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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Heck; Heckel; Hédouin

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Heck - Hédouin.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Hébert'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 4)

1829 zu Paris, war Schüler von Chenillon und debütierte als solcher schon 1848. Man hat von ihm: eine Reiterstatue des Generals Bonaparte (1853, Gips), die Gruppe eines afrikanischen Jägers, der gegen einen berittenen Araber kämpft, die heil. Jungfrau mit dem Kind, Pan unterrichtet einen jungen Faun (1858, Bronzegruppe, 1876 in Marmor wiederholt), Rinaldo und Armida (1866, in Marmor), die lyrische Poesie, Faust und Margarete (beide in Gips), die Stütze des Alters (Gipsgruppe) und zahlreiche ideale und Porträtbüsten.

Heck, Robert, Genre- und Porträtmaler, geb. 1831 zu Stuttgart, war bis 1849 Zimmermaler und schloß sich dann aus religiösem Antrieb einem Reiseprediger an, bis seine Gesundheit ihn 1853 veranlaßte, die schon früher betriebene Kunstmalerei zu ergreifen und in Stuttgart Schüler von Rustige zu werden. Seit 1855 selbständig malend, schuf er Porträte und Genrebilder, in denen er bisweilen auf seinen frühern Lebensgang Bezug nahm, z. B.: der Reiseprediger, der Empfang des neuen Pfarrers. Nach einer Reise in Südfrankreich und Italien, wo er den Kreis seiner Anschauungen und Darstellungen erweiterte, brachte er nicht nur Genrebilder, sondern auch italienische Architekturen und Landschaften, die, fleißig durchgeführt, in den Figuren noch einen gewissen theatralischen Anstrich haben, z. B. in der Rückkehr des Landwehrmanns und in seinen neuesten Bildern: Iphigenia am Strande des Meers und Antigone, die ihren gefallenen Bruder Polynikes auf dem Schlachtfeld sucht (1879).

Heckel, August von, Historien- und Genremaler, geb. 1824 zu Landshut, konnte, da er für den Beamtenstand bestimmt war, erst nach der Überwindung großer Schwierigkeiten die Kunstschule in Augsburg besuchen, trat dann zwei Jahre später in die Akademie zu München, wo er sich unter Karl Schorn und nach dessen Tod (1850) unter Phil. Foltz (gest. 1877) ausbildete. Nachdem er von 1855 an einige Bilder aus der Romantik und dem gemütlichen Genre gemalt hatte, ging er nach Italien, wo er während eines dreijährigen ↔ Aufenthalts die Romantik mit der Historie und dem italienischen Genre vertauschte; doch kam er wenigstens in jenem Fach selten über eine rein äußerliche, oft theatralische Darstellung hinaus, während die Genrebilder im allgemeinen mehr Glück machten. Zu seinen historischen Bildern gehören: Judith mit dem Haupte des Holofernes, Einzug Ludwigs des Bayern in Rom, Einzug Maximilians in Brüssel, die Gründung des Armenbads Kreuth durch König Max Joseph (Nationalmuseum in München), Lear verstößt seine Tochter Cordelia, die Tochter der Herodias und Cäsar Octavianus und Kleopatra.

Hédouin (spr. ehduäng), Edmond, franz. Maler des landschaftlichen Genres und Radierer, geb. 1819 zu Boulogne sur Mer, war in Paris Schüler von Célestin Nanteuil und Delaroche, widmete sich aber nicht ihrem Fach, sondern, ähnlich wie Laugée, Breton und Miller, der durch das Treiben und Arbeiten des Landvolks belebten Landschaft, die er mit großer Natürlichkeit behandelt. Sehr gelungen sind besonders die Scenen aus Spanien, dessen Natur und Menschen er in höchster Treue zu schildern versteht. Treffliche Bilder, zum Teil dieser letztern Art, sind aus den Jahren 1844-59: die Holzhacker in den Pyrenäen, der Halt, Erinnerung an Spanien, arabisches Kaffeehaus, drei Frauen im Ossauthal (Basses-Pyrénées), eine Soiree bei den Arabern, die vom Sturm überraschten Ährenleserinnen (1857, im Luxembourg) und der Säemann. Dazu kommen aus den 60er Jahren vier Künstlerporträte im Théâtre français, mehrere den obigen ähnliche Darstellungen und eine Allee der Tuilerien im Frühling (1865). Neuerdings begann er auch die Radierkunst und brachte in sehr sorgfältiger Arbeit fünf Blätter nach Bidas Zeichnungen zu den Evangelien; die Invaliden, nach Henry Roeburn; die Orangen, nach Henriette Browne; sechs Blätter für eine Ausgabe der »Sentimental journey« von Sterne; das Titelblatt zum Buch Ruth, nach Bida. Von 1848 an erhielt er mehrere Medaillen und 1872 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.