Schnellsuche:

Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

Schlagworte auf dieser Seite: Kleine Rundschau

55

An M. M. in O. Tabakschnupfen. Sie finden eine Antwort auf Ihre Frage, das Tabakschnupfen, im Briefkasten des Hauptblattes.

An M. H. in B. R. Handschuhe. Stellen Sie tn eine Blechbüchse ein offenes Fläschchen mit Salmiakgeist, legen Sie die Handschuhe daneben und verschließen Sie die Büchse recht gut. In wenig Tagen werden die Flecken verschwunden sein, sofern Sie nicht vorher schon ein anderes Mittel angewandt hatten und die Flecken nur durch Feuchtigkeit entstanden sind. Fr. A. R. in E.-K.

An L. M. in Sch. Muskelschwund. Ihr Leiden erfordert durchaus ärztliche Untersuchung und Messung, und zwar von Zeit zu Zeit, um den Stand oder Fortgang desselben gründlich feststellen zu können. Mit aus dem Leserkreise eingeholten Informationen wäre Ihnen, da man die Verhältnisse nicht kennt, in diesem Falle nicht gedient. D. R.

An E. G. in L. 1. Dünger. Hühner- und Taubenmist wäre geeigneter Dünger für Ihre Reben. Ansonst versuchen Sie es mit Kunstdünger, den Sie in jeder Samenhandlung beziehen können. I. S. in Z.

2. Korkbelag. Den besten Rat erhalten Sie wohl in einem Verkaufsmagaztn von Korkteppichen D. R.

An R. W. in R. Schuppenpomade. Ein probates Mittel gegen Schuppen soll ein Waschen des Kopfes mit Creolinseife (in jeder Apotheke erhältlich) sein. Zwei Abende hintereinander wird die Seife angewendet, am 3. Abend die Kopfhaut mit ein wenig feinstem Olivenöl eingerieben.

An Dilettantin in B. Mondlicht und Aquarellfarben. Wir können Ihnen den fachmännischen Rat geben, Ihre Tableaux nicht dem Mondlicht auszusetzen, da dasselbe den Aquarellfarben ebenso nachteilig ist wie die Sonnenstrahlen. Also Rouleaux vor!

An besorgte Mutter. Desinfektion. Wenden Sie sich an die unter ärztlicher Kontrolle stehende Bett- und Wäsche-Desinfektionsanstalt in Davos. Wiedergebrauch ist nicht absolut ausgeschlossen, wenn alles zur gründlichen und nach gesundheitspolizeilichen Vorschriften gemachten chemischen Desinfektion getan wurde. Leichtfertigkeit dabei wäre strafbar.

An R. S. in M. Ich bereite seit Jahren die Beafsteaks, ohne Verwendung des teuren Filet, nach folgender probaten Methode: Ich schneide ein Stück zurecht, klopfe es, doch nur mit dem glatten Teil des Hammers, pfeffere es ein und übergieße es mit ein wenig feinstem Olivenöl, lasse es so 10 Minuten liegen. Dann gebe ich gekochte Butter in die Pfanne, lasse sie nicht zu heiß werden und gebe das Fleisch hinein, lasse es schnell braten, daß es inwendig nicht mehr blutig, aber auch nicht gar ist (dies hängt vom Geschmacke ab), salze es, wende es nochmals, nehme es heraus auf ein heißes Plättchen. Dann lege ich ein kleines Stückchen Butter mit Petersilie darauf und träufle etwas Zitronensaft darüber. Das Oel verhindert das Fleisch hart und zäh zu werden, ohne demselben seinen Geschmack zu verleihen. Auf dem Rost gebraten wird das Beefsteak noch viel schmackhafter.

- Beefsteaks von gehacktem Fleisch mache ich nach folgendem Rezept: Man nimmt zu 500gr mageren nicht allzu frischen Rindfleisches von der Unterschale, 125gr Nierenfett und schneidet es in Würfel, wobei man Haut und Sehnen entfernt. Dann hackt man beides ganz fein, würzt es mit klargestoßenem Salz, Pfeffer und einem Teelöffel voll feingewiegter Zwiebeln und formt davon 4-5 runde, fingerdicke Beefsteaks. Man macht nun in einer kleinen Pfanne ein Stückchen Butter kochend heiß, legt hierin die Beefsteaks, bratet sie auf beiden Seiten während 6 Minuten, aber ohne hineinzustechen, man schiebt sie nur etwas hin und her. Dann nimmt man sie heraus, gießt in die Pfanne schnell etwas Bouillon oder Bratenbrühe mit etwas Kartoffelmehl angerührt, läßt die Sauce sämig kochen und gibt sie über die Beefsteaks; diese dürfen aber dann nicht länger stehen, die Zeit des Bratens muß aber so kurz als möglich sein, damit die Beefsteaks inwendig noch rötlich sind.

Kleine Rundschau.

Wer sich für die Bestrebungen des Züricherischen Frauenbundes zur Hebung der Sittlichkeit interessiert, lasse sich vom Sekretariat, Zürich, Rennweg 12, den letzten Bericht kommen (15.) über das Jahr 1902. Das Wirken des Vereins verdient alle Anerkennung.

^[Werbung: Tobler]