichten, oder eine ernstliche und beständige Richtung des geheiligten Willens, sich in allen Stücken durch die empfangenen Gnadenkräfte dem Willen GOttes gleich zu machen, oder kürzer: die habituelle Harmonie des Willens mit GOttes Gesetz. Sie ist also keine mechanisch erlangte Gewohnheit, sondern eine mittelst der Gnade, durch freie Selbstbestimmung und Anstrengung errungene Willensstärke. Die Kennzeichen der wahren Tngend fließen 1) aus der Verläugnung seiner selbst. Aufgebung des natürlichen, verderbten Eigenwillens, woraus entspringt a) Demuth, und ö) Geduld, 2) aus der Liebe GOttes, woraus entspringt a) der Fleiß, welcher in sich faßt a) das Bemühen, den Willen GOttes zu erkennen, b) den erkannten Willen GOttes auszuüben, c) eiuen sorgfältigen Gebrauch der Mittel, wodurch man im Guten wachsen kann, cl) eine sorgfältige Erforschung und Vermeidung oder Neberwindung der Hindernisse, 2 Petr. 1, 4.' b) der Gehorsam theils im Thun, theils im "Unterlassen, o) die Gerechtigkeit, welche die Mittelstraße hält, ä) die Einfalt, Col. 3,22. und s) die christliche Aufrichtigkeit. Der Unterschied zwischen der natürlichen und christlichen Tugend äußert sich 1) in Ansehung des wirkenden Büchner's Hand-Concord.
Grundes, welcher bei den Unwieocrgebornen das Fleisch und die sich selbst 'gelassene Vernunft, hei den Wiedergebornen aber der heilige Geist ist, 2) in Ansehung der Richtschnur, a) der'äußerlichen, welche in sittlichen Dingen das Gesetz GOttcS ist. Da sind die Unwiedergebornen unter der Dienstbarfeit des Gesetzes; sie bemühen sich oft, allerhand Tugenden auszuüben, aber sie haben kcine Kraft dazu, Röm. 8, 3. die Auslegung des Gesetzes ist bei ihnen mangelhaft und verstümmelt. Aber bei den Wiedergebornen ist es ganz anders; sie stehen in der Freiheit des Geistes, ihr Sinn ist wie das Gesetz, daher sie das Gute mit Freuden thun, und das Böse ohne Zwang unterlassen; die Ausleguug des Gesetzes ist bei ihnen gewiß und ganz; sie erkennen, daß es nicht nur einen äußerlichen, sondern auch einen innerlichen Gehorsam erfordere, Röm. 12, 2. ö) der innerlichen, welche der Ausspruch des Gewissens ist. Da findet man bei den Unwiederge-bornen ein beflecktes, Tit. 1, 15. bei den Wiedergebornen aber ein gereinigtes Gewissen. 3) In Ansehung des antreibenden Grundes, a) bei den Un-wiedergeborncn ist der äußeNiche ein geringer Nutzen, und der innerliche die unordentliche Eigenliebe, b) bei den Wiedergebornen aber der äußerliche die Güte der Haudlung, und der innerliche die aufrichtige Liebe GOttes, als welche bei deu NiHtchristen gar nicht so vorhanden sein kann, wie bei dem Christen, welcher durch die empfundene Liebe GOttes erst GOtt wieder lieben kann. 4) In Ansehung des letzten Endzweckes, welcher bei der natürlichen Tngend die weltliche Wohlfahrt und Ordnung, bei der christlichen die ewige Seligkeit und das Reich GOttes ist. Aus alle dem ergiebt sich, daß die christliche Tugend an Reinheit, an Innigkeit und Wärme, an Stärke und Umfang und an Höhe weit über der natürlichen stehen muß. Diesen Unterschied, d. h. den Unterschied zwischen Natur und Gnade ss. 2Aom. a Xem/?. äs Imitat. Okr. III. o. 54. Spener Natur u. Gnade. Frkft. 1667.) leugnen oder ihn sSpalding Werth d. Gefühle. S. 112 ff.) für unerheblich halten, heißt nichts Anderes, als das Christenthum selbst für entbehrlich oder unbedeutend halten; und es dient derselbe so wenig, den Christen zu schmeicheln, daß er vielmehr ihnen die bittersten Beschämungen und die ernstesten Anforderungen vorhält. Vergl. Saurins Pred. III. Nr. 9. Von den Vorzügen der Offeubarung, besonders deu Schluß S. 372?374. Uebers. (Die Meinungen der alten Philosophen, ob die Tugend von GOtt geschenkt, oder erworben sei, stellt zusammen FVöoKs?-im ^rAUMsuw des ersten Dialog, des ^68oliiiio3 Trc^t «Lkr^5 P. 21 8. sä. 3.) Ihre (der Weisheit) Arbeit ist eitel Tugend, We.ish. 8, 7. Ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach, Phil.
4, 8. , Reichet dar in eurem Glauben Tugend (Herzhasiigkeit), und
in der Tugend Bescheidenheit, 2 Petr. i, 5. Nuth war ein tugendfames Weib, Ruth 3, 11. Wem ein tugendfames Weib bescheret ist, die ist viel edler,
denn die köstlichsten Perlen, Sprw. 21, 10. Sir. 26, 1.
3. 8?.
z. 3. Ist das Bemühen nach GOttes Willen zu leben nur einfach, so ist auch nur eigentlich Eine Tugend; denn sie hangen an einander, wie eine Kette, wie dies auch der Eingang der Bergpredigt, Matth. 5, 3?12. zeigt, wo des wahren Christen-thnms Stufengang ? die wahre Himmelsleiter ? nach Anfang, Fortgang und Vollendung beschrieben ist, als Ein Ganzes. Es ist aber keine wahre, sie komme denn aus dem Glauben, Gal. 5,6. 2 Petr.
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