Schnellsuche:

Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

Schlagworte auf dieser Seite: Eingesandt; Gestrickte Handschuhe; Handarbeit

- 181 -

Himbeer-Konfitüre dazu gerührt, zuletzt ½ Pfd. Mehl gut gemengt, kleine Brötchen geformt und hellgelb gebacken. L. I., W'thur.

2. Schwarze Peterchen. Beste getrocknete Pflaumen werden der Länge nach aufgeschnitten und von den Kernen befreit. Abgebrühte Wallnußkerne werden fein gerieben und mit Puderzucker und Apfelsinensaft zu einer marzipanähnlichen Masse zusammengearbeitet. Mit dieser Masse werden die Pflaumen gefüllt und fest zusammengedrückt. A. Sch. G. in W.

3. Mandetmailänderli 250 gr feingeriebene Mandeln, 250 gr gestoßener Zucker, 125 gr Butter, 250 gr Mehl, 2 ganze Eier und die Schale einer Zitrone. Dies alles wird gut miteiander ^[richtig: miteinanander] vermengt und zu einem Teig verarbeitet. Dann sticht man Formen aus, bestreicht sie mit Eigelb und backt sie im Ofen. M. M. in A.

4. Baslerleckerli (altes Baslerrezept). 1 Pfd. zerschnittene ungeschälte Mandeln; 1 Pfd. Zucker, 200 gr Orangeat, 200 gr Zitronat, 2 Schoppen alter Honig, 15 gr Nägelipulver, 30 gr Zimmtpulver, 2 ½ Pfd. Mehl.

Anwendung: Mische Mandeln und Gewürz extra untereinander. Lasse den Honig in gelber Pfanne heiß und flüssig werden, rühre sodann den Zucker hinein, bis dies gut vermischt ist. Füge Mandeln und Gewürz bei unter stetem Rühren nebst 1 Glas Kirschwasser. Schütte zuletzt einen Teil des Mehles hinein durch ein Sieb und rühre, bis die Masse sich von der Pfanne löst. Walcke stückweise auf dem Brett aus mit dem Rest Mehl und steche alsdann mit dem Leckerlimodell Leckerli aus. Beim Bäcker gelingt das Backen immer besser als zu Haufe, ebenso besorgt er den Guß.

Fr. K. G. in B.

5. Nußzleckerli 80 schöne Baumnüsse, 1 Pfd. Zucker, 6 Eier, ¼ Pfd. Citronat und Orangeat, 1 Zitrone, je 2 Eßlöffel Zimmt u. Nägelipulver, 3 Löffel Honig und 2 Löffel Kirschwasser, Mehl bis der Teig zu walcken ist. Man kann nach Belieben die Leckerli mit einer Zuckerglasur überstreichen. C. B. in L.

Handarbeit.

Gestrickte Handschuhe. Die für jede Größe passende Handschuhregel lautet wie folgt:

Man stricke den Rand so viele Reihen hoch als man den 3. Teil Maschen hat, nehme in der Hand bis zum Anfang des Daumens 1-2 Nadeln und vom Daumen weg auf die Hand 2 ½ Nadeln; zum Daumen schlage man je in der 4. Reihe so viel mal auf, bis man im Ganzen für denselben auch wieder 1 ½ Nadeln hat. Auf die innere Seite des Daumens sowie bet den übrigen Fingern schlage man noch ½ Nadel auf; vom Daumen weg stricke man soviel Reihen als Anschlagsmaschen auf einer Nadel sind, vom kleinen Finger weg muß man noch ½ Nadel hoch stricken bis zum Zeigfinger, welches dann auf die übrigen 2 Finger zur Hälfte geteilt wird. Für die Fingerhöhe ist es gut, wenn man solche probieren kann und sobald man beim Nagel ist, abnimmt.

Meistens passen die Handschuhe gut bei der Höhe der angenommenen Regel:

Daumen und kl. Finger 2 ¼ Nadel hoch,

Ring- und Mittelfinger 2 ¾ " "

Zeigfinger 2 ½ " "

Die Weite aller Finger beträgt 1 ½ Nadeln und muß keilartig abgenommen werden, bis man die Maschenzahl hat, nur der kl. Finger ist um 2 Maschen enger, welche bei der Fingereinteilung dem Zeigfinger zufallen.

Fingereinteilung:

Zeigfinger 11 Maschen auf die Hand,

10 " in " "

Mittel-u. Ringf. 10 " auf " "

8 " in " "

kl. Finger 9 " auf " "

7 " in " "

ohne die Nähtchenmasche. -

Zwickel: Zu gleicher Zeit mit dem Daumenkiel wird der Zwickel angefangen; dazu werden von der aufgenommenen Masche des Daumens weg noch 20 Maschen gestrickt, dann folgt 1 links, 1 rechts, 1 l., 1 r., 1 l. (bleiben noch 15 M. bis zum Würfeli). Die l. mittlere M. wird fortwährend links gestrickt, die seitwärts liegenden je 8 aufeinander und dann um 1 M. zurück von der mittleren linken Masche, im Ganzen 8 x 8 = 64 Reihen. Bei event. Stricken eines Musters für den ganzen Handschuh vom Bördchen weg, welch letzteres auch beliebig länger gestrickt werden kann, fällt der Zwickel weg und lann nach Belieben dann zuletzt mit Cordonenetseide aufgestickt werden.

RB. Die Handschuhregel stammt aus einem Bildungskurs für Arbeitslehrerinnen, der Handschuh sitzt sehr gut. Wünsche guten Erfolg!

V. Sch.-W.

Eingesandt.

Ergänzung zu den Teppichen aus Stoffresten (Nr. 20 d. Kochschule). Wenn die Stoffrestchen auf Knäuel sind, so dreht man sie, indem man ein rundes Stück Holz oder Stock von 25-30 cm nimmt, befestigt den Anfang daran und hält das Holz lose in der rechten Hand und dreht es, mit der linken hält man das Fach auch lose, dann wird vorweg auf den Stock gewickelt, bis alles fertig. Auf diese Art werden die Teppiche dauerhafter und sind auch besser zu verarbeiten. So zugerichtet, werden in der Strafanstalt Chur Teppiche gewoben, die warm und dauerhaft sind. U. G.