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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Verlassen.
liche Fürsorge, Nebreichen Schutz und mächtige Hülfe entzieht, sie in Unfall, Elend kommen läßt, den nn-gezähmten Begierden der Feinde überläßt, und solches entweder zur Züchtigung, 2 Chr. 32, 31. oder zur Strafe. Besonders verläßt er I) die Gottlosen, 2 Chr. 29, 6. Ier. 2, 17. 19. 5 Mos. 31, 17. weicht von ihnen, und läßt dem Tenfel Gewalt über sie. Hos. 9. 12. 2 Tim. 2, 26. 2 Cor. 4, 4. Doch nicht sowohl zn ihrem Verderben, als zu ihrer Witzi-gnng und Bekehrung, Ier. 31, 19. lassen sie aber dadurch ihren harten Nacken nicht beugen, so giebt sie GOtt vollend's .hin in ihr Verderben, Ps. 73,19. 2 Chr. 12, 5. II) Diejenigen, die im Bufzkampf stehen, daß sie zn zagen beginnen, Ps. 38, 22. Esa. 37, 3. aber nicht zn ihrem Verderben, sondern zn ihrem Besten, theils, nm sie znr heiligen Furcht und Ehrerbietung gegen seiue Gerechtigkeit und Heiligkeit zu bringen, Ps. 130,4. theils, um sie zu überzeugen, daß sie in geistlichen Sachen nichts aus sich selbst vermögen, theils, um ihnen die Sünde desto gründlicher zu verleiden, theils, nm sie desto mehr und näher zu sich zn ziehen, damit sie ein desto größeres Vertranen zu ihm fassen, und nach seiner Hülfe hungern und dnrsten lernen. III) Solche Menschen, welche bereits in seiner Gnade gestanden, aber daraus gefallen sind, Ps. 78, 57. 59. 1 Chr. 29, 9. 2 Chr. 12, 5. und zwar, damit sie ihn wieder von Neuem und desto ernstlicher suchen sollen, Hos. 5,15. c. 6, 1. IV) Die Gläubigen, die noch wirklich in seiner Gnade und Gemeinschaft stehen, auch mitten in dieser Anfechtnng bei ihm in Gnaden bleiben, Joh. 8, 29. c. 15, 10. damit sie ihr Nichts und GOttes Gnade und Treue desto besser erkennen lernen. Er entzieht ihnen zwar nicht seine Gnade, aber doch seinen göttlichen Trost, und die Wirkung und Zeichen seiner Gnade, Esa. 63, 19. Ps. 69, 21. Ps. 88, 6. 19. daher läßt er sie in Jammer und Noth kommen, alles Uebel bricht in ihnen hervor, Klaget. 3, 17. Ps. 77, 11. Hiob 13, 24. und die Feinde jauchzen, Ps. 35, 21. daß die Gläubigen in Ungeduld wider sich, aber für GOtt eifern. Das rechte Verhalten dabei ist, daß man ») desto eifriger und anhaltender bete, Ebr. 12, 3. Hohel. 5, 6. Ps. 22,25. auch wohl GOtt nm Offenbarung der eigentlichen Ursachen anflehe, warnm diese Prüfung über sie ergehe, 5) desto inniger GOtt ergreife, und sich auf seine Gnade, Treue, Wahrheit und Macht berufe, Röm. 4,18. und dabei die kräftigsten Gnadenverheißungen zu Hülfe nehme, Ebr. 13, 5. Ps. 37,28. <?) daß man beständig auf IEsmn sehe, Ebr. 12, 2. und auf die Beispiele der Alten, Sir. 2, 10. Esa. 54, 7. und 6) in Geduld aushalte, Luc. 21, 19. Ebr. 10, 36.
5 Mos. 31, 17. Nicht. 6, 13. Esa. 41, 1?. Ier. 3, 8. c. 14,
9. Klagel. 1, 7. c. 3, 19. Der HErr, dein GOtt, wird selber mit dir wandeln, und wird
die Hand nicht abthun, noch dich verlassen, 5 Mos. 31, 6. Ich will dich (HoslM) nicht verlassen (lassen schwach werden), noch
von dir weichen, Ios. 1, 5. Der HErr verläßt sein Volt nicht um seines großen Namens
willen, 1 Sam. 12, 22. 1 Kon. 6, 13. Er verlasse uns nicht, und ziehe die Hand nicht ab von uns,
1 Kön. 8, 57. Ihr habt mich verlassen, darum hab ich euch auch verlassen (nnd
Übergeben) in SifakZ Hand, 2 Chr. 12, 5. Wir sind Knechte, und unser GOtt hat uns nicht verlassen, ob
wir Knechte find, Esr. 9, 9. Aber du, mein GOtt, vergäbest ? und verließest sie nicht, Neh.
