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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Diese Arbeit sauber ausgeführt bildet für jeden Toilettentisch eine Zierde.

Frau Irma.

Gesundheitspflege.

Mittel gegen Nasenbluten. Die vom Nasenbluten befallene Person atme bei festgeschlossenem Munde durch die Nase tief ein, schließe sodann mittelst der Finger fest und atme durch den nunmehr geöffneten Mund aus. Die atmosphärische, durch die Nase eingeatmete Luft bringt bekanntlich das Blut in der Nase zum Gerinnen. (Nach "Oberl. Volksblatt, Interlaken.)

Haus- u. Zimmergarten.

Das Platzen der Kohlköpfe hat meistens seinen Grund darin, daß auf eine längere Zeit trockenen Wetters, während dessen die Vegetation einen Abschluß bekam, wieder eine Regenzeit folgte, welche die Pflanze wieder zu neuem Wuchse anregte und die inneren noch unentwickelten Blätter sich weiter entfalten ließ, während die äußeren ausgebildet waren und, weil sie nicht nachgeben konnten, durch die mächtig nachdrängenden inneren Blätter zerrissen wurden. Besonders feste Sorten sind dem Platzen sehr leicht ausgesetzt. Vermeiden läßt sich das Platzen, wenn man die Vegetation durch Gießen und Bewässern während der trockenen Zeit in lebhafter Entwicklung hält, wogegen das Lockern der Wurzeln durch Umdrehen der Pflanze nur unvollkommene Abhilfe schafft und auch sehr viel Zeit beansprucht. Aus "Ill. Flora".

Einmachkunst.

Kirschen mit Himbeeren. Auf 2 kg Kirschen nimmt man 1 kg Amarellen und ½ kg Himbeeren, kernt die Kirschen aus und kocht alles zusammen mit 1½ kg Zucker, den man vorher geläutert und zum Fluge gekocht hat, unter fleißigem Abschäumen und Umrühren so lange, bis ein auf einen Teller geschütteter Tropfen des Saftes geleeartig erstarrt, worauf man die Konserve in steinerne Büchsen füllt, nach vollständigem Erkalten mit rumgetränktem Papier bedeckt, mit Blase überbindet und aufbewahrt.

Birnengelee. Die Birnen werden nicht geschält, sondern nur sauber abgewischt und in Viertel geschnitten. Diese Birnenstückchen setzt man in einem gut glasierten Topf mit so viel Wasser zum Feuer, daß solches eben darüber steht und kocht sie ungefähr eine Stunde lang, bis sie ganz weich sind, ohne sie zu rühren, worauf man sie auf ein Haarsieb schüttet und den Saft in eine untergestellte Schüssel laufen läßt. Zur vollständigen Klärung läßt man den Saft nochmals durch ein ausgespanntes, leinenes Tuch laufen, wiegt ihn, vermischt ihn mit dem gleichen Gewicht Zucker und kocht ihn unter beständigem Abschäumen auf bekannte Weise zur Geleedicke ein, worauf man das Gelee in erwärmte Gläser füllt, diese nach dem Erkalten mit Pergamentpapier zubindet und an einem trockenen kühlen Ort aufbewahrt.

Aus "Das Buch der Konserven" von Lina Kux, Vorsteherin der Hannoverschen Kochschule.

Briefwechsel der Abonnenten unter sich.

(Unter Verantwortung der Einsender.)

Fragen.

Von Fr. M. Sch. Blutarmut und Nervosität. Wie ist dem Uebel durch Hausmittel bei einem jüngeren Mädchen zu begegnen?

Von Sophie B. in B. Ledersopha. Wie kann man ein Ledersopha reinigen und dem Leder neuen Glanz verleihen?

Von J. Z. in A. Fächerpalme. Bei meiner Fächerpalme mache ich die unliebsame Entdeckung, daß die neuen Blätter und Stengel bei weitem nicht die Länge der übrigen Stengel erreichen? Was mag die Ursache sein?

Von C. M. in F. Farbige Seidenstrümpfe. Wie werden solche gewaschen, daß sie weder Glanz noch Farbe einbüßen?

Von M. Sch. in G. Celluloidgegenstände zu kitten. Weiß mir eine geschätzte Leserin einen haltbaren Kitt hiefür?

Von Fr. D. Th. Aufnahme eines jungen Mädchens. Wer würde ein armes mutterloses und daher etwas vernachlässigtes vierzehnjähr. Mädchen bei sich aufnehmen, unter Zusicherung strenger Beaufsichtigung? Das Mädchen sollte, sei es zu häuslichen, sei es zu Näharbeiten, zugezogen werden, daher dürfte für den Aufenthalt nur verhältnißmäßig wenig verlangt werden. Für gütige Mitteilung, resp. Anmeldung dankt man im Voraus.

Von E. L. in H. Aufziehstühle. Gibt es nicht auch Kranken-Aufziehstühle, womit man eine Person mit kurzen steifen Beinen Abends neben dem Bett aufziehen könnte, um dadurch