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Illustrierte Kunstgeschichte

Johannes Emmer, Deutsche Volksbibliothek A.-G., Berlin, ohne Jahr [1901]

Schlagworte auf dieser Seite: Die Zeit der "Renaissance"

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Die Zeit der "Renaissance".

Umrahmungen enthalten. Mit Ende des 15. Jahrhunderts treten nun insbesondere in dem baulichen Beiwerk Renaissanceformen auf, während in der Bildung der Gestalten auf recht kraftvollen Ausdruck das Hauptgewicht gelegt wird. Die Spanier hielten zwischen überscharfer Wirklichkeitstreue und weichlicher "idealistischer" Auffassung ein Mittelmaß inne, ihre Figuren sind lebenswahr und doch stets von einem natürlichen Schönheitsgefühl veredelt.

Grabmäler. Neben den Altären sind auch die Grabdenkmäler beachtenswert, und bei diesen - so beispielsweise bei denen Ferdinands und Isabellas in Granada - finden wir würdige Einfachheit in den Gestalten mit großem Reichtum des in edlen Formen gehaltenen Schmuckwerkes glücklich verewigt. Daß seit Beginn des 16. Jahrhunderts Italiener auf die spanische Bildnerei-Kunst einwirkten, ist zweifellos, aber gerade so wie im Bauwesen waren die heimischen Künstler im stande, die empfangenen Anregungen selbständig zu verwerten und weiter zu bilden.

Auf der vollen Höhe der Entwicklung finden wir die spanische Bildnerei dann im nächsten Zeitraum.

^[Abb.: Fig. 506. Saal der "Audienzia".

Valencia.]

^[Abb.: Fig. 507. Chor im Dome von Zaragoza.]