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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Verlassener ? Verläugnm.
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HErr Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verläßt,
Ps. 84, 13. Sprw. 16, 20.
Hilf du, mein GOtt, deinem Knechte, der sich verläßt auf dich,
Ps. 86, 2.
Ich verlasse mich auf dein Wort, Ps. 119, 42. Verlaß dich auf den HErrn von ganzem Herzen; und verlaß
dich nicht auf deinen Verstand, Sprw. 3, 5. Wer auf den HErrn sich verläßt, wird fett, Sprw. 23, 25. Sie werden sich nicht mehr verlassen auf den, der sie schlägt,
sondern sie werden sich verlassen auf den HErrn, den Heiligen
in Israel, in der Wahrheit, Gsa. 10, 20^ Du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage; denn man
verläßt sich auf dich. Darum verlasset euch auf den HErrn
ewiglich; denn GOtt, der HErr, ist ein Fels ewiglich, Esa.
26, 3. 4. Gesegnet ist der Mann, der sich auf den HErrn verläßt, und der
HErr seine Zuversicht ist, Ier. 17, 7.
§. 7. b) Auf Menschen und andere Dinge. Wenn man sich anf sich selbst verläßt, seinen Kräften allznviel zutraut, und dasjenige seinem eigenen Vermögen zuschreibt, was doch einzig und allein der Güte, Weisheit und Allmacht GOttes zuzuschreiben, so ists eine unerkannte, doch große und weit eingerissene Sünde, Hab. 1, 16. Ps. 33, 16. Ps. 52, 3. 118, 8. Ier. 10, 23. Die Mittel dawider sind: a) die Selbsterkenntniß, b) Erwägung des Schadens, 2 Chr. 16, 8. 9. e) und das Gebet.
Die Sichemiten auf Gaal, Richt. 9, 26. Hiskia auf Egypten, 2 Kon. 18, 24. Assa auf Syrien, 2 Chr. 16, ?. die Syrer auf Ephraim, Esa. 7, 2. die Juden auf ihre Schöne, Ezech.
16, 15.
Woraus verlässest du denn dich, daß du abtrünnig von mir bist
geworden? 2 Kon. 18, 20. Esa. 3S, 5. (Ver Heuchler) verlässet sich auf sein Haus, und wird doch nicht
bestehen, Hiob 8, 15.
Jene verlassen sich aus Wagen und auf Rosse, Ps. 20, 8. Die sich verlassen auf ihr Gut, und trotzen auf ihren großen
Reichthum, Ps. 49, 7. Siehe, das ist der Mann, der GOtt nicht für seinen Trost
hielt; sondern verließ sich auf seinen großen Reichthum, Ps.
52, 9.
Verlasset euch nicht auf Unrecht und Frevel, Pf. 62, 11. EZ ist gut auf den HErrn vertrauen, und sich nicht verlassen
auf Menschen, Ps. 118, 8. Fürsten, v. 9. Verlasset euch nicht auf Fürsten, sie sind Menschen, die können
ja nicht helfen, Ps. 146, 3. Mich. 7, 5. Wer sich auf seinen Reichthum verläßt, der wird untergehen,
Sprw. 11, 28.
Wer sich auf Worte verläßt, dem wird nichts, Sprw. 19, 7. Wer sich auf sein Herz verläßt, ist ein Narr, Sprw. 28, 26. Die sich auf Götzen verlassen; ? die sollen zu Schanden werden,
Esa. 42, 17. Verlaßt euch nicht auf die Lügen, wenn sie sagen: hier ist des
HErrn Tempel, Ier. 7, 4. 8. c. 13, 25. Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt, Ier. 17, 5. Verlaß dich nicht auf deinen Reichthum, Sir. b, i. nicht auf
unrechtes Gut, v. 10. Narren verlassen sich auf Träume, Sir. 34, 1.
Verlassener
z. 1. Ps.102,18. Auf Christum bezogen: völlig ausgeleert, erschöpft durch Blutverlust. (S. Ver» lassen z. 5.) (A.: Des Sterbenden.)
Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmähet ihr (stiuer Knechte, ib. v. 1. 5.) Gebet nicht. (S. Gebet §. 2.)
§. 2. Von der Wittwenschaft der Kirche, Esa. 54,6. c. 60, 15. S. Jungfrauschast.
Man soll dich nicht mehr die Verlassene heißen; sondern du sollst ? und dein Land mein lieber Buhle heißen, Esa. 62, 4.
§. 3. GOtt will aussrotten den Verschlossenen und Verlassenen, 1 Kon. 14, 10. 2 Kon. 9, 8. c. 14, 26. Alles, was übrig, I Kön. 21, 21. hoch und niedrig, nichts ausgeuommen. Da herrschten die Verlassenen über die mächtigen Leute, Richt.
