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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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VerläumKen ? Verlieren.
Liebe, Ehre, Willen, Lust, Nutzen, Weisheit, ja seinem eignen Leben absagen und solches nicht theu-rer hatten, Matth. 16, 24. sondern es hinzugeben bereit sein, 1 Joh. 3, 16. Ach HErr, wenn ich nur dich habe :c., Ps. 73, 25 f. Verläuguct alfo 1) die verkehrte Eigenliebe, wenn ihr a) allen an sich bösen Handlnngen und Lüsten absagt, und ench von der Herrschaft derselben onrch die Gnade IEsn Christi frei machen laßt, b) die Begierden zn er-lanbten Sachen in gnte Ordnung bringt, die Ve-gierden zilr Lust, zum irdischen Gut, und zn weltlicher Ehre, c) nicht ans Menschen so viel Vertranen setzt, als ans GOtt, noch nm ihretwillen sündigt, Matth. 10, 37. 2) Beweggründe dazu sind a) der durch Christum an uns ergangene Befehl GOttes, Matth. 16, 24. Luc. 9, 23. und Christi besonderes Wohlgefallen daran, Ps. 45, 11. Joh. 15, 14. Es ist also unerläßlicher Berns des Christen, Lnc. 14,33. b) Das Beispiel Christi, Phil. 2, 5. dessen ganzes Leben, Leiden und Sterben das höchste Muster davon ist, Joh. 10, 17. dessen Eigenthum wir sind, 1 Cor. 6, 19. so wie das Beispiel aller Gläubigen, Ebr. 11. c) die Erwägung der Folgen, der unersetzliche Schade und Verlnst aller Würde und Seligkeit, wenn wir uns weigern, Matth. 16, 23. aber auch der unaussprechliche Segen dieser Tugend. Sie giebt die höchste Würde, ist Quelle eiuer ausnehmenden Kraft und Gewalt, anf Seelen einzuwirken, 2 Cor. 4, 10. 11. c. 6, 3 ff. führt zum innern Frieden und zur Seligkeit hier und dort, Matth. 16, 25. 27. Marc. 10, 30. Joh. 12, 25. 3) Die Hülfsmittel sind das Wort GOttes, der Gebranch der heiligen Sacramente, das Gebet, die rechte Erfahrung der Liebe Christi und ihrer Kraft, und die göttlichen Verheißungen. S. Rieger, Kraft der Gottseligkeit, Predigten über Matth. 16, 24. Züllichan II. 1747. N^iesM^, 'Aorks Vol. V. 428?439. N"ss?s^ 861-U10N8 I. M-. 48.
Will mir Jemand nachfolgen, der verläugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich, und solge mir, Matth. 16, 24.
z. 6. Lasset nns suchen, was Christi ist, Phil.
2, 21. Gal. 1, 10. unser einziges Vergnügen an GOtt haben, Ps. 73, 26. und mit Christo sterben, Röm. 6, 8. <S. Sterben §. 6. und Nachfolge.)
8. 7. f) Das «»göttliche Wesen, Tit. 2, 12. dem gottlosen Leben und den Lüsten der Welt, damit man sich beflecket, gänzlich absagen und dieselbe verfluchen.
Verläumden
S. Asterreden. Heißt überhaupt in böser Absicht unwahre, der Ehre des Andern schädliche Nachrichten verbreiten. Lieblose und neidische Menschen beschnldigen ihren Nächsten allerhand Nebels, lästern ihn, snchen seinen ehrlichen Namen zu verkleinern, heben seine Fehler hervor, oder dichten ihm sogar Vöses an, denten das, was an ihm Gutes, anfs Nebelste, und geben dadurch zn erkennen, in wessen Fnhtapfen sie treten, Hiob 1, 9.10. c. 2, 4. 1 Mos.
3, 5. Die Verläumduug ist 1) schon nach natürlichen Grundsätzen abscheulich, und in GOttes Wort verworfen, 2 Mos. 20, 16. 3 Mos. 19,16. Röm. 1, 30. sie verräth einen völligen Mangel an christlicher Liebe, Iac. 4, 11. und soll nicht gednldet werden, Ps. 101, 5. 2) sie stiftet unberechenbaren Schaden, indem sie Nuhe, Frieden und Eintracht stört, den Samen des Mißtranens ansstreut, das Glück und die Ehre Vieler untergräbt, Sir. 28, 15. schändlicher als Diebstahl ist, Sir. 5,16.17. 3) sie
macht sich selbst verhaßt, Sir. 21, 31. bringt in Unglück, Ps. 140, 12. und wird vertilgt, Ps. 52, 5?7. Der Hang zn diesem Laster wird nur getilgt durch den Geist aufrichtiger, neidloser Liebe, strenger Wahrhaftigkeit, und steten Aufblick zu GOtt, an dessen Gnade man sich genügen läßt. ? Gegen die Macht der Verlänmdung aber schützt nur ein reiner Wandel, sanftmüthigcr'Sinn, Vertrauen anf GOtt. HErr, wer wird wohnen in deiner Hütte? ? wer mit seiner
Zunge nicht verlä'umdet, Ps. 15, 3. Deiner Mutter Sohn verlänmdest du, Pf. 50, 80. Der seinen Nächsten heimlich verlänmdet, den tilge ich, Pf.
101, 5.
Wer verläumdet, der ist ein Narr, Sprw. 10, 13. Sei nicht ein Ohrenbläser, und verläumde nicht mit deiner Zunge,
Sir. 5, 16.
Verläumder
Das sind Lcnte, welche von Einem zum Andern laufen, und immer etwas zu ihres Nächsten Nachtheil und Veschimpfnng, es sei wahr oder nicht, ansbreiten, und wohl Alles verkehrt und fälschlich erzählen. Du sollst kein Verläumder sein unter deinem Volk, 3 Mos.
19, 16.
Ein Verläumder verräth, was er heimlich weiß, Sprw. 11, 13. Ein Verläumder (Ohrenbläser) machet Fürsten uneins, Sprw.
16, 28. Die Worts des Verläumders sind Schläge, und gehen einem
durchs Herz, Sprw. 16, 8. c. 26, 22. Sei unverworren ? mit dem Verläumder, Sprw. 20, 19. Wcnn der Verläumder weg ist, so höret der Hader anf, Sprw.
26, 20.
Ein Dieb ist em schändliches Din^, aber ein Verlänmder (Zwei-Maler, der bnld Gutes, lmld wieder Mses von seinem Nächsten redet) ist viel schändlicher, Sir. 5, 17.
Laß dich nicht bewegen, daß du deinem Freund gram werdest, denn solcher Verläumder (böser Mensch) wird endlich zu Schanden, Sir. 6, 1.
Ohrenbläser, Verläumder lc., Röm. i, 30.
Verletzen
Einem Schaden znfügeu.
Einem schwängern Weibe, 2 Mos. 21, 22.
Wer seinen Nächsten verletzet, dem soll man thun, wie er gethan
hat, 3 Mos. 24, 19. 20. Er (EOtt) verletzet und verbindet, Hiob 5, 18. (S. Schlagen
ß. 9.) Wer an mir sündiget, der verletzet (thut unrecht) seine Seele,
Sprw. 8, 36. Wcr Holz spaltet, der wird davon verletzet werden (dem wirds
sauer aenug werden), Pred. 10, 9. Wir haben ? Niemand verletzet («erführt), 2 Cor. 7, 2.
Verlieren
§. 1. Weun etwas aus uuscrm Besitz, Gennß kommt anf einige Zeit oder auf ewig, z. B. Nebu-cadnezar verlor seine Ehre, Dan. 5, 20. d. i. wnrde anf eine Zeitlang bei Seite geseht. Christum. * Man verliert Christum a) durch Sicherheit, 1 Cor. 10, 12. b) durch eitle Selbstverbleudung, Offb. 3,17. r) durch Vergessenheit, 2 Petr. 1, 9. d) und durch eine nichtige Bemühung, seine eigene Gerechtigkeit aufzurichten, Gal. 5, 4. Das ist der größte Verlust. Denn a) wenn man IEsum verliert, so verliert man znglcich den Vater und heiligen Geist, denn diese Drei sind Eins, 1 Joh. 2, 23. b) Man hat keinen Theil an den geistlichen und ewigen Gütern, A.G. 4, 12. und c) geht zuletzt verloren an Seele und Leib. Daher mnß dieser wichtige Verlnst gleich ersetzt werdeu, daß man IEsum Christum wieder suche, a) zeitig, Sir. 5, 8. b) beständig und anhaltend, c) eifrig, d) am rechten Orte, in der heiligen Schrift, Joh. 5, 39. im Tempel, und e) in der Ordnung der Buße und des Glaubeus, Joh. 3, 3. 5. Der Mond den Schein, wenn er verfinstert wird, Matth.
24, 29.