Schnellsuche:

Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

'/
XV. Vsnd. Wv. 8
NNW
Ml
Erscheint wöchentlich. Abonnement halbjährlich Fr. 1.25; bei der Post bestellt 10 Cts. mehr; als Beilage zum "Schweiz. Familien-Wochenblatt" gratis. Inserate die kleine Zeile 25 Cts. Redaktion: Frau Elise Schröter. Verlag von Erhard Richter, Zürich I, Seidengasse 10.
1905. 30. August. Inhalt: Etwas für die Gegenwart und Zukunft. (Fortsetzung.)  Vom Ursprung Gemüse. (Schlutz)  Kandierte Früchte.  Kochrezepte.  Gtnmachtunst.  Briefwechsel der Abonnenten ui stch.  Aus unserm Leserkreise.  Zum Preis ausschreiben.  Eingesandt.  ReName.  Inserate.
der unter
Otwas für die Gegenwart und Zukunft.
Von Hanna Stanger.
(Alle Nechte vorbehalten.) (Fortsetzung.)
Um dich NUN vor Mißerfolgen zu bewahren und einer an sich guten Sache zum Erfolge zu verhelfen, mache ich dir meine Angaben, und überlasse es dann ganz dir selbst, zu prüfen, ob das Genannte sich für deine spezielle Zaushaltung eignet oder nicht.
Seit ungefähr zwei Iahreu kommen unter dem Titel: Entfeuchtete Nahrungsmittel zirka 14 verschiedene, sich alle in etwas gleichende Suppeneinlagen zum Verkauf, die es sich zur Hauptaufgabe macheu, die rationelle Eruährung mit herbei zu führen, und dem Nebelstand zu langer Kochzeit abzuhelfen. Es war früher eine anerkannte Tatsache, daß, wer einen guten Suppenschleim haben wollte, sei es nun Hafer, Gerste oder Reis, denselben eben mindestens, je nach der Quantität, 1^/2 bis 2V2 Stunden kochen lassen mußte. Darum aß man diese Gerichte auch am schmackhaftesten im Winter bei den Bauern. Die Bauersfrau stellte früh morgens um 6 Uhr ihre Suppe sofort nach dem Anzünden in den großen Kachelofen, der zur Heizung der Wohnstube diente. Sie röstete sie kurz auf offeuem Feuer an, vielleicht noch auf jenem altmodischen Dreifuß in eiserner Pfanne, schüttete die so zubereitete Grütze in einen tiefen, feuerfesten irdeueu braunen Topf, goß das Geschirr bis zu 2/g nnt Wasser voll, damit Platz sei zum Aufsteigen, salzte gelinde wegeu dem Einsieden und überließ die Suppe dann sich selbst, indem sie einfach beim Nachschüren des Feuers jeweils darin rührte, damit sie nicht anbrannte. Daun schob sie das Feuer weit in den Ofengrund zurück, während das Habermus vorn in langsamer Hitze ruhig weiterkochend sich fast von selbst vollendete. Um 12 Uhr konnte die
Bäueriu dann ihre Suppe fertig herausnehmen, sie war feiu weich und schleimig. Allerdings, es wäre ja sonst fast schade gewesen um die gleichmäßige, andauernde Hitze und den ganzen Haufen Holz, den sie dazu verwendete, der ja aber für sie keine Mehrausgabe erforderte, denn damit heizte sie ja ihre Wohnung. Sie klagte darum auch uie über ihr teures Habermus, umso weniger, als sie sah, daß ihre Kinder dabei rotbackig und kräftig wurden.
Obwohl ich selbst eigentlich ein Stadtkind bin, war mir das alltägliche Habermus, ganz besonders in meinen Ferien, die ich meist auf großem Bauernhof bei meinen Pathen verlebte, immer ein köstliches, mir stets mundendes Nahrungsmittel: wir führten es auch im Elternhause ein und heute dient es wiederum meinen Kindern als wertvolle Ergänzung zur alltäglichen Nahrung. Nur hat mau es heute besser. Jene, dir eben erwähnten 14 verschiedenen Schleimprodukte ermöglichen dir eine angenehme Abwechslung, die gewiß nur zu begrüßen ist, schon darum, weil sie den menschlichen Stoffwechsel anregend unterstützt. Die mir nun bekannten, erprobten, entfeuchteten Produkte sind zu haben in:
1. Haferflocken, 2. Hafergrütze, 3. Habergries, 4. Habermehl, 5. Gerstenflocke, 6. Gerstengrütze, 7. Gerstengries, 8. Suppengries, 9. Vollgries, 10. Reisgries, 11. Maisgries, 12. Puddinggries, 13. Speisemehl, und 14. Kindergries ä 1 Frs. 15 Rp. p. Kg. (Für ganz kleine Kinder dies letztere.) Je per Pfd. a 35 Rp. oder per Kg. 5 65 Rp. Zu beziehen en d6tail und en gros von Wwe. A. Egli, Kirchgasse, in Zürich. Der Engros-Fabrikant ist Otto Oberholzer, Entfeuchterei, Landschlacht (Thurgau).
Es liegt in der Natur der Sache, daß im Thurgau, ihrem Heimatort, diese Produkte bereits bekannt und auch eingeführt sind. So z. B. hat die Haushaltungsschule in Neu-kirch an der Thür sich der Sache ebenfalls