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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Wasser eignen, so muh man beim Einkauf der Zwiebeln ausdrücklich solche für das Treiben auf Gläsern verlangen. Man setzt die Zwiebeln im Herbste, etwa im Oktober, auf, nachdem man die Gläser mit Regenwasser oder Flußwasser (mit einer Messerspitze Kochsalz) bis ziemlich dicht unter den Hals gefüllt hat. Die Zwiebel soll zwar dicht über dem Wasser stehen, es aber in keinem Falle berühren, weil sie sonst leicht fault. Darauf bewahrt man die besetzten Gläser mindestens zwei Monate lang im Dunkeln aus (im Keller oder hinter dem Ofen eines ungeheizten Raumes; vorsichtshalber bedeckt man hier ;ede Zwiebel mit einem Papierdütchen). Während dieser Zeit ist das Wasser etwa zweimal nachzufüllen. Sollten sonst gesunde Zwiebeln nicht angehen, so pflanzt man sie in Töpfe. Reichen die Wurzeln bis an den Boden des Glases, so bringt man die Gläser in das warme helle Zimmer, am besten zwischen die Doppelfenster, gewöhnt sie aber auch erst allmählich ans Licht. Das Wasser ist hier alle 8 bis 14 Tage zu erneuern. Vor dem direkten Sonnenlichte schützt man die Wurzeln, indem man die Gläser in Papier einschlägt. Bei strenger Kälte werden die Gläser während der Nacht ins Zimmer gestellt.
Andere Blumenzwiebeln. In Töpfen zieht man ebenso Tulpen, Crocus, Tazetten, Narzissen und Lilien (Lilium can-didum, longiflorum und Varrisi); zum Treiben auf Wasser eignen sich ebenfalls alle diese Gewächse mit Ausnahme der Lilien. Man pflanzt in jeden Topf gewöhnlich drei Tulpen-, Narzissen- oder Tazettenzwiebeln.
Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) ist die wichtigste unter den Treib-stauden. Hum Treiben kauft man am besten die Keime in einer Gärtnerei. Man pflanzt sie im Oktober in Kästen, die mit i'eder beliebigen Erde gefüllt werden können; denn der Keim hat bereits die nötigen Baustoffe aufgespeichert und entnimmt ihr darum nur Feuchtigkeit zur Lösung derselben. Die Kästen hält man dunkel, bis sich die Blütenknospen zeigen; dann werden die gleichmäßig entwickelten Triebe in Töpfe verpflanzt. Diese stellt man nunmehr ans Fenster oder auf den Blumentisch; doch so, daß die Sonne nie unmittelbar auf die Blüten einwirken kann, weil sie sonst rasch verwelken. Die abgeblühten Pflänzchen sind wertlos. Aus "Monika".
Mermischtes.
Wildenten den tranigen Geschmack zu benehmen. Man füllt die
Wildenten vor dem Braten mit Würfeln
zerschnittener Mohrrüben. Das Fleisch wird dadurch äußerst zart und wohlschmeckend. Die Rüben sind allerdings infolge des angenommenen tranigen Geschmackes nicht zu genießen.
Wellensittiche erhallen außer der Brüt Glanzsamen (Kanariengrassamen), etwas Weißhirse und geschälten Hafer, sowie Vogelmiere oder Gartensalat und zerbröckelte Sepia oder dergl. Schalen von rohen Düh-nereiern. Sobald Junge im Nistkasten sich hören lassen, gebe man die ersten 14 Tage, vom Ausschlüpfen der Jungen an gerechnet, etwas in der Schale hartgekochtes uno dann nach Entfernung der Schale auf einem Reibeisen fein geriebenes Hühnerei mit dem gleichen Teile frischer oder getrockneter Ameisenpuppen und ein wenig geschabter Sepia vermischt auf das Körnerfutter und zwar täglich frisch und nicht zu viel auf ein Mal, sondern ie nach dem Wachstum der Jungen anfangs wenig, später mehr. Alle Sämereien gebe man in trockenem Zustande, keineswegs aufgequellt.
Aepfel vor dem Einschrumpfen zu bewahren. Aepfel, welche Neigung zum Schrumpfen zeigen, werden zwischen Lagen trockenen Sandes in Futterkisten oder andere Gefäße gepackt. Stellt man diese an einen trockenen, frostfreien Ort, so bleiben die Aepfel vor dem Welken und Runzlichwerden bewahrt.
Aschrezepte.
Rezept zur V e r w e n d u n g von
Fisch resten. Man nimmt eine feuerfeste Platte, am besten eine weiße, wie zu Spiegeleiern, bestreicht sie mit frischer Butter. Dann schneidet man die sorgfältig entgräteten Fischresten in kleine Stücke, legt sie auf die Platte und gießt eine Cremesauce daraus, welche man wie folgt zubereitet: Man gibt ein Stück frische Butter in eine Kasserolle, auf schwaches Feuer, vermehrt sie mit ein wenig Mehl. und gießt alsdann unter beständigem Rühren süßen Rahm nach, gibt etwas Pfeffer und Salz zu und gießt die Sauce nach leichtem Kochen über die Fischresten, so daß diese ganz bedeckt sind, streut einige geröstete Brosamen darauf und läßt alles etwa zehn Minuten im Ofen backen. Die Speise wird in der gleichen Platte serviert. E. K. in S.
N. B. Kalt schmeckt diese Speise ebenfalls gut. In diesem Falle richtet man die Fischresten erhöht auf eine gewöhnliche runde Platte und übergießt sie mit einer Maj'on-naise-Sauce, garniert ringsum mit schön gelbem Kopfsalat, sowie mit kleinen konservierten Fischchen.