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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Cavé; Cavelier; Cazes; Cederström

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Cavé - Cederström.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Cauer'

und eine 1878 in Paris wie 1879 in München allgemein bewunderte Hexe. Die meisten dieser Arbeiten modellierte er in Rom. Auf der Kölner Ausstellung 1861 erhielt er die einzige goldne Medaille für Plastik. - Mehr im Fach der Romantik und der Märchenpoesie bewegt sich mit großem Glück der jüngere Bruder, Robert, geb. 13. Febr. 1831 zu Dresden, der, dort anfangs ebenfalls Schüler seines Vaters, in Düsseldorf unter Sohn und Schadow die Malerei betrieb, dann aber nach Berlin ging und die Plastik ergriff. Nachher weilte auch er eine Zeitlang in England und hat jetzt, wie sein Bruder, sowohl in Kreuz nach wie in Rom ein Atelier. Die reizendsten seiner Schöpfungen aus dem Gebiet der Romantik, zum Teil durch Abgüsse sehr verbreitet, sind: Paul und Virginie, Hermann und Dorothea (im Besitz des deutschen Kaisers), das besonders anmutige, mehrmals wiederholte Dornröschen, Hänsel und Gretel, Undine, zwei sich küssende Kinder, Heideröschen, der (dreimal ausgeführte) Blumen auf ein Grab streuende Engel. Christus mit der Dornenkrone nach dem Verscheiden, Faun mit der Rohrflöte, Lorelei, eine Germania auf dem Friedhof in Kreuznach, die Quelle, das Mädchen mit der Muschel sowie sein neuestes Werk, eine kolossale trauernde Muse (Marmor), von ergreifender Schönheit, für ein Grab auf dem Friedhof in Mainz, und mehrere Medaillonporträte.

Cavé (spr. kawé), Elisabeth Marie, geborne Blavot, franz. Aquarellmalerin, geb. 1810 zu Paris, Schülerin von Roqueplan, heiratete den Maler Clément Boulanger und nach dessen Tod (1843) den ebenfalls bereits verstorbenen Direktor der schönen Künste, François C. Sie machte sich durch reizende Aquarelle aus dem Gebiet des Genres einen Namen, z. B.: Bernardin de Saint-Pierre in einem Dorf, die Kindheit Veroneses, Genesung Ludwigs XIII., le mardi gras, Triumph des Bacchus, die schmerzensreiche Jungfrau (Museum in Rouen), Kinderturnier. Sie verfaßte eine »Méthode de dessin sans maître« (1853).

Cavelier (spr. kaw'ljéh), Pierre Jules, franz. Bildhauer, geb. 30. Aug. 1814 zu ↔ Paris, bildete sich in der Skulptur unter David d'Angers und in der Malerei unter Delaroche aus, schuf aber nachher nur plastische Werke. 1839 erhielt er den ersten akademischen Preis und 1842 für seinen Diomedes, der das Palladium raubt, den großen Preis für Rom, wo er sich die nächsten fünf Jahre weiter ausbildete. In demselben Jahr brachte er auch die reizende Bronzestatue eines griechischen Wettläufers und 1849 (nach seiner Rückkehr aus Rom) die noch bedeutendere schlafende Penelope in Marmor, die der Herzog von Luynes für sein Schloß Dampierre erwarb. Unter seinen spätern Bildwerken nennen wir vor allen eine Statue der Wahrheit (1853) und eine durch den Adel der Formen ausgezeichnete Mutter der Gracchen (1861, beide im Museum des Luxembourg), ferner: die Statuen der Seine und der Marne am Hôtel de Ville, den Evangelisten Matthäus am Hauptportal von Notre Dame, das Grabdenkmal des Erzbischofs Affre in derselben Kirche, eine Karyatidengruppe am Neuen Louvre, die Statuen des Philosophen Pascal im Turm St. Jacques la Boucherie und Napoleons I. als Gesetzgeber im Neuen Louvre sowie vier Statuen von Heiligen in der Kirche St. Augustin. Er schuf auch manche Gegenstände der Kunstindustrie, unter denen das Modell zu dem Ehrendegen des Generals Cavaignac sehr gerühmt wird. 1853 wurde er Ritter, 1863 Offizier der Ehrenlegion und 1865 Mitglied des Institut de France.

Cazes (spr. kahs), Romain, franz. Historienmaler, geb. 1810 zu St. Béat (Haute-Garonne), Schüler von Ingres, machte sich durch zahlreiche Porträte und durch religiöse Bilder in der Weise seines Lehrers einen Namen; dahin gehören: Rebekka am Brunnen (1840), der schlafende Jesus (1845), die Himmelfahrt (1846), die drei Lebensalter (1859), die Aussendung der Apostel (1870), die drei theologischen Tugenden (1877); ebenso durch Wandmalereien in der Kirche zu Bagnères de Luchon, in Oloron (Basses-Pyrénées), in St. François Xavier zu Paris. 1870 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.

Cederström, 1) Gustav Olaf, Frei-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 99.