Schnellsuche:

Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

348

Offenbleiben des Mundes infolge Erschlaffung der Kieferschließmuskeln im Schlafe zustande kommen und dadurch, daß das Gaumensegel mit dem Gaumenzäpfchen auf die hintere Rachenwand herabfällt und dort mit dem Nasenluftstrome hin und her geschleudert wird. Viel seltener als das Schnarchen mit offenem Mund ist das bei geschlossenem Munde; man trifft es vorzugsweise bei Erwachsenen, namentlich bei korpulenten Männern mit engem Schlund. Als unmittelbare Folge des Schnarchens hat man eine Verdickung des Gaumensegels sowie eine Verlängerung und Verdickung des Zäpfchens beobachtet. Will man das Schnarchen beseitigen, so muß für freie Durchgängigkeit der obersten Luftwege für den Atmungsstrom gesorgt werden. Dann hört die Mundatmung auf, und die Beschwerden verschwinden sehr rasch. Gewohnheitsgemäß bleibt jedoch auch jetzt noch zunächst der Mund offen, und der Schluß desselben wird dann leicht durch die Befestigung des Unterkiefers erzielt. Der Frankfurter Halsarzt Dr. Beis empfiehlt zu diesem Zwecke Binden, deren Prinzip darin besteht, daß das Kinn gehoben und ein leichter Zug nach oben ausgeübt wird. Ein regelmäßiges Tragen der Binde während 8-14 Nächten soll genügen, um das Gewöhnen an das Schlafen mit geschlossenem Munde herbeizuführen. (Nach Thurg. Ztg.)

Die Gesundheitsschädlichkeit eines feuchten Bettes. Die Ansichten darüber, ob es irgendwie gefährlich ist, in einem feuchten Bett zu schlafen, sind geteilt. Manche Leute bestreiten geradezu, daß irgend etwas Bedenkliches dabei sei, indem sie sich vielleicht auf eigene Erfahrung in Fällen beziehen, bei denen keine schädliche Folge zu beobachten war. Man muß diese Sache wohl rein physikalisch betrachten, um zu einem sicheren Schluß zu kommen. Feuchte Luft ist zunächst ein guter Wärmeleiter, so daß die Wärme des Körpers in einem feuchten Bett leichter entweicht. Daraus entsteht zweifellos eine Erkältungsgefahr, abgesehen von dem wahrscheinlich recht unbehaglichen Befinden des Betreffenden. Die eigentliche Gesundheitsgefahr wird aber weniger durch die Feuchtigkeit der Luft als durch die der Bettücher und Bezüge bedingt. Das Deckbett hat eben die Aufgabe, die Körperwärme so viel wie möglich nach außen hin abzuschließen. Ist das Deckbett feucht, so verliert es großenteils diese Eigenschaft, und die schon durch die feuchte Luft veranlaßte Erkältungsgefahr steigt selbstverständlich ganz bedeutend. Daraus ergibt sich, daß es weit bedenklicher ist, unter einem feuchten Deckbett zu schlafen, als in einem Bett, dessen Matratze feucht ist, etwa durch eine ausgelaufene Wärmflasche. Die Gefahr des Schlafens in nassen Kleidern, die mit der beschriebenen zu vergleichen wäre, ist etwa dieselbe, als wenn der Körper mit Kupfer oder Staniol bedeckt wäre. Wenn man den Einfluß eines feuchten Bettes auf die Entziehung der Körperwärme sichtbar und einwandfrei feststellen will, so braucht man nur eine Flasche mit heißem Wasser von bestimmter Temperatur in ein solches Bett zu legen und zu beobachten, wie schnell die Temperatur des Wassers sinkt; darnach wäre ein gleicher Versuch im trockenen, wohldurchlüfteten Bett anzustellen, und der Vergleich wird den Unterschied auch mit Rücksicht für das Behagen und die Gesundheit des menschlichen Körpers beim Aufenthalt in einer solchen Schlafstelle erweisen.

Kochrezepte.

Zwieback-Torte. 12 Stück Zwieback werden gestoßen und gesiebt; 10 Eigelb werden mit ½ Pfd. Zucker leicht gerührt; 30 gr Citronat und 30 gr Orangeat klein geschnitten, 60 gr Mandeln gestoßen, etwas Zimmt dazu getan; alles gut gemischt und mit dem Zwieback, (die 10 Eiweiß zu Schnee geschlagen) leicht darunter gemengt. Die Masse in einem gut bestrichenen Blech bei guter Hitze gelb braun gebacken. Sobald der Kuchen aus dem Ofen und der Form kommt, wird ¼ l heißer Weißwein darüber gegossen. A. Sch.

Salatgemüse. Man nehme schöne Häuptchen, wasche sie, lasse sie ganz, koche sie in Salzwasser nicht zu weich, schneide sie dann der Länge nach auf, bestreiche eine Platte mit Fett, rangiere die Salathäuptchen, eins neben dem andern schön in diese hinein, mache eine Sauce aus einem Löffel geröstetem Mehl, wenn gelb, gieße mit Milch auf, Salz, Pfeffer und Muskatnus ^[richtig: Muskatnuß] dazu. Die Sauce muß dick fein, schütte sie über den Salat, streue noch einige Stückchen Butter darauf, schiebe die Speise in den Ofen und lasse sie schön braun werden (schmeckt sehr gut). A. W., Zürich.

Rhabarberkompot ^[richtig: Rhabarberkompott]. Zuerst werden die Rhabarberstengel geschält und in 3 cm lange Stücke geschnitten, dann kocht man auf 1 Kilo Rhabarber in ganz wenig Wasser ½ Pfd. Zucker auf, fügt die Rhabarber unter Zugabe einer Zitronenschale oder auch eines Zimmetstengels bei und läßt sie weich kochen. In die Schüssel ist dann schönes Paniermehl zn streuen und die Rhabarber darüber anzurichten.

Gemischte Suppe. Ein Kopf Kraut und ¼ Pfund Reis werden in Salzwasser weich gekocht. In einer Pfanne wird in einem Löffel