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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Zünglein ? Zurichten.
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Also ist auch die Zunge ein «eines Glied, und richtet große
Dinge an, Iac. 3, 5. Die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit, Inc.
3. 6. Die Zunge kann kein Mensch zahmen, das unruhige Uebel, voll
todtlichen Gifts, v. 8. Durch sie loben wir GOtt (und)
den Vater, und durch sie fluchen wir den Menschen, ib.
v. 9. Und hast uus erlauft mit deinem Vlut aus allerlei Zungen,
Offb. 5, 9. Und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen, Osfb. 16, 10.
§. 2. Christus hatte eine gelehrte Zunge, Esa. 50, 4. und
Seine Zunge ist ein Griffel eines guten Schreibers, Pf. 45, 2.
. z. 3. c) Die Gabe, andere, als die Muttersprache zu reden. Welche Gabe besonders zu dem Lobe und Danke GOttes gebraucht wurde. (Nach Lucas, wenn cr nicht geradezu als Falsarins erscheinen und den Aposteln Dinge andichten soll, wovon Keiner von ihnen etwas wußte, ist es unverkennbar, daß cs fremde Sprachen waren, A.G. 2, 6?8. 11. Und da diese Gabe mit Marc. 16, 17. unter den verheißenen Gnadengaben steht, auch 1 Cor. 14. das Zungenreden unter die (AmrismatH gerechnet wird, so läßt sich nicht füglich au. der Identität der A.G. 2. und 1 Cor. 14. erwähnten Gabe zweifeln. Diese Sprachengabe diente, wie alle Wunder, zur Bestätigung des göttlichen Auseheus und zur Ausbreitung des Evangeliums, und stellt die Universalität des Christenthums herrlich dar. Die neueren Erkläruugen, ?im ekstatischen Zustand unverständliche Tone hervorstoßen ? in begeisterter Nede, mit neuer Schriftauslegung lehren ?in hoher Poetischer, archaistischer, schwülstiger Diction reden ? ein Ausströmen religiöser Gefühle und Anschauungen ohne klare Entwickelung ? in einer neuen würdigen Sprache, die der Geist sich selbst geschaffen, reden" ? erregen schon durch diese abweichende Mannigfaltigkeit den Verdacht der Inconsistenz.) Die ?zer-theilten Zungen." A.G. 2, 3. sind nach dem Griechischen Feuerflammen in Gestalt von hier und da schwebenden, und eine gespaltene Gestalt habenden Zungen; ein treffendes Bild der Begeisteruug und der begeisternden Rede, die die Apostel empfingen.
In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen
Zungen reden, Marc. 16, 17.
Und wurden voll des heiligen Geistes, und singen an zu predigen mit andern Zungen, A.G. 2, 4. 11. (S. predigen §. 3.)
c. 10, 46. c. 19, 6. Der mit Zungen (einer fremden Sprache) redet, der redet nicht
den Menschen, fondern GOtte, 1 Cor. 14, 2. Ich wollte, daß ihr alle mit Zungen reden könntet, aber viel
mehr, daß ihr weissagtet, id. v. 5. Ich danke meinem GOtt, daß ich mehr mit Zungen rede, denn
Alle, ib. v. 18. Fleißiget euch des WeissagenZ, und wehret nicht mit Zungen zu
reden, ib. v. 39.
8. 4. d) Ein Meerbnfen, Ios. 15, 2. 5. c. 18,19. Die Juden wollen ein vorragendes Gebirge verstehen.
Zünglein
Die Welt ist vor dir, wie das Zünglein an der Wage, Weish. 11, 23. (A.: dn« Stiinblein «der Körnlein, das man zum Husschlng in die Wnge legt.)
Zu nichte
§. 1. Zu nichte machen a) ungültig, unkräftig machen, so, daß es vergeblich sei; b) etwas in einen ganz verkehrten Zustand setzen; c) gänzlich austilgen, Esa. 26, 14.
a) AhitophelZ Rath, 2 Sam. 15, 34.
Er macht zu nichte die Anschläge der Listigen, Hiob 5, 12.
Solltest du mein Urtheil zu nichte machen? Hiob 40, 3.
Der HErr macht zu nichte der Heiden Rath, Ps. 33, 10. S.
Esa. 19, 3. Der die Zeichen der Wahrsager zu nichte macht, Esa. 44, 8b.
Ich will zu nichte machen die Weisheit der Weisen, i Cor.
1, 19. Obad. 8. vergl. Esa. 2g, 14.
d) Ich war reich (ruhig), aber er hat mich zu nichte gemacht (iu lauter Unruhe gesetzt), Hiob 16, 12. S. Klagel. 3, 11.
Wer sich nicht ziehen läßt, der macht sich selbst zu nichte (der vernchtet sein Leben), Sprw. 15, 32.
Ich will die Krone zu nichte, zu nichte, zu nichte machen, Ezech. 21, 27.
§. 2. Zu nichte werden a) unkräftig werden. Das Evangelium ist eiu lebendiges und göttlich kräftiges Wort.* b) verwüstet, Esa. 10, 18. und gänzlich zerstört werden, Gsa. 30, 28. c. 19. 7. Obad. 5.
a) Das Harren der Gottlosen wird zu nichte, Sprw. 11, 7. Die Anschläge werden zu nichte, wo. nicht Nath ist, Sprw.
15,22.
* Auf daß nicht das Kreuz Christi zu nichte (als nn leeres un» kräftige« Geschwätz) werde, 1 Cor. 1, 17.
b) Ihre Herrlichkeit ist zu nichte geworden, 4 Mos. 21, 30. Die Gottlosen müssen zu nichte werden in Finsterniß, i Sam.
2, 9. Ps. 73, 19.
Meine Haut ist zu nichte (ndfchmlich garstig), Hiob 7, 5.
Zupflügen
Der Berg Zion, als ein wohl bebantes Feld, soll von Grund aus verwüstet werden, Mich. 3, 12.
Zur
Fels. Ein Fürst in Midian, 4 Mos. 25, 15.
Zurechnen
§. 1. Zurechuung ist ein moralisches Urtheil, wodurch einer für den freicu Urheber einer Handlung erklärt und daher für deren Folgen verantwortlich gemacht wird. GOtt rechnet den Menschen die Sünde nicht zu um des Verdieustes Christi willeu; wenn dieses der bußfertige Sünder in wahrem Glauben ergreift, so wird er nicht mehr für einen Sünder gehalten, sondern von der Anklage und Verbindung zur Strafe gnädig losgefprochen und in dem göttlichen Gericht für gerecht erklärt.
Wohl dem Menschen, dem der HErr die Missethat nicht zurechnet, (wenn unr) in deß Geist tein Falsch ist, Ps. 32, 2.
So du willst, HGrr, Sünde zurechnen (so genau Acht haben auf die Zünde), HErr, wer wird bestehen? Ps. 130, 3.
Ach, HErr, laß uns nicht verderben, um dieses Mannes Seele willen, und rechne uns nicht zu unschuldiges Blut, Ion.
1, 14.
Dem, der mit Werken umgehet, wird der Lohn nicht aus Gnaden zugerechnet, sondern aus Pflicht, Röm. 4, 4. Selig ist der Mann, welchem GOtt keine Sünde zurechnet, Rom.
4, 8.
Das ist aber nicht geschrieben allein um seinet willen, daß cs ihm zugerechnet ist; sondern auch um unsert willen, welchen es soll zugerechnet werden, so wir glauben an den, der unsern HErrn IEsum Christum auferwecket hat von den Todten, Röm. 4. 23. 24.
Denn GOtt war in Christo und versöhnete die Welt mit ihm selber, und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu, 2 Cor.
5, 19.
z. 2. Wenn GOtt dem unbußfertigen Sünder das Böse zurechnet, anch dasjenige, wozu ihn der Teufel und die Welt gereizt, so liegt der Grund folcher gerechten göttlichen Zurechnung darin, 1) weil der Mensch selbst Schuld ist an seinem Unvermögen, den Reizungen und Ausbrüchen der Sünde zu widerstehen (f. Sünde z. 10. S. 944.); 2) weil der Menfch die angebotenen Gnadenkräfte nicht annehmen will, welche GOtt ohne sein Zuthun in sein Herz legen, und ihn von dem Dienst der Sünde frei machen will. Wenn nun der Mensch demselben muthwillig widerstrebt, so kanu ihm seilt Unvermögen mit allem Necht zugerechnet werden, weil er selbst Schuld daran ist, und sich nicht will helfen lassen.
Zurichten
a) Zubereiten; zum Verderben bereiten, Röm. 9, 22. welches wegen der eigenen Schuld des Menschen, nicht nach unbedingtem Nathschluß GOttes