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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Schnitzspahn; Schobelt; Schödl; Scholander; Scholl

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Schnitzspahn - Scholl.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Schneider'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

borne Fouanier, geb. 23. Okt. 1831 zu St. Cloud, Schülerin von Léon Cogniet, malt treffliche Bildnisse, die sich besonders in der Karnation auszeichnen, z. B.: Porträt ihrer Mutter (1867), der Frau Seillière (1870), des Herrn Mercier (1869), der Herzogin von Maillé (1876) u. a.

Schnitzspahn, Christian, Medailleur, geb. 1829 zu Darmstadt als Sohn eines Hofjuweliers, erlernte von ihm und später in Hanau das Gravieren, genoß dann den Modellierunterricht an der polytechnischen Schule und an der Akademie in München unter Widnmann, widmete sich in Berlin dem Stempelschneiden unter dem Medailleur Johann Karl Fischer und ein Jahr lang in London unter Benjamin Wyon (gest. 1858), worauf er sich in seiner Vaterstadt niederließ, wo er Hof- und Münzgraveur wurde. Zu seinen bedeutendsten Medaillen gehören die auf den Geschichtschreiber Schlosser, auf die Vollendung des Luther-Denkmals in Worms, die Porträtmedaillen des Großherzogs von Hessen, des Königs Wilhelm von Preußen und der Königin Augusta, des Kaisers Alexander von Rußland u. a. Er ist Inhaber zahlreicher Orden und Ehrenmitglied der Akademien in Wien und Petersburg.

Schobelt, Paul, Historienmaler, geb. 9. März 1838 zu Magdeburg, war 1856 bis 1858 Schüler der Akademien von Düsseldorf, Berlin und Brüssel, besuchte dann in Paris das Atelier von Gleyre und in Berlin das des Professors Schrader, bis er 1863 mit dem großen akademischen Stipendium nach Rom ging, wo er mit kurzer Unterbrechung (1868) geblieben ist. Dort malte er Historienbilder strengen Stils, Genrebilder, Bildnisse, mitunter auch Landschaften, z. B.: Totengräberscene aus »Hamlet« (1860), Erschaffung der Eva, trunkener Bacchus, neapolitanischer Heiratsantrag, Flora mit den Genien des Frühlings (Plafondbild) und neuerdings (1879) Venus u. Bellona, eine allegorische Darstellung des Kampfes zwischen Pflicht und Liebe (Nationalgallerie in Berlin).

Schödl, Max, Stilllebenmaler, geb. 1834 zu Wien, wurde 1854 Schüler der dortigen Akademie, wo er sich unter Friedländer ausbildete, und besuchte später Paris, ↔ London und Italien. Anfangs malte er Genrebilder, ging aber später mit mehr Glück zum Stillleben über, worin er vor allem auf glänzende dekorative Wirkung ausgeht. Seine selten in natürlicher Größe gemalten Gegenstände sind orientalische Stoffe, Gefäße, Antiquitäten, meistens sehr malerisch, fein in Ton und Zeichnung, aber mitunter etwas zerfahren in der Komposition.

Scholander, Fredrik Vilhelm, schwed. Architekt und Aquarellmaler, geb. 23. Juni 1816 zu Stockholm, war anfangs Maurer, bezog dann die dortige Akademie, wurde Baukondukteur und bereiste 1842-46 mit einem Stipendium der Akademie Deutschland, Frankreich (wo er Schüler von Lebas war) und Italien, entwarf 1846 einen (nicht ausgeführten) Plan zu einem Nationalmuseum, erbaute in Stockholm die polytechnische Schule, die Synagoge im maurischen Stil (1870), das Barclay-Haus, die Schloßkapelle in Ulriksdal (bei Stockholm), errichtete das Grabmal Karl Johanns in der Ritterholmskirche und machte sich überhaupt um den Aufschwung der Baukunst in Schweden sehr verdient. Sehr gerühmt werden auch seine zahlreichen architektonischen Aquarelle. Unter dem Namen Acharius gab er mehrere Poesien heraus, die er zum Teil durch Aquarelle illustrierte. Er ist Professor an der Akademie in Stockholm und Hofbaumeister, seit 1878 korrespondierendes Mitglied des französischen Instituts. Er starb am 9. Mai 1881.

Scholl, Johann Baptist, Bildhauer und Maler, geb. 1818 zu Mainz als Sohn des gleichnamigen Hofbildhauers, wurde zunächst von seinem Vater unterrichtet, bildete sich 1832-40 in München aus, lebte dann abwechselnd in Frankfurt und in Mainz und ließ sich 1846 in Rödelheim bei Frankfurt nieder, wo er die Malerei betreibt, während er sein Atelier als Hofbildhauer in Darmstadt hat. Seine Schöpfungen sind großenteils Grabmonumente oder dekorative Statuen in verschiedenen Schlössern zu Darmstadt und Wiesbaden, sein Hauptwerk die 1862 aufgestellte eherne kolossale Schiller-Statue in Mainz. Als Maler hat er fast nur sinnreiche Initialen

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 475.