Schnellsuche:

Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

286

man eine Hand voll Salz und wasche in der lauwarmen Salzlauge den Stoff rein, wiederholt das Waschen noch einmal in erneuter Lauge und spült dann den Stoff in reinem kalten Wasser nach. Um Streifen zu vermeiden, schüttle man nach dem Ausringen ^[richtig: Auswringen] jedes Wäschestück ganz aus einander, hänge dann den Stoff im Schatten auf oder schlage ihn in reine Tücher. Um Stärkeflecken zu vermeiden, spüle man die in gekochter Stärke gestärkten Stoffe darnach oberflächlich in kaltem Wasser aus. Dadurch wird der Stärkeüberschuß entfernt und der Rest in dem Stoff gleichmäßig verteilt. Der Stoff wird dann noch feucht von links gebügelt. M. E.

An besorgte Eltern in W. Berufswahl. Sie tun gut, sich gar nicht zu bedenken und Ihren Sohn das Studium an der Anstalt einstweilen abbrechen zu lassen: nebenbei mag er noch privatim weiter studieren, daß er das Gelernte wenigstens nicht vergißt. Oertliche ärztliche Untersuchungen von Zeit zu Zeit geboten. Bessert sich der Gesundheitsstand, so kann dannzumal Versäumtes nachgeholt werden. Ist eine Aenderung der Carriere absolut geboten, so könnte vielleicht das Forst- oder Gärtnerfach in Betracht kommen, überhaupt eines, wo die sitzende Lebensweise und das Bücherstudium nur Ausnahme ist. Von Herzen gute Besserung. D. R.

An E. E. in S. Haarfärbemittel. Wir müssen, gestützt auf mancherlei eingezogene Erkundigungen aus dem Leserkreis, im Prinzip von jedem Haarfärbemittel abraten.

An junge Hsfr. in H. Fußboden. Versuchen Sie den Boden durch Abreiben mit Terpentin rein und hell zu bringen. Nach dieser Prozedur kann der Boden dann gewichst und geblocht oder wieder mit Schellack gestrichen werden. Allenfalls dürfte auch heißes Sodawasser zum Ziel führen. A. N.

An Fr. R. F. in L. Orangen-Syrup. Die gelbe Schale von 6 Orangen wird an 1 Kilo Stockzucker abgerieben, klärt alsdann den Zucker in 1 Liter Wasser, fügt den durchgeseihten Saft der Früchte hinzu, nimmt ihn vom Feuer und verrührt ihn 2-3 Minuten mit dem Syrup, füllt ihn in Flaschen und verkorkt ihn nach völligem Erkalten. Die Flaschen werden liegend im Keller aufbewahrt.

An A. B. in R. Um Hühneraugen sicher zu entfernen, nehmen Sie abends ein warmes Fußbad mit Sodazusatz, binden dann eine in heißer Asche gebratene kleinere Zwiebel noch heiß auf. Wird dies einige Tage wiederholt, so läßt sich bei einem neuen Fußbad das Hühnerauge schmerzlos entfernen. Ebenfalls gute Dienste leisten Epheublätter, in Essig gesotten und aufgelegt.

An Fr. B. Schweinefett. Man setze das fein geschnittene Schweinefett mit etwas Wasser aufs Feuer: wenn dasselbe so lange gekocht hat, daß die Grieben anfangen ein wenig gelb zu werden, wird abgeschöpft, den Rest läßt man schön gelb werden und und drückt ihn durch ein Sieb oder Tuch. Man kann auch eine Zwiebel oder einen sauren Apfel mit kochen lassen. Solche Grieben finden in meiner Haushaltung alsdann folgende Verwendung:

Die Grieben werden nur ganz leicht gedrückt, nach dem Erkalten werden sie fein gehackt, dann nimmt man Mehl, ein Ei, nach Belieben Zucker, etwas Wasser und eine kleine Prise Salz, verarbeitet die Masse zu einem Teig, walkt ihn aus, sticht mit einem Glas Kuchen aus, welche in guter Hitze im Ofen schön gelb gebacken werden. Es ist gut, das Gehackte etwas warm werden zu lassen, ehe es mit den andern Zutaten vermischt wird. U. G.

An E. G. Blaue Wäsche. Waschen Sie die Satinkleider oder Percalkleider in gekochter Seifenwurzel und stärken Sie mittels Hausenblase. Man nimmt ungefähr für 20 Cts. für ein Kleid gerechnet, läßt sie im heißen Wasser aufkochen, mischt sie mit kaltem Wasser und stärkt damit das Kleid, welches alsdann halb trocken auf der linken Seite gebügelt wird.

An F. B. in H. Haarwuchs. Wenden Sie sich an Dr. med. Hertz in Herisau.

An F. St. in W'thur. Volldampf-Waschmaschine. Seit einem halben Jahre besitze ich eine Volldampf-Waschmaschine u. kann ich über dieselbe meine beste Zufriedenheit aussprechen. Es sollte keine Hausfrau diese nicht sehr große Ausgabe scheuen, da die Maschine sich in kürzester Zeit bezahlt macht. Für größere Haushaltungen und Pensionen sind dieselben geradezu unschätzbar. Die Anleitung, die ich zu meiner Waschmaschine bekam, ist nicht ganz maßgebend und bin ich gerne bereit, meine eigenen Erfahrungen darüber mitzuteilen. Adresse b. d. Redaktion.

An E. in A. Vorhang für ein Kinderbettchen. Ich rate Ihnen hiefür groben Erbstüll in creme oder weiß zu nehmen und eine schöne Kante im Durchzugmuster hineinzusticken, dann noch einen Volant von 10-15 cm Breite ziemlich kraus ansetzen, der nur mit Glanzgarn, wovon auch das Muster durchzogen sein muß, breit umsäumt wurde. Der Vorhang, noch mit blauem Satin unterfüttert, sieht entzückend aus. Um das ganze Bettchen noch eleganter zu machen, kann man die Bettdecke auch von Tüll arbeiten und blau unterlegen, ebenso das kleine Kopfkissen mit einem solchen Einsatz versehen. Th.

An Th. Pf. Möbelkattun kann, ohne daß die Farben leiden, in Kartoffelwasser gewaschen werden. Man schält Kartoffeln, schneidet sie in Stücke und läßt sie in reichlich Wasser 5-10 Minuten kochen. Sie dürfen halbweich werden. Dann wird das Wasser abgegossen und der Kattun darin lauwarm, ohne Seife gewaschen