9, 17. 19. 31.
Du verläßt nicht, die dich, HErr, suchen, Ps. 9, 11. Ich bin jung gewesen und alt geworden, und habe noch nie gesehen, den Gerechten verlassen, Ps. 37, 35. Sir. 2, 12. Denn der HErr hat das Recht lieb und verläßt seine Heiligen
Nicht, Pf. 37, 28.
Verlaß mich nicht, HErr, mein GOtt, sei nicht ferne von mir, Ps. 38, 22.
Verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde, Ps. 71, 9. im Alter, wenn ich grau werde, v. 13.
Deine Rechte will ich halten; verlaß mich nimmermehr (wenn du mich ja urrsuchen willft), Ps. 119, 8.
Der HErr hat mich verlassen, der HErr hat meiner vergessen,
Esll. 49, 14.
Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen; aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln, Esa. 54, 7.
Warum willst du unserer so gar vergessen, und uns die Länge so gar verlassen? Klagel. 5, 20.
Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen, 2 Cor. 4, 9. vergl. Pf. 37, 24.
Ich will dich nicht verlassen noch versäumen, Ebr. 13, 5.
§. 5. 2) Christum. GOtt ließ ihn die himmlische Gnade und Trost eine zcitlang nicht empfinden; er rnnßte der Engel mangeln, Ebr. 2, 7. seine Jünger verließen ihn, Matth. 26, 56. ja seine Kraft, Ps. 38, 11. Ps. 40, 13. (S. Verlassener §. 1.) Diese Verlassnng bestand I) nicht darin, daß a) er dem Wesen nach von seinem Vater wäre getrennt worden, welches in Ewigkeit nicht möglich, weil seine und des Vaters Gottheit Eine Gottheit und Wesen ist, Joh. 10,30. 38. 'b) daß die Menschheit von seiner Gottheit wäre getrennt worden, denn GOtt und Mensch ist Eine Person, Ein Chri* stus, c) daß der heilige Geist mit seinen Gaben von Ehrifto gewichen wäre, nein! Christus behielt den heiligen Geist und dessen ganze Fülle auch nach der Menschheit, Joh. 1, 16. d) daß GOtt seine Liebe von Christo abgewendet hätte, er blieb seinem Vater gleich lieb, ja war und wurde ihm desto theurer und höher, je tiefer der Sohn sich erniedrigte, und dem Vater gehorsam wnrde, Matth. 3, 17. Joh. 10, 18. II) sondern darin, a) daß der Vater seinem Sohne die Kraft, Wirkung und Zeichen seiner Liebe und Gnade, das ist, allen empfindlichen Trost und Frende entzog, Ebr. 2, 7. 9. ö) dagegen eitel Zorn-, Straf- und Gcrichtszeichen an seinem Leibe und an seiner Seele, ja den Vorschmack der ewigen Verdammniß und Höllenvein aller Verdammten aufs Nachdrücklichste und Unbegreiflichste fühlen ließ. Die Verlasfung geschah nach der menschlichen Natur, und währte bis'in seinen Tod, Ps. 22, 2. Christus hat sie erfahren, indem er sich im göttlichen Gericht ganz an nnsere Stelle setzte, für uns sie dnldete, damit wir nicht ewig von GOtt verlassen würden. Das Wesen der Seele an sich blieb unverändert, aber das Gnadenbewußtsein war verdunkelt; gleich wie die Sonne, wenn sie mit finstern Wolken bedeckt ist.
Du wirst ihn lassen eine kleine Zeit von GOtt verlassen sein, aber mit Ehre und Schmuck wirst du ihn krönen, Ps. 8, 6.
Mein GOtt, mein GOtt, warum hast du mich verlassen? Matth.
27, 46. Pf. 22, 2.
z. 6. Sich verlassen a) auf GOtt. Fromme
setzen ihr ganzes Vertranen ans ihren Schöpfer, und sind gewiß, daß dieser allgütige, zu helfen mächtige und willige Vater, nach seinen gnädigen Verheißungen in seinem Worte, sie mit nützlichen und gedeihlichen Gütern an Leib und Seele begnadigen wolle und werde.
Pf. 86, 2. Esa. 36, 7. Efa. 50, 10. Mich. 3, 11.
Die Kinder Iuda waren getrost, denn sie verließen sich auf den
HErrn, 2 Chr. 13, 18. Hilf uns, HErr, unser GOtt; denn wir verlassen uns auf dich,
2 Chr. 14, 11. Wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn,
Ps. 27, 3. Verlasse mich auf GOtteZ Güte immer und ewiglich, Ps.
52,10. Auf dich habe ich mich verlassen von Mutterleibe an, Ps.
71, 6.