5, 13. Das, ein Verlassener geduldig sei, wenn ihn etwas überfällt,
Klaget. 3, 26.
Verlästern, s. Lästern
Tadeln; GOtt und Christum verächtlich 1 Tim. 6,1. Tit. 2, 5.
halten,
Derer soll keiner das Land sehen, ? der mich verlästert hat, 4 Mos. 14, 23.
Ach GOtt, wie lange soll ? der Feind deinen Namen verlästern? Ps. 74, 10.
Darum schaffet, daß euer Schatz nicht verlästert werde, Röm.
14, 16.
Bei ihnen ist er verlästert, aber bei euch ist er gepriesen, i Petr.
4, 14.
Durch welche wird der Weg der Wahrheit verlästert, L Petr.
Verlästern sie nicht den guten Namen, davon ihr genannt seid? Iac. 2, 7.
Verläugnen
§. 1. a) GOtt. Wider sein Gewissen sagen, es sei kein GOtt. Solche Thoren, Ps. 53, 1. 2. veN stopfen ihre Ohren vor dem Geschrei aller Geschöpfe GOttes, und wollen der Schrift und der Vernunft nicht glauben; und wenn mans bei Lichte besieht, so glauben sie dem Tenfel und ihrer närrischen Einbildung. S. Hiob 12, 7 f. Habe ich doch nicht uerläugnet die Rede des Heiligen, Hiob
6, 10. Damit (durch eigene Werke preisen) hätte ich verläugnet GOtt
von oben, Hiob 31, 23. Ich möchte sonst, so ich zu satt würde, verläugnen, und sagen:
wer ist der HErr, Sprw. 3«, 9. Sie verläugnen den HErrn und sprechen: das ist der nicht, Ier.
5, 12.
Sie sagen, sie erkennen GOtt, aber mit den Werken verläugnen
sie es, Tit. 1, 16. ? und uerläugnen GOtt und unsern HErrn IEsum Christ,
Br. Jud. v. 4.
z. 2. b) Christum. Frei und öffentlich sagen, daß man Christum nicht kenne, noch für seinen Heiland erkenne; also ihm nicht angehöre und seiner heilsamen Lehre beipflichte. Man kann Christum auf doppelte Weise verläugnen, in Beziehung auf den Glauben, wenn man sich schämt oder fürchtet, die erkannte Wahrheit auszusprechen; und in Beziehung auf das Leben, wenn man aus Men-schengefälligkeit seinen christlichen Grundsätzen nicht gemäß handelt. Wer sich jemals verleiten lassen, daß er sich Christi, des erwürgten Lammes, und seines Evangeliums mit Petrus, Matth. 26, 34. Luc. 22, 34. 57. Joh. 13, 38. c. 18, 25. 27. geschämt, der weine auch mit Petrus bitterlich (s. Petrus z. 2.); sonst wird der Nichter aller Welt dereinst, sagen: ich habe euch noch nie für die Meinen erkannt, Matth. 7, 23. und sie dadurch von seinem Reich ewig ausschließen. Wer mich verläugnet vor den Menschen, den will ich auch uerläugnen vor meinem himmlischen Vater, Matth. 10, 33. Luc. 12, 9.
Die Juden verläugneten IEsum vor Pilatus, A.G. 3, 13. 14. Verläugnen wir, so wird er uns auch verläugnen, 2 Tim.
2, 12.
Es waren aber auch falsche Propheten ? und verläugnen den HErrn, der sie erkauft hat, und werden über sich selbst führen eine schnelle Verdammniß, 2 Petr. 2, i.
§. 3. c) Den Glauben, 1 Tim. 5, 8. durch seine Lieblosigkeit zu erkennen geben, daß man keinen lebendigen Glanben, Gal. 5, 6. habe.
Die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Krast verläugnsn sie, 2 Tim. 3, 5.
z. 4. d) Den Moses, A.G. 7, 35. ihn nicht für einen Nichter erkennen. Moses war also hierin ein Vorbild Christi; vergl. v. 39. 51.
z. 5. e) Sich selbst. Die christliche Selbstver-läugnung ist die herrschende Vereitwilligkeit und Uebung des bekehrten Christen in der Verzichtleistung auf Alles, was sich mit dem christlichen Beruf, mit dem Glauben und der Liebe zu ICsu, nicht verträgt. Sie heißt auch Luc. 14, 26. sich selbst hassen, und Alles, was man in der Welt Liebes hat, um Christi willen hintansetzen, geistlich arm sein und sein Nichts erkennen. Seiner eignen
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