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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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wenn man die Scheiben mit lochendem Wasser bebrüht. In der gleichen Weise wird auch verfahren, wenn der Salat nur mit Essig und Oel angemacht werden soll. Man sollte es gar nicht glauben, wie sehr er durch dies Verfahren gewinnt.

Eine sehr angenehme Abwechselung bietet auch Krautsalat. Man hobelt dafür das Kraut fein, vermengt es mit Salz, Pfeffer, Essig und Oel. Oder man schneidet Speck in ganz kleine Würfel, brät sie hellgelb, gibt das Kraut dazu, nebst Salz und Essig, rührt schnell herum und nimmt es sofort vom Feuer. Zu Krautsalat eignet sich Rotkraut, Weißkraut und Wirsing.

Tomatensalat läßt sich auf zweierlei Art machen. Entweder schneidet man die Tomaten in Scheiben und macht sie nur mit Essig und Oel an, oder man besalzt sie leicht, läßt sie zwei bis drei Stunden stehen und gießt dann den Saft ab. Die Tomatenschnitte werden jetzt mit Pfeffer und fein gehackten Zwiebeln vermengt und mit Essig und Oel begossen. Aus Amerika ist auch ein Aepfelsalat bei uns importiert worden. Man zerschneidet die Aepfel in dünne Scheibchen, gibt ganz wenig Pfeffer und Salz darauf und macht den Salat mit Essig und Oel an. Will man Salat aus eingemachtem Sauerkraut bereiten, so muß dieses mehrere Stunden zuvor eingewässert werden. Auch tut man etwas Zucker daran.

Gesundheitspflege.

Gesichtspflege. Richtige Gesichtsmassage ist bei allen neuralgischen Anfällen zu empfehlen, auch ist dieselbe geeignet, nicht zu alte Falten und Runzeln zu entfernen. Jeder kann sich das Gesicht selbst massieren, es ist dazu nur heißes Wasser, ein Schwamm, milde, feine Seife, etwas Eau de Cologne und ein nicht zu weiches Handtuch nötig.

Zuerst nimmt man lauwarmes Wasser, seift den Schwamm gut ein und wäscht das Gesicht; hierauf nehme man etwas heißeres Wasser und Seife, lasse eine noch heißere Abspülung folgen, trockne das Gesicht leicht ab und bestreiche es mit Goldcream. Nun geht das eigentliche Massieren vor sich, indem man alle Muskeln leicht ausstreicht und faltige Hautstellen besonders berücksichtigt; man sucht dieselben nach entgegengesetzter Richtung auszustreichen. Hierdurch erlangen die Gesichtsmuskeln ihre frühere Kraft, Stärke und Elastizität zurück. Alsdann wird reines, warmes Wasser mit Eau de Cologne parfümiert und das Gesicht abgespült, so daß alles Fett abgewaschen wird; trocknet die Haut gut ab, betupft das Gesicht mit reinem Reispuder, den man dann wieder entfernt, am besten mit feiner Watte, denn die weiße Haut sieht unschön aus. Wird diese Prozedur regelmäßig vorgenommen, bleibt der günstige Erfolg nicht aus. E. P.

Ursachen kalter Füße. In den meisten Fällen stellt sich heraus, daß Stockungen im Blutumlauf Grund für kalte Füße sind. Schon dadurch, daß die Füße am weitesten vom Herzen entfernt sind, ist der Umlauf des Blutes in ihnen ein trägerer, er wird noch mehr beinträchtigt, da das Blut in allen Venen aufwärts zu steigen hat. Treten der Blutbewegung äußere Hindernisse entgegen, so ist es ganz natürlich, daß das Blut bet diesem langsamen Flusse oder Stillstand erkalten muß und somit die Füße "nicht zu erwärmen sind". Zu diesen größeren Hindernissen gehören in erster Linie die engen Schuhe, dann zu straffe Gummizüge, namentlich solange das Schuhwerk neu ist, weiter zu starkes Zusammenziehen der Strumpfbänder. Deshalb ist es empfehlenswert, in der Winterszeit bequemes, ja großes, zum Einlegen von Wärmesohlen geeignetes Schuhwerk zu tragen. Auch ist das Abreiben der Füße mit einem recht groben Handtuch jeden Morgen und Abend nützlich. Dann dürften sich die Klagen über kalte Füße auch bald vermindern.

Haus- u. Zimmergarten.

So lange die Blätter am Obstbaum noch grün gefärbt sind und festhängen, entwickelt sich auch das Winterobst weiter, ja, es erreicht in kurzer Zeit seine vollkommenste Ausbildung. Bevor also nicht die Blätter gelb werden und von den Bäumen fallen, soll man auch die Winteräpfel und Winterbirnen nicht ernten; in keinem Falle aber sind sie vor Mitte Oktober, sind nicht schon starke Fröste eingetreten, von den Bäumen zu nehmen, fallen aber die Blätter, dann hört auch die Weiterentwicklung der Frucht auf und die Zeit der Ernte ist gekommen.

Einmachkunst.

Aepfel einzumachen. Auf 1kg geschälte, von Kernhaus und Butzen befreite und in Viertel geschnittene gute Aepfel läutert man 3/4kg Zucker, kocht ihn zu Syrup und gießt ihn über die Aepfel, welche man alsdann 2 Tage so stehen läßt. Dann gießt man den Syrup rein ab und gibt ihn mit dem Saft und der abgeriebenen Schale einer Zitrone nebst einem Stückchen Ingwer aufs Feuer und läßt ihn zirka 1/4 Stunde kochen. Gibt dann die Akpfel dazu und kocht sie solange, bis sie weich, aber nicht zerkocht sind. Zuletzt gießt man eln Gläschen guten Branntwein oder Kirsch daran und füllt sie, sobald sie kalt geworden, in die dazu bestimmten Gläser.

Frische Feigen einzumachen. Ausgewachsene noch grüne Feigen werden mehrmals mit einem spitzen Holzstäbchen durchstochen, in weichem