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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Langko; Langlet; Lansac; Lansyer

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Langko - Lansyer.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Langer'

teils in Linienmanier ausgeführten Stichen waren die ersten: Drama und Musik, nach Rietschel, an den Giebelfeldern des (frühern) Hoftheaters in Dresden (1842), die zur Folge hatten, daß er in Thäters Atelier überging, wo dann die Stiche des Beethoven-Denkmals von Hähnel und der Victoria von Rauch in der Walhalla entstanden. Seit 1848 arbeitete er selbständig und brachte als seine Hauptblätter: die vier Nibelungenfriese, nach Schnorrs Fresken im Königsbau zu München (1853-61); die vier Figuren: Tapferkeit, Weisheit, Gerechtigkeit und Friede, nach Schwinds Fresken im Ständehaus zu Karlsruhe; ein Blatt aus Hermanns »Geschichte des deutschen Volks in Bildern«; Friedrich Barbarossas Reichsfest zu Mainz, nach Schnorr (im Saalbau zu München); das Leben der heiligen Elisabeth, nach Schwinds Fresken auf der Wartburg; St. Rodriguez, nach Murillo (in Dresden); Jakob begrüßt Rahel, nach Giorgione (daselbst); mehrere Blätter nach Raffaels Wandgemälden in den Stanzen des Vatikans (zusammen mit Gruner); viele Blätter zu Arnolds »Meisterwerken der Dresdener Gallerie«; Sommer und Herbst, nach Wislicenus. In der letzten Zeit radierte er Landschaften nach eignen Zeichnungen.

Langko, Dietrich, Landschaftsmaler, geb. 1. Juni 1819 zu Hamburg, war erst Dekorationsmaler, bildete sich aber in den Mußestunden künstlerisch nach den Radierungen der Niederländer des 17. Jahrh., siedelte 1840 nach München über und malt seitdem teils aus der dortigen Gegend, teils aus Norddeutschland fein gestimmte Landschaften, meistens von flachen Gegenden, die von tiefem Eingehen in das innerste Wesen der Natur zeugen. Besonders trefflich gelingt ihm die Wirkung des von Wolkenschichten gebrochenen Sonnenlichts. Zu seinen besten gehören: Mondnacht an der Elbe (1861), Motiv vom Chiemsee, der Karfsee im Moor bei Königsdorf (1862), Partie an der Straße nach Thalkirchen, die Elbe unterhalb Hamburg bei Mondbeleuchtung, Abendlandschaft aus dem Haspelmoor im bayrischen Oberland (1863), aus den Isar-Auen, Sumpflandschaft, Sonnenuntergang im Moorland u. a. ↔

Langlet, Emil Victor, schwed. Architekt, geb. 26. Febr. 1824 zu Boras, besuchte 1838-41 eine Handwerksschule in Gotenburg, widmete sich der mechanischen Baukunst, besuchte 1845-50 die Kunstschulen der Akademie, wurde 1848 im Stockholmer Baubüreau und 1849 im Oberintendanturamt angestellt. Als Pensionär der Akademie studierte er in Blouets Atelier zu Paris die monumentale Architektur, die er 1857 in Italien fortsetzte. Sein bedeutendstes Werk ist (1861-66) das neue Storthingsgebäude in Christiania. Seit 1871 ist er Herausgeber der schwedischen »Zeitschrift für Baukunst und Ingenieurwissenschaft«.

Lansac (spr. langssă'c), François Emile, franz. Historien- und Tiermaler, geb. 1805 zu Tulle (Corrèze), Schüler von Ary Scheffer und von Langlois, widmete sich anfangs der Historienmalerei, später aber vorzugsweise der Tier- und Jagdmalerei und brachte auch zahlreiche wohlgelungene Porträte. Zu den Hauptbildern seiner ersten Zeit gehören: Episode aus der Belagerung von Missolunghi, Heldenthat des Kommandanten Daru (1842), eine Scene aus den »Bekenntnissen« von Rousseau (1846); aus der Zahl seiner Tierbilder: Pferde in der Freiheit, englischer Dachshund, Kühe auf der Wiese (1861), russisches Gespann (1870), Auszug zur Falkenjagd (1874), Jagd im Winter (1878) u. a., ebenso Reiterporträte von Napoleon I., dem Herzog von Orléans, dem Prinzen Louis Napoléon etc.

Lansyer (spr. langßieh), Maurice Emmanuel, franz. Marine- und Landschaftsmaler, geb. 18. Febr. 1835 auf der Insel Bouin in der Vendée, wollte anfangs Architekt werden und trat in das Atelier von Viollet le Duc, vertauschte aber 1860 die Baukunst mit der Malerei und widmete sich unter Courbet u. Harpignies den genannten Fächern. Er stellt meistens Gegenden aus der Bretagne oder aus der Umgegend von Bordeaux in sehr naturwahrer Auffassung und breiter, energischer Ausführung dar, z. B.: Fichtenwald an der Küste der Bretagne, Septembermorgen in Douarnenez (1865), Frauen an der Quelle, das Schloß Pierrefonds

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 321.