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Illustrierte Kunstgeschichte

Johannes Emmer, Deutsche Volksbibliothek A.-G., Berlin, ohne Jahr [1901]

Schlagworte auf dieser Seite: Die Zeit der "Renaissance"

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Die Zeit der "Renaissance".

mit großen Gartenanlagen verbunden wurden. Diese treten nunmehr in so enge Beziehung zur Baukunst, daß die Gartenkunst als ein Zweig der letzteren erscheint.

Die anderen oben genannten Meister aus Bramantes Kreise waren in Rom nicht in erheblicher Weise thätig. Sie trugen den Geist der Hochrenaissance in die Weite hinaus, indem sie in ihre Heimat zurückkehrten oder nach anderen Orten berufen wurden. Von ihnen wird daher an anderer Stelle zu sprechen sein.

Michelangelo. Auf Bramantes Kunstweise fußt auch Michelangelo, der nun mit seinem übergewaltigen Geiste derselben eine Richtung gab, welche zur höchsten Großartigkeit, aber auch darüber hinaus ins Maßlose führte. Sein Geist war freilich im Stande, auch ohne Gesetze zu schaffen, solche Ungebundenheit wurde aber den Nachfolgern gefährlich. Der Entwurf für die Schauseite von S. Lorenzo in Florenz kam nicht zur Ausführung, und die Grabkapelle der Mediceer daselbst kommt weniger in baulicher als vielmehr in bildnerischer Hinsicht in Betracht. Sie ist ein Kuppelbau, in den Verhältnissen und im Zierwerk schönes Maß haltend. Nach seinen Entwürfen wurden auch der Hof von S. Maria degli Angeli, Hof und Gesimse im Palazzo Farnese und die neue Anlage des

^[Abb.: Fig. 438. Donatello: David.

Florenz. Nationalmuseum.]

^[Abb.: Fig. 439. Verrocchio: David.

Florenz. Nationalmuseum